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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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vereinbarte Houston mit ihm noch einen Termin, an dem er bei Edan für einen Anzug zu ihrer Hochzeit Maß nehmen sollte. »Viel Glück«, rief er
    Houston nach, als sie in ihrer eleganten neuen Kutsche davonfuhr. »Du wirst es nötig haben«, setzte er leise hinzu.
    Zwei Stunden später war Houston für die Gartenparty fertig angekleidet. Sie trug ein die Figur betonendes Kleid aus gepunktetem weißem Mousseline de Soie über gelbem Satin mit einem breiten gelben Band quer über dem Mieder, das an der Hüfte in einer Schleife auslief. Irgendwie war es Susan an diesem Morgen gelungen, Houstons Korsage fast zwei Zentimeter enger zu schnüren. Das Atmen war nur im oberen Bereich der Lungen möglich; aber so kleine Unbequemlichkeiten nahm sie gern in Kauf. Sie wollte bei ihrem ersten offiziellen Auftritt mit ihrem Verlobten so gut wie möglich aussehen.
    Als sie mit ihrer Kutsche vor dem taggertschen Hause anhielt, sah sie sich seufzend um. Sie durfte nicht vergessen, in den nächsten Tagen ein paar Diener anzuheuern. Sie hoffte, daß niemand in der Nähe war, während sie den Rock fast bis über die Knie anhob und rasch aus der Kutsche stieg. Ein leises Pfeifen ertönte links von ihr. »Das Hübscheste, was ich heute gesehen habe«, sagte Kane und bog um die Hausecke herum. »Tatsächlich hast du schönere Beine als eine Tänzerin, die ich mal in New Orleans bewundert habe.«
    Houston versuchte, nicht rot zu werden. »Ich habe dir deinen neuen Anzug mitgebracht, und du hast gerade noch Zeit zum Umziehen.«
    »Warum umziehen?«
    Sie war immer noch nicht daran gewöhnt, ihn ohne Bart zu sehen. Sein Gesicht war heute mit dunklen Stoppeln bedeckt, weil er sich noch nicht rasiert hatte, doch sie taten seinem guten Aussehen keinen Abbruch. Was für ein glücklicher Zufall, dachte sie, daß ich mich einverstanden erklärte, einen Grizzlybären zu heiraten, um ihn dann in einen schönen Prinzen zu verwandeln.
    »Zu der Gartenparty um zwei Uhr«, antwortete sie.
    »Oh, die«, sagte er über die Schulter hinweg, während er auf die Haustür zuging und sie neben der Kutsche stehenließ.
    »Ja, die.« Sie hob ihre Röcke an und folgte ihm bis in sein Büro hinein. »Ich dachte, vielleicht haben wir noch Zeit für ein paar Lektionen, ehe wir zur Party gehen. Nur ein paar Tips, damit du dich wohl fühlst. Und selbstverständlich brauchst du auch genügend Zeit, um dich anzuziehen und zurechtzumachen.«
    Er blieb hinter seinem Schreibtisch stehen und nahm ein Blatt Papier auf. »Es tut mir so leid; aber ich habe keine Zeit. Ich habe zu viel zu tun. Aber du kannst doch zur Party gehen, wo du doch schon dafür angezogen bist und so. Vielleicht kannst du ein paar Blumen aus meinem Gewächshaus mitnehmen.«
    Houston holte tief Luft. »Vielleicht sollte ich ihnen einfach ein paar Dollars geben.«
    Er blickte sie über das Papier hinweg überrascht an. »Du meinst, sie würden sich darüber freuen?«
    »Nein«, sagte sie eisig, »sie würden sich nicht darüber freuen; aber ich bin sicher, daß dich das freuen würde. Dann brauchtest du dich nämlich nicht vor ihnen zu zeigen.«
    »Willst du damit sagen, ich hätte Angst vor einer Horde aufgedonnerter, teetrinkender Snobs? Also, ich könnte sie alle kaufen und . . .«
    Ihr Blick brachte ihn zum Verstummen.
    »Ich gehe nicht zur Party«, sagte er eigensinnig und setzte sich.
    Sie ging zu ihm an den Schreibtisch. Am liebsten hätte sie ihm die Hand auf die Schulter gelegt; aber sie tat es nicht. »Es wird nicht so schlimm werden, wie du glaubst. Du hast bisher nur die schlimmsten Leute in der Stadt kennengelernt. Ich würde dich gern einigen meiner Freundinnen vorstellen, und ich verspreche dir, daß sie dir nicht ohnmächtig zu Füßen sinken werden.«
    Er sah zu ihr hoch. »Du meinst, keine Lady wird bewußtlos, wenn sie mich ohne Bart sieht?«
    Mit einem Lächeln wich sie einen Schritt vor ihm zurück.
    »Versuchst du, mir das Geständnis zu entlocken, daß du der schönste Mann auf der Party sein wirst?«
    Er haschte nach ihrer Hand, doch sie war zu schnell für ihn. »Bleiben wir doch beide hier«, sagte er. »Wir finden schon etwas, mit dem wir uns die Zeit vertreiben können. Mir gefällt dieses Kleid.«
    »Oh, nein, Mr. Taggert«, sagte sie lachend und überlegte, ob sie ihr Korsett vielleicht noch einen Zentimeter enger schnallen konnte. »Ich will nicht zu ... zu solchen Sachen verführt werden, an die Sie gerade denken. Sie müssen sich jetzt zur Gartenparty umziehen.« Sie war vor

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