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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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heiraten. Wie ich hörte, schlägst du Houston sogar im Tennis.«
    »Ich bin froh, daß ich dich nicht heirate. Ich wollte es nie.« Da war ein Geräusch, das ihren Blick auf die Schienen lenkte, und sie sah den Zug auf den Bahnsteig zukommen.
    Leander stand auf. »Ich werde verdammt nicht hier warten, um zuzusehen, wie du einen Esel aus dir machst.« Er schob die Hände in die Hosentaschen. »Du wirst unglücklich sein, und das verdienst du auch.« Er drehte sich auf den Absätzen um und verließ den Bahnsteig.
    Einen Moment war Blair versucht, ihm nachzurennen; aber sie beherrschte sich. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und würde dabei bleiben. Das war für alle Betroffenen das beste.
    Der Zug lief im Bahnhof ein; aber Alan war immer noch nicht da. Sie ging den Bahnsteig hinunter, während zwei Männer aus- und eine Frau und ein Mann einstiegen.
    Der Schaffner wollte dem Lokführer das Signal zur Abfahrt geben.
    »Sie müssen noch warten. Da soll noch jemand kommen, der mitfahren will.«
    »Wenn er nicht da ist, hat er den Zug versäumt.« Der Schaffner hob die Hand.
    Ungläubig sah Blair dem Zug nach, der wieder aus dem Bahnhof fuhr. Sie setzte sich auf die Bank und wartete. Vielleicht hatte Alan sich nur verspätet und wollte nun den nächsten Zug erreichen. Sie saß zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten auf dem Bahnsteig; aber Alan ließ sich nicht sehen. Sie fragte am Schalter, ob ein Mann, auf den Alans Beschreibung paßte, sich ein Billett gekauft habe. Ja, er habe heute morgen sogar zwei Fahrkarten gekauft — für den Vier-Uhr-Zug.
    Blair lief noch eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig auf und ab und begab sich dann auf den Heimweg.
    So fühlt man sich also als verschmähte Braut, dachte sie bei sich. Komisch, daß sie sich gar nicht so schlecht fühlte. Tatsächlich fühlte sie sich immer besser, je näher sie ihrer Wohnung kam. Vielleicht konnte sie morgen wieder mit Leander im Krankenhaus arbeiten.
    Als Blair durch die Haustür trat, war es dort so still wie in einem Grab. Nur im Salon brannte ein Licht. Sie ging hinein und sah dort zu ihrer Überraschung ihre Mutter und Leander beieinandersitzen, die sich so leise unterhielten, als wären sie auf einer Beerdigung.
    Als Opal ihrer Tochter ansichtig wurde, ließ sie sehr ruhig, sehr langsam ihren Stickrahmen los und fiel in Ohnmacht. Leander starrte Blair fassungslos an, daß sein Unterkiefer herunterklappte, ihm die dünne Zigarre aus dem Mund fiel und die Fransen an einem Schemel in Brand setzte.
    Blair war so entzückt von diesen Reaktionen, daß sie dastand und sie angrinste. Im nächsten Moment kam Susan ins Zimmer und begann zu schreien.
    Das Geschrei wirkte auf alle belebend. Lee löschte das Feuer am Fußschemel. Blair schlug ihrer Mutter so lange auf die Hände, bis sie wieder zu sich kam, und Susan eilte in die Küche, um Tee zu kochen.
    Sobald Opal wieder senkrecht auf ihrem Stuhl saß, packte Leander Blair bei den Schultern, riß sie auf die Beine und begann, sie zu schütteln. »Ich hoffe, daß dir das verdammte Kleid paßt, weil du mich am Montag heiraten wirst. Hast du mich verstanden?«
    »Leander, du tust ihr weh«, rief Opal.
    Lee ließ nicht davon ab, Blair hin- und herzuschütteln. »Mich bringt sie um! Hast du mich verstanden, Blair?«
    »Ja, Leander«, brachte sie schließlich heraus.
    Er drückte sie auf das Sofa nieder und stürmte aus dem Salon.
    Mit bebenden Händen hob Opal ihren Stickrahmen vom Boden auf. »Ich glaube, ich habe in den letzten beiden Wochen so viele Aufregungen erlebt, daß sie für den Rest meines Lebens reichen.«
    Blair lehnte sich auf der Couch zurück und lächelte.

Kapitel 16
    Drei Tage lang hielt Leander Blair im Krankenhaus so in Trab, daß sie gar nicht zum Nachdenken kam. Er holte sie schon im Morgengrauen ab und brachte sie erst spät abends wieder nach Hause. Er nahm sie mit in das Lagerhaus in der Archer Avenue und erläuterte ihr dort seine Pläne, wie er das Gebäude in eine Frauenklinik umbauen wollte. Sogleich hatte Blair ein paar eigene Ideen, die sich Lee schweigend anhörte und dann mit ihr diskutierte.
    »Ich glaube, wir können sie schon in zwei Wochen in Betrieb nehmen, da die medizinische Ausrüstung bereits in Denver verladen und hierher unterwegs ist«, sagte Lee. »Ich hatte sie als Überraschung geplant, als Hochzeitsgeschenk; aber da es in letzter Zeit für mich mehr als genug Überraschungen gab, habe ich auf dieses Vorhaben verzichtet.«
    Ehe Blair ein Wort sagen konnte,

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