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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Houston für sie ausgesucht hatte, reisefertig vor ihr stand, sagte sie: »Leander ist ein guter Mann, und ich weiß, daß ihr ein paar Probleme hattet; aber ich glaube, er wird dir ein guter Ehemann sein.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Blair strahlend. »Ich glaube, einen besseren Ehemann konnte ich gar nicht bekommen.« Und daß er ein großartiger Liebhaber ist, weiß ich schon, setzte sie in Gedanken hinzu, küßte rasch ihre Mutter und eilte dann die Treppe hinunter in die Halle, wo Leander sie bereits erwartete.
    Unter einem Regen von Reis, der fast lebensbedrohliche Formen annahm, verließen sie die Villa Taggert und fuhren zu dem hübschen kleinen Haus, das fortan ihr Zuhause sein würde.
    Doch kaum hatten sie die winkende Menge hinter sich gelassen, als Blair ein banges, fast ängstliches Gefühl beschlich. Von nun an würde ihr Leben an diesen Mann gebunden sein, den sie eigentlich nur als Arzt kannte. Was wußte sie von ihm als Privatmann? Was hatte er in seinem Leben gemacht, wenn er nicht studierte oder praktizierte?
    Vor ihrem Haus nahm Lee sie auf seine Arme, trug sie über die Schwelle, warf einen Blick auf ihr blasses Gesicht und sagte: »Das ist doch nicht die Frau, die ihr Leben riskierte, um die Wunde am Kinn eines Mannes sauber zu halten! Du wirst doch hoffentlich keine Angst vor mir haben, oder?«
    Als Blair nicht antwortete, sagte er: »Was du jetzt brauchst, ist ein Glas Champagner. Und wir wissen beide, wohin das führen wird, nicht wahr?«
    Er setzte sie in der Eingangshalle ab und ging nach rechts hinüber in das Eßzimmer. Blair kannte dieses Haus noch gar nicht richtig, und sie wandte sich nach links in den Salon. Dahinter befand sich ein winziges Schlafzimmer für Gäste. Die Möbel waren aus schwerem, dunklem Holz, und dennoch wirkte der Raum sehr gefällig mit seinen blau-weiß gestreiften Tapeten und der Bordüre mit blaßrosa Rosen darüber. Sie nahm auf einem mit Satin bezogenen Sofa Platz.
    Leander kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Champagner in einem mit Eis gefüllten silbernen Kübel zurück. »Ich hoffe, dir gefällt es hier. Houston hat das Haus eingerichtet. Ich glaube nicht, daß ich mich sehr dafür interessiert habe, was sie machte.« Er saß am anderen Ende der Couch, weit weg von ihr, als spürte er ihre Scheu.
    »Es gefällt mir. Ich habe wenig Ahnung davon, wie man ein Haus einrichten muß, und Houston beherrscht solche Dinge viel besser als ich. Ich würde sie vermutlich sowieso gebeten haben, diese Aufgabe für mich zu übernehmen. Aber nun richtet sie Taggert das Haus ein.«
    »Habt ihr zwei euch ausgesprochen?«
    Der Champagner lockerte ihre Verkrampfung, und Leander füllte ihr Glas wieder auf. »Houston sagte zu mir, daß sie sich in Taggert verliebt habe.« Blair machte ein fassungsloses Gesicht. »Ich kann mir nicht vorstellen, was meine Schwester an diesem vorlauten, ungehobelten Burschen findet. Warum sie ihn dir vorziehen würde, ist mir einfach unerfind . . .« Sie hielt inne und wurde ganz rot vor Verlegenheit.
    Leander grinste sie an. »Ich danke dir für das Kompliment.« Er beugte sich zu ihr hinüber und begann mit den Locken zu spielen, die sich aus dem Knoten lösten, den Houston ihr heute morgen aufgesteckt hatte. Dann begann er, langsam die Nadeln aus ihren Haaren zu entfernen. »Gegensätze scheinen sich immer anzuziehen. Schau doch nur dich an und mich. Hier sitze ich, ein Chirurg von hohen Graden, und dort du, eine zukünftige Hausfrau und Mutter, die meine Socken dort hinräumen wird, wo sie hingehören, und dafür sorgt, daß der Mann ein behagliches Heim vorfindet, wenn er abends von der Arbeit nach Hause . . .«
    Blair verschluckte sich fast am Champagner. »Soll das heißen, du erwartest von mir, daß ich meinen Beruf aufgebe, um dich zu bedienen?« fauchte sie. »Von allen idiotischen, hirnverbrannten Ansichten, die ich bisher in meinem Leben gehört habe, ist diese die allerblödsinnigste!« Sie knallte ihr Sektglas wütend auf den Beistelltisch und sprang auf. »Ich habe immer versucht, Houston davon zu überzeugen, daß du ein zweiter Mr. Gates bist; aber sie wollte nicht auf mich hören. Sie sagte, du wärst ihm überhaupt nicht ähnlich. Laß dir eines gesagt sein. Leander Westfield: Wenn du mich mit dem Gedanken geheiratet hast, daß ich deinetwegen auf meinen Beruf verzichten soll, können wir den Krempel gleich hinschmeißen.«
    Leander saß auf der Couch, und sie beugte sich über ihn, die Hände in die Hüften gestemmt.

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