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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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von dir. Ich habe es satt, mich vor der Welt zu verkriechen.
    Ich habe meine Jahre bisher nur in häßlichen, dunklen Zimmern verbracht, habe Tag und Nacht geschuftet, um Geld zusammenzuraffen. Und wofür? Das einzige, was du dir bisher von deinem Geld gekauft hast, war dieses Haus, und das hast du dir nur angeschafft, weil du dich rächen wolltest. Houston hat einmal zu mir gesagt, daß ich genauso schlimm wäre wie du, mich immer verstecke vor den Leuten, immer nur auf dem Sprung bin, in dein Büro zu kommen, wenn du mich brauchst. Ich habe über ihre Worte nachgedacht, und ich glaube, sie hatte recht.«
    Edan trat einen Schritt zurück und rieb sich seine Fingerknöchel. »Ich denke, es ist höchste Zeit, daß ich zu meinem eigenen Leben finde. Du hast mir immerhin für die Jahre, die ich deinen Zielen geopfert habe, gutes Geld gezahlt, und es ist mir gelungen, auch ein paar Millionen auf die Seite zu legen. Ich werde sie jetzt dafür benützen, etwas aus meinem Leben zu machen.«
    Er streckte Kane die Hand hin; doch der beachtete sie nicht.
    Später sah Kane, wie auch noch Ian, Jean und Sherwin zu Edan in die Kutsche stiegen, was bedeutete, daß ihm nur noch die Dienstboten geblieben waren, und er wartete nicht bis zum Morgengrauen, sondern feuerte sie noch alle in derselben Nacht.

Kapitel 24
    Houston achtete nicht auf ihre Umgebung, als sie mitten in Pams Schlafzimmer stand.
    »Zuerst stecke ich dich mal in eine Wanne voll heißes Wasser; und dann darfst du mir erzählen, wie es dazu gekommen ist.«
    Houston blieb regungslos im Zimmer stehen, als Pam sie allein ließ, um ein Bad für sie einzulassen. Sie war sich nicht sicher, ob alles, was sich heute abend abgespielt hatte, schon völlig bis zu ihrem Bewußtsein vorgedrungen war. Jedenfalls war sie in einen Mann verliebt, der sie nur als Werkzeug benützt hatte.
    »Das Bad steht für dich bereit«, rief Pam und schob Houston vor sich her in das mit rosa Kacheln ausgekleidete Badezimmer. »Du ziehst dich jetzt aus, während ich mal nachsehe, wie es meinem Vater geht. Und daß du mir nicht so vor der Wanne stehenbleibst mit einem Gesicht, als würde im nächsten Moment die Welt untergehen, Houston!«
    Jahrelang war sie zum Gehorsam erzogen worden; und so befolgte sie Pams Anweisung wie ein gut dressiertes Tier. Als Pam in das Badezimmer zurückkam, lag Houston in der Wanne, bis zum Hals in heißen Seifenschaum eingehüllt.
    »Dr. Westfield ist es endlich gelungen, meinen Vater zur Ruhe zu bringen«, sagte Pam. »Er ist zu alt für derartig aufregende Abende. Was Kane ihm nur gesagt haben mag? Ich jedenfalls kenne nur ein Thema, das ihm wirklich an die Nieren geht. Zachary. Hat Kane ihm etwa gesagt, daß er mir meinen Sohn wegnehmen möchte? Da muß er sich aber auf einen Kampf gefaßt machen . . .«
    »Nein«, sagte Houston müde. »Er ist nicht hinter deinem Sohn her. Nichts so Edelmütiges.«
    »Ich denke, du kannst mir ruhig anvertrauen, was heute passiert ist und dich dazu bewogen hat, Kane zu verlassen.«
    Houston blickte zu der Frau hoch, die sie im Grunde gar nicht kannte. Sie waren sich nur über ihren Sohn etwas nähergekommen. Doch Pam war auch die einzige Liebe im Leben ihres Mannes.
    »Warum hilfst du mir eigentlich? Ich weiß, daß du ihn immer noch liebst.«
    Pam blickte sie mit schmalen Augen an. »Er hat dir also erzählt, daß ich an deinem Hochzeitstag bei ihm war?«
    »Ich weiß, daß er deine . . . Einladung nicht angenommen hat.«
    Pam lachte. »Wie taktvoll du dich ausdrückst. Vermutlich hat er dabei zu erwähnen vergessen, daß ich zu der Einsicht gekommen bin, wir würden es auf die Dauer nicht miteinander aushalten. Wir schieden in der gemeinsamen Erkenntnis, daß wir uns wahrscheinlich spätestens drei Monate nach der Hochzeit gegenseitig umgebracht hätten. Und nun erzähle, was zwischen dir und Kane vorgefallen ist. Es bleibt alles in der Familie, wenn du in dieser Hinsicht Bedenken haben solltest; und erfahren würde ich es früher oder später ja doch.«
    Wenn Kane sich dazu entschloß, den Fentons das Vermögen wegzunehmen, das dem Gesetz nach ihm gehörte, würde das in der Tat bald die ganze Stadt wissen, überlegte Houston. »Weißt du, wer Kanes Mutter gewesen ist?« fragte sie leise.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich glaube, mir ist nie der Gedanke gekommen, daß er eine Mutter gehabt haben könnte. Wahrscheinlich, weil er immer so selbstherrlich auftrat, als habe er so etwas Einfaches wie eine Mutter nie gebraucht. Ich habe

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