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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Grund hätte Westfield, auf dich böse zu sein? Er gewinnt doch mit fliegenden Fahnen!«
    »Gewinnt?« Blair zog ein Taschentuch aus ihrem weißen Kittel und schneuzte sich. »Er ist ja nicht einmal mehr ein Konkurrent von dir. Er sagte, er habe eingesehen, daß ich dich liebe, und deshalb werde er nicht länger am Wettbewerb teilnehmen.«
    Alan stand auf und lehnte sich gegen Leanders Schreibtisch. »Warum verbringst du dann jeden Tag mit ihm? Seit einer Woche bist du ihm keinen Schritt mehr von der Seite gewichen.«
    »Er sagte, er würde gern in den letzten Tagen meines Aufenthalts mit mir zusammen arbeiten. Er sagte, er hätte noch nie mit jemandem so gut zusammengearbeitet wie mit mir. Und er hat uns beide eingeladen, an seiner Stelle im Krankenhaus zu arbeiten.«
    »So etwas Hinterhältiges, Durchtriebenes wie dieser Mann ist mir doch noch nicht begegnet«, polterte Alan los und begann, im Zimmer umherzuwandern. »Hast du diesen Trick denn nicht durchschaut?« Er blickte auf Blair zurück. »Er weiß, daß du in alles vernarrt bist, was mit der Medizin zu tun hat, und er nützt diese Schwäche von dir aus, um in deiner Nähe bleiben zu können. Und selbstverständlich lädt er auch mich dazu ein, an eurer Arbeit teilzunehmen! Der Mann hat eine jahrelange Übung in seinem Beruf und ist mir mit seiner Erfahrung als Mediziner natürlich weit überlegen, so daß er in deinen Augen großartig abschneiden muß, während ich wie ein Idiot dastehe.«
    »Das ist nicht wahr! Leander sagte, daß er mit mir arbeiten wollte, und wir arbeiten wirklich gut zusammen. Es ist so, als könnte jeder die Gedanken des anderen lesen.«
    »Nach allem, was ich hörte, hast du schon seine Gedanken an dem ersten Abend lesen können, an dem ihr zusammen ausgegangen seid!«
    »Wer ist denn jetzt der Hinterhältige von euch beiden?!«
    »Ich versuche nur, mich zu wehren«, gab Alan zurück. »Blair, ich bin es leid, dauernd als Narr hingestellt zu werden. Ich bin ein Arzt, der noch in der Ausbildung steht, und muß im Operationssaal gegen einen Mann konkurrieren, der eine jahrelange Erfahrung als Chirurg besitzt. Ich bin in einer Stadt groß geworden; doch er fordert mich zu einem Wettbewerb im Kanu und auf dem Rücken eines Pferdes heraus. Da kann ich einfach nicht gut aussehen im Vergleich mit ihm.«
    »Aber hast du denn immer noch nicht verstanden? Leander ist von dem Wettbewerb zurückgetreten. Er ist nicht mehr dein Konkurrent. Er will mich gar nicht mehr heiraten. Ich bleibe nur noch so lange in Chandler, bis meine Schwester geheiratet hat, und dann werde ich mit dir die Stadt verlassen. Ich habe sogar noch die Hoffnung, daß Houston sich mit Leander trauen läßt.«
    Er sah sie einen Moment prüfend an. »Ich glaube, daß ein Teil von dir tatsächlich von dem überzeugt ist, was du da redest. Aber laß dir eines von mir sagen: Westfield hat das Rennen nicht aufgegeben. Der arme Mann konkurriert so heftig gegen mich, daß ich nur staunen kann über sein Stehvermögen. Und wenn du glaubst, daß du am Montag nicht heiraten wirst — warum hast du dann nicht alle Hochzeitsvorbereitungen deiner Schwester unterbunden? Willst du in der ersten Reihe sitzen und zusehen, wie deine Schwester getraut wird, während auf den Tischen Geschenke bereitliegen, die alle doppelt vorhanden sind? Ich frage dich: was machst du mit deinen Präsenten?«
    Er stemmte die Arme auf ihre Sessellehnen und beugte sich über sie. »Was die Heirat von Houston mit deinem geliebten Doktor betrifft — ich glaube nicht, daß du dabeisitzen und das mitansehen könntest!«
    »Das reicht« kam Leanders Stimme von der Tür her.
    »Es reicht nicht annähernd«, antwortete Alan und ging dabei auf Leander zu.
    »Wenn Sie sich mit mir prügeln wollen . . .«
    Lee hielt inne, als Blair sich zwischen die beiden Männer schob.
    »Blair«, sagte Alan, »es wird Zeit, daß du dich entscheidest. Ich werde in dem Zug sitzen, der heute nachmittag um vier die Stadt verläßt. Wenn du nicht mitkommen willst, fahre ich allein.« Damit verließ er Leanders Büro.
    Blair stand Lee allein gegenüber. Einen Moment lang sagten sie beide nichts, bis Lee ihr die Hand auf den Arm legte.
    »Blair«, begann er, doch sie rückte von ihm weg.
    »Ich glaube, Alan hat recht. Es wird Zeit, daß ich eine Entscheidung treffe und aufhöre mit diesen kindischen Spielen.« Damit rauschte sie an ihm vorbei und ging die zwei Meilen bis zu ihrem Haus.
    Als sie in ihrem Zimmer war, nahm sie sehr ruhig einen

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