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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Blair gewesen war, und hofftest, die Eisprinzessin nicht mehr wiederzusehen. Da hast du mir bereits alles erklärt. Guten Morgen«, sie lächelte einem Pfarrkind zu, das am Chorgestühl entlangging.
    »Hallo, Houston, oder bist du Blair?« sagte jemand.
    »Meinen Glückwunsch, Lee.« Ein Mann schlug ihm auf die Schulter und ging lachend weiter.
    »Houston, laß uns woanders hingehen.«
    »Du kannst zu deiner . . . Braut gehen.« Sie funkelte ihn wütend an.
    »Houston«, bettelte Lee. »Bitte.«
    »Wenn du nicht sofort deine Hand von meinem Arm nimmst, schreie ich. Ich bin nicht bereit, mir noch weitere Kränkungen von dir gefallen zu lassen.«
    »Leander!« sagte Duncan. »Blair wartet auf dich.«
    Lee wandte sich widerstrebend von Houston ab, packte Blairs Arm, schob sie zum Ausgang, dann in seine Kutsche und fuhr viel zu rasch davon.
    Kaum hatte Lee sich mit Blair entfernt, als auch schon die Frauen über Houston herfielen und sie von Duncans Seite wegdrängten. Sie zeigten sich besorgt, neugierig, manche auch anteilnehmend. Zumeist schienen sie jedoch ratlos.
    »Houston, was ist passiert? Ich dachte, ihr wärest so glücklich gewesen — und und Lee!«
    »Wie konnte Leander sich nur für Blair entscheiden? Die streiten sich doch ständig.«
    »Wann hat er denn so plötzlich seine Meinung geändert?«
    »Houston, gibt es da noch einen anderen?«
    »Sie haben verdammt recht, daß es noch einen anderen gibt, meine Damen«, dröhnte eine Stimme hinter ihnen, und sie drehten sich alle um und blickten Kane Taggert an. Niemand in der Stadt hatte ihn bisher so einen langen Satz reden hören, und überhaupt schien er sich nie darum gekümmert zu haben, was die Leute in der Stadt sagten oder taten.
    Die Frauen starrten den groß gewachsenen Mann mit dem ungepflegten Bart und den groben Kleidern mit offenem Mund an, als er sich durch die Menge drängte. Niemand war überraschter als Houston.
    »Es tut mir leid, daß ich es nicht geschafft habe, zum Gottesdienst zu kommen, sonst hätte ich neben dir sitzen können«, sagte er, als er sich bis zu Houston vorgearbeitet hatte. »Schau mich nicht so überrascht an, mein Herz. Ich weiß, daß ich versprochen habe, unser Geheimnis noch etwas länger zu hüten; aber wenn es Lee schon überall herumerzählt, kann ich es den Leuten doch nicht mehr verheimlichen.«
    »Was verheimlichen?« rief eine Frau sofort.
    Kane legte seinen Arm um Houston. Sie waren ein ungleiches Paar — er mit struppigem Bart und zerknittertem Anzug, sie tadellos angezogen und gepflegt. »Houston hat ihre Verlobung mit Leander aufgelöst, weil sie sich Knall auf Fall in mich verliebte. Was sollte sie machen, meine Damen? Es war Liebe auf den ersten Blick.«
    »Wann ist das denn passiert?« fragte eine der Ladies mit atemloser Stimme.
    Houston hatte sich inzwischen so weit erholt, daß sie flüstern konnte: »Es geschah, als ich mit Mr. Taggert in dessen Haus dinierte.« Sie wußte, daß sie später jedes Wort bereuen würde; aber in diesem Augenblick war sie froh, nicht als verschmähte Braut dazustehen.
    »Aber was wird nun aus Leander?«
    »Leander tröstet sich mit der Liebe von Houstons teurer Schwester Blair«, sagte Kane heiter. »Und nun müssen wir leider gehen, meine Damen. Ich hoffe, Sie werden alle zur Hochzeit — Doppelhochzeit — kommen. Heute in vierzehn Tagen.« Damit legte er Houston die Hand auf den Rücken, und schob sie zur Kirche hinaus und auf seine alte Kalesche zu.
    Als sie wegfuhren, saß Houston sehr gerade auf dem Sitz.
    Er hielt die Pferde am Rand seines Besitzes an. Vor ihnen breitete sich ein mehrere Morgen umfassender Park aus, und im Hintergrund ragte sein Haus auf. Er hob die Arme, um ihr von der Kalesche herunterzuhelfen. »Wir müssen jetzt reden, wir beide.«
    Houston war viel zu betäubt, um etwas anderes tun zu können als gehorchen.
    »Ich wäre zur Kirche gekommen, um bei Ihnen zu sitzen; aber ich hatte noch etwas Dringendes zu erledigen. Sah so aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig eingetroffen. Diese alten Krähen wären sonst über Sie hergefallen und hätten Ihnen die Augen ausgehackt.«
    »Was sagten Sie eben?« murmelte Houston. Sie hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Bis zu diesem Morgen hatte sie gehofft, es wäre alles nur ein böser Traum und daß sie aufwachen und immer noch mit Leander verlobt sein würde.
    »Hören Sie mir überhaupt zu? Fehlt Ihnen etwas?«
    »Nein, Mr. Taggert, ich kann nicht klagen. Abgesehen davon, daß ich öffentlich gedemütigt

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