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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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lieben.«
    »Natürlich mögen sie mich«, gab Houston mit leicht gereizter Stimme zurück. »Dich würden sie ebenfalls mögen, wenn du so viel für sie tun würdest, wie ich für sie getan habe. Erst heißt es: >Wir wollen eine Gesellschaft geben<, und dann sagte jemand: >Wir holen uns dafür Blair-Houston — die nimmt uns die ganze Arbeit ab<. Und ich war zu feige, auch nur einmal nein zu sagen. Ich habe Parties organisiert, zu denen ich gar nicht eingeladen war. Wie oft habe ich mir gewünscht, ich hätte die Courage zu einer Absage. Ich träumte davon, eine Tasche zu packen, den Baum vor deinem Fenster hinunterzuklettern und davonzulaufen. Aber ich war zu feige dazu. Du sagtest immer, mein Leben sei sinnlos. Wie recht du damit hattest.«
    »Ich war nur eifersüchtig«, flüsterte Blair.
    »Eifersüchtig? Worauf? Doch nicht auf mich!«
    »Ich habe das nicht gewußt, bis Lee mir die Augen öffnete. Ich habe Preise gewonnen, stets die besten Noten gehabt, bin dafür ausgezeichnet worden und dennoch immer einsam gewesen. Es tat weh, wenn Mr. Gates sagte, er wollte mich nicht im Haus haben, doch dich um so mehr. Es tat weh, wenn du mir schriebst, wie viele Männer dich Abend für Abend zum Tanzen eingeladen hatten. Wenn ich über einem Buch saß, um zu lernen, wie man sachgerecht ein Bein amputiert, mußte ich es weglegen, um deinen Brief noch einmal durchzulesen. Die Männer haben mich nie umschwärmt wie dich, und manchmal habe ich daran gedacht, die Medizin aufzugeben, wenn ich dafür eine normale Frau sein könnte, die nach Parfüm duftete und nicht nach Karbol.«
    »Und wie oft habe ich mir gewünscht, ich könnte etwas Wichtigeres tun als Stoffe auszusuchen für mein nächstes Kleid«, sagte Houston seufzend. »Die Männer mochten mich nur, weil sie mich für >fügsam< hielten, wie Lee es ausdrückte. Ihnen gefiel der Gedanke, eine Frau zu haben, die ihnen untertänig war. Für die meisten Männer war ich ein abgerichteter Hund in menschlicher Gestalt — jemand, der ihnen die Pantoffel apportierte. Sie wollten mich heiraten, weil sie wußten, was sie bekämen: keine Überraschungen von Houston Chandler.«
    »Glaubst du, daß Lee dich aus diesem Grund heiraten wollte?«
    »Manchmal bin ich mir gar nicht sicher, daß er mich überhaupt gebeten hat, ihn zu heiraten. Wir haben uns ein paarmal gesehen, nachdem er nach Chandler zurückgekommen war, und ich war vermutlich so sehr darauf fixiert, ihn zu heiraten, daß ich einfach ja sagte, sobald dieses Wort zwischen uns zur Sprache kam. Am nächsten Morgen fragte mich Mr. Gates, ob es schon so weit wäre, daß er unsere Verlobung in der Zeitung bekanntmachen könne. Ich nickte, und am Tag darauf war das Haus voller Leute, die mir ein lebenslanges Glück wünschten.«
    »Ich kenne die Bürger von Chandler und ihre ausgeprägte Neugier. Aber du hast doch Lee die ganzen Jahre über geliebt.«
    »Vermutlich; nur hatten wir uns nie viel zu sagen. Du hast mit Lee in wenigen Tagen mehr geredet als wir beide in einem Jahr.«
    Blair schwieg eine Weile still. Seltsam, daß sie so lange auf ihre Schwester eifersüchtig gewesen war, während diese wiederum sie beneidet hatte.
    »Houston — du sagtest eben, du hättest Angst davor gehabt, deine Träume in die Tat umzusetzen. Was waren das für Träume?«
    »Nichts Bedeutendes. Nichts, was sich mit deinem Wunsch, Ärztin zu werden, vergleichen ließe. Doch ich träumte davon, daß ich vielleicht schreiben könnte — nicht einen Roman oder ein großartiges Stück; aber möglicherweise Artikel für Frauenzeitschriften. Wie man zum Beispiel seidenen Charmeuse reinigen kann oder eine wirklich gute Gesichtsmaske herstellt.«
    »Doch Mr. Gates hätte das gar nicht gefallen, wie?«
    »Er ist der Meinung, daß Frauen, die schreiben, vermutlich Ehebrecherinnen sind, die von ihren Ehemännern vor die Tür gesetzt wurden und zusehen müssen, wie sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.«
    Blairs Augen wurden ganz groß. »Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wie?«
    »Nein, und ich habe mich jahrelang von ihm kujonieren lassen.«
    Blair fuhr mit dem Finger an der Kante einer Vitrine entlang. »Und dein Mann kujoniert dich nicht? Ich weiß, daß du mir sagtest, du würdest ihn lieben; doch nun ist. . . bist du . . . Ich meine, du bist nun mit ihm verheiratet und hast eine Weile mit ihm gelebt.«
    Egal, wie oft Houston ihr versichern würde, daß sie diesen Mann liebte: Blair konnte das einfach nicht glauben. Tags zuvor hatte sie Taggert

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