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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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»Oder willst du mir das lieber allein überlassen?«
    »Ich möchte nicht einmal an die Hochzeit denken, weder an meine mit Leander und schon gar nicht an deine mit Taggert. Lee ist nur wütend über das, was geschehen ist, und ich bin überzeugt, wenn du nur zu ihm . . .«
    »Leander und ich sind füreinander gestorben!« fauchte Houston. »Willst du das nicht endlich begreifen? Lee möchte dich haben, nicht mich. Es ist Kane, der . . .« Sie drehte sich wieder von Blair weg. »Ich werde Mr. Taggert in zehn Tagen heiraten.«
    Blair sprang aus dem Bett. »Du magst zwar glauben, daß du bei Leander versagt hast; aber das stimmt nicht. Und du mußt dich nicht mit diesem aufgeblasenen Lümmel selbst bestrafen. Er kann ja nicht einmal mit einem Salatteller richtig umgehen, geschweige denn mit einer . . .«
    Blair kam mit ihrem Satz nicht zu Ende, weil Houston ihr eine schallende Ohrfeige gab.
    »Er ist der Mann, den ich heiraten werde«, sagte Houston mit zorniger Stimme. »Ich dulde nicht, daß du oder irgendwer sonst ihn verunglimpft.«
    Blair hielt sich die Backe, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Was ich getan habe, entzweit uns jetzt«, flüsterte sie. »Kein Mann auf der Welt wiegt schwerer als Geschwisterliebe«, sagte sie, ehe sie das Zimmer verließ.
    Einen Moment lang saß Houston still auf ihrem Bett. Sie wollte Blair trösten, wußte aber nicht, wie. Was machte Kane nur mit ihr, daß sie nun sogar ihre eigene Schwester ohrfeigte?
    Und die nächste Frage war: wollte Kane sie immer noch heiraten?
    Mit zitternden Händen setzte sie sich an ihren Sekretär und schrieb ein Billett an ihren Verlobten:
    Sehr geehrter Mr. Taggert,
    mein Betragen gestern abend war unverzeihlich. Ich würde verstehen, wenn Sie Ihren Ring von mir zurückverlangten.
    Hochachtungsvoll Miss Houston Chandler
    Sie versiegelte das Billett und trug Susan auf, es Willie zu geben, damit er es zustellte.
    Als Kane diesen Brief erhielt, schnaubte er.
    »Schlimme Nachrichten?« fragte Edan.
    Kane wollte den Brief schon Edan über den Tisch zureichen, schob ihn aber in seine Jackentasche. »Er ist von Houston. Ich glaube nicht, daß mir schon mal so ein Mensch wie sie begegnet ist. Wolltest du nicht später in die Stadt hinunterfahren?«
    Edan nickte.
    »Halte bei einem Juwelier an und kaufe ihr ein Dutzend Ringe, alle in verschiedenen Farben, und schicke sie dann in die Villa Chandler.«
    »Auch ein paar Zeilen?«
    Kane lächelte. »Nein, die Ringe sollten genügen. Also -wo waren wir stehengeblieben?«
    Um vier eilte Mr. Weatherly, vom Weatherly Juwelier-und Geschenkladen, die Vortreppe der Villa Chandler hinauf.
    »Ich habe Miss Houston ein Päckchen zu überreichen«, sagte er aufgeregt zu Susan, die ihm die Haustür öffnete.
    Susan führte ihn in den Salon, wo eine sehr bedrückte Houston am Tisch saß, umgeben von Listen, was sie alles vor der Hochzeit zu erledigen hatte.
    »Einen schönen Nachmittag, Mr. Weatherly«, sagte Opal. »Kann ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?«
    »Nein, vielen Dank«, sagte er und betrachtete Houston mit leuchtenden Augen. »Das ist für Sie.« Er schob ehrfürchtig eine große, dünne, mit Samt überzogene Schatulle über den Tisch auf Houston zu.
    Verwirrt, aber mit einem aufglimmenden Hoffnungsfunken im Herzen nahm Houston die Schatulle entgegen. Der ganze Tag war elend verlaufen, weil sie eine Hochzeit vorbereitete, die vielleicht gar nicht zustande kam. Und zu allem Überfluß war Mr. Gates mittags zum Essen nach Hause gekommen und hatte ihr im Vertrauen mitgeteilt, daß er sich mit Marc Fenton ins Benehmen gesetzt und einen Termin für morgen früh mit ihm verabredet habe. Er wollte sie nicht aus ihrem Versprechen entlassen, Erkundigungen über Kane einzuziehen.
    Als Houston die Schatulle öffnete und die Ringe sah, mußte sie gegen Tränen der Erleichterung ankämpfen. »Wie hübsch«, sagte sie mit äußerlicher Ruhe, während sie die Ringe der Reihe nach betrachtete: zwei Smaragdringe, ein Ring mit einer großen Perle, einer mit einem Saphir, einer mit Rubinen, drei Brillantringe, ein Amethyst, einer mit drei Opalen, ein Ring mit einer Kamee aus Jade und einer mit gravierten Korallen.
    »Ich denke, ich höre wohl nicht recht«, sagte Mister Weatherly gerade, »als dieser blonde Bursche, der Mr. Taggert auf Schritt und Tritt begleitet, vor einer Stunde zu mir kommt und ein Dutzend Ringe verlangt. >Und alle für Miss Houstons sagte er.«
    »Mr. Taggert hat sie nicht selbst ausgesucht?« fragte

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