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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Umarmung zu befreien. Sie wollte ihn anschauen. »Das liegt jetzt hinter uns«, sagte sie, während sie ihm in die Augen sah und an den Mann dachte, der sich hinter diesem hübschen Gesicht verbarg. Sie erinnerte sich an die vielen Male, die sie ihm bei der Arbeit zugesehen hatte, als er das Leben anderer Menschen rettete. Besonders entsann sie sich des Tages, als man einen alten Cowboy eingeliefert hatte, der von einem Bullen auf die Hörner genommen worden war. Als Lee ihn nicht hatte retten können und der Mann auf dem Operationstisch starb, hatte sie in seinen Augen Tränen gesehen. Er erzählte ihr, daß er den alten Mann schon als Junge gekannt habe, und es täte weh zu wissen, daß er jetzt tot sei.
    Nun stand sie in seiner Reichweite, und sie wußte, daß sie den richtigen Mann geheiratet hatte. Alan war nicht ihre große Liebe gewesen, so wenig wie sie die seine. Und sie dachte wieder daran, wie erleichtert sie gewesen war, als er nicht am Bahnhof erschien.
    »Vieles ist zwischen uns geschehen«, sagte sie, während sie ihm mit der Hand über die Wange strich. Es war so angenehm, ihn jetzt berühren zu können, wie sie das schon immer tun wollte seit der Nacht, die sie zusammen verbracht hatten. Von nun an gehörte er ihr, total und ausschließlich ihr. »Doch dieser Tag soll ein neuer Anfang für uns sein, und ich möchte mit einer sauberen Tafel beginnen. Du und ich — wir haben gut zusammengearbeitet und auch noch . . . anderes, was uns verbindet«, sagte sie, während sie sacht ihre Hüften an seinem Körper bewegte. »Ich möchte aus dieser Ehe etwas machen. Ich möchte, daß wir Kinder bekommen, gemeinsam praktizieren und uns . . . lieben.« Den letzten Wunsch sprach sie nur zögernd aus, weil er immer nur gesagt hatte, daß er sie begehrte und von Liebe nie die Rede gewesen war.
    »Kinder«, murmelte er, als er sie wieder fest an sich zog. »Ja, ganz besonders wollen wir gemeinsam Kinder machen.« Er fing an, sie zu küssen wie ein Verdurstender.
    »Hier sind sie ja«, rief jemand. »Hört jetzt auf damit. Dafür habt ihr noch ein ganzes Leben Zeit. Ihr müßt zurück zu den anderen und die Torte anschneiden.«
    Widerstrebend löste sich Blair von ihrem Mann. Wenn er sie noch ein paar Sekunden länger so geküßt hätte, würde sie mit ihm ins Gras gesunken sein. Sie hatte bereits bewiesen, daß sie keine Gewalt mehr über sich besaß, wenn er sie anfaßte.
    Mit einem Seufzer nahm Lee ihre Hand in die seine und führte sie zurück zu der Menge auf einer von Taggerts zu glatten und zu großen Rasenflächen.
    Kaum war die Torte angeschnitten, als sie beide wieder getrennt wurden. Mehrere Frauen bestürmten Blair mit hunderterlei Fragen, wo Houston denn geblieben sei.
    »Dieser Mann hat meine Tochter auf seinem Pferd entführt«, sagte Opal auf eine verhaltene, fast schüchterne Weise, die erst gar keinen Zweifel an ihren Worten aufkommen ließ. »Meine beiden Töchter haben starke Männer geheiratet, die genau wußten, was sie wollten, und stets erreichten, was sie sich Vornahmen.«
    Zwei von Opals weiblichen Zuhörern schienen jeden Moment in Ohnmacht fallen zu wollen — so beeindruckt waren sie von Opals Ausführungen.
    »Mutter«, sagte Blair und hielt ihr eine Platte hin. »Probier mal diesen köstlichen Schinken.« Sie beugte sich vor, so daß nur Opal sie hören konnte. »Jetzt weiß ich, von wem Houston und ich das Schauspieltalent geerbt haben.«
    Opal blickte lächelnd die Damen an, von denen sie umlagert wurde, und blinzelte dann Blair zu, während sie sich mit einer Scheibe von dem Schinken bediente.
    Lachend entfernte sich Blair wieder, damit ihre Mutter ungestört vor den Gästen mit ihren Schwiegersöhnen prahlen konnte.
    Als die Sonne unterging, wurde in der Bibliothek zum Tanz aufgespielt, und natürlich mußten Leander und Blair den Tanz eröffnen. Mehrere Leute fragten, ob sie damals zum Empfang des Gouverneurs erschienen sei und nicht Houston. Blair und Lee lachten sich verstohlen an, und er nahm sie wieder in die Arme und wirbelte mit ihr über das spiegelblanke Parkett.
    »Es wird Zeit, daß wir das Fest verlassen und nach Hause fahren. Ich kann es kaum noch erwarten, dich zu meiner Frau zu machen«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Blair nickte gar nicht erst, wickelte sich die Schleppe fester um den Arm und verließ rasch den Saal, um sich oben ihr Reisekleid anzuziehen. Ihre Mutter kam ins Zimmer und half ihr schweigend beim Umziehen. Erst als Blair in dem stahlblauen Anzug, den

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