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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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letzten zwei Wochen durch die Hölle gegangen. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, mir tagelang die Augen aus dem Kopf geweint vor Kummer, was ich meiner Schwester angetan habe. Und jetzt gestehst du mir, daß du in diesen König Midas verliebt bist.«
    »Ich möchte von dir keine abfälligen Bemerkungen mehr über ihn hören!« schrie Houston und beruhigte sich dann wieder. »Er ist der gütigste, sanfteste Mann der Welt und sehr großzügig. Und zufällig liebe ich ihn sehr.«
    »Und ich habe aus Sorgen um dich Höllenqualen ausgestanden. Du hättest mir das sagen sollen!«
    Houston strich gedankenverloren mit der Hand am Rand des Schreibtisches entlang, der in der Mitte des Zimmers stand. »Vermutlich war ich so eifersüchtig auf deine Liebesaffäre, daß ich es dir nicht sagen wollte.«
    »Liebesaffäre?« explodierte Blair. »Ich glaube, ich bin Leanders Mount Rainier. Ich kann nicht leugnen, daß er in körperlicher Hinsicht einiges bei mir bewirkt; aber das ist auch alles, was er von mir will. Wir haben ganze Tage zusammen im Operationssaal verbracht; doch ich spüre, daß ich nur einen Teil von ihm kenne. Er läßt mich eigentlich gar nicht an sich herankommen. Ich weiß so wenig von ihm. Er beschloß, daß er mich haben will; also setzte er auch alles daran, um mich zu bekommen.«
    »Aber ich sehe doch, wie du ihn anschaust. Ich hatte nie das Bedürfnis, ihn so anzusehen, wie du das tust.«
    »Das kommt daher, weil du ihn nie in einem Operationssaal erlebt hast. Hättest du ihn dort gesehen, würdest du . . .«
    ». . . höchstwahrscheinlich in Ohnmacht gefallen sein«, sagte Houston. »Blair, es tut mir leid, daß ich nicht mit dir geredet habe. Ich wußte vermutlich, daß du dich gequält hast; aber was geschehen ist, hat weh getan. Ich bin mit Leander, wie es mir vorkam, fast mein ganzes Leben lang verlobt gewesen, doch dann kamst du und hast ihn mir in einer einzigen Nacht weggenommen. Und Lee hat mich immer seine Eisprinzessin genannt, und ich machte mir solche Sorgen, daß ich eine frigide Frau sein würde.«
    »Und dieser Sorge bist du nun enthoben?« fragte Blair.
    Houstons Wangen röteten sich lebhaft. »Ich weiß, daß ich bei Kane diese Sorge nicht haben werde«, flüsterte sie.
    »Du liebst ihn also wirklich?« fragte Blair, die das immer noch nicht zu begreifen vermochte. »Es macht dir nichts aus, wenn ihm das Fleisch vom Teller springt? Es macht dir nichts aus, wenn er mit vollem Mund spricht oder andere Frauen hat?«
    Blair hätte sich jetzt die Zunge abbeißen können.
    »Was für andere Frauen?« fragte Houston mit schmalen Augen. »Und, Blair, sag mir das lieber sofort.«
    Blair holte tief Luft. Es wäre in Ordnung gewesen, wenn sie Houston erzählt hätte, was sie beobachtet hatte, ehe sie diesen Mann heiratet. Doch nun war es zu spät.
    Houston rückte wieder gegen ihre Schwester vor. »Wenn du noch einmal daran denken solltest, mein Leben zu managen, wie du das heute am Traualtar getan hast, werde ich nie mehr ein Wort mit dir reden. Ich bin eine erwachsene Frau, und du weißt etwas über meinen Mann, und ich möchte wissen, was!«
    »Ich sah ihn im Garten, wo er kurz vor der Trauung Pamela Fenton küßte«, sagte Blair in einem Atemzug.
    Houston erbleichte ein wenig, schien sich aber sonst gut in der Gewalt zu haben. »Aber danach kam er trotzdem zu mir«, flüsterte sie. »Er sah sie, küßte sie, doch mich hat er geheiratet.« Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Blair, du hast mich in diesem Moment zur glücklichsten Frau der Welt gemacht. Nun muß ich nur noch meinen Mann finden und ihm sagen, daß ich ihn liebe und hoffe, daß er mir verzeiht.«
    Sie hielt plötzlich inne. »Oh, Blair, du kennst ihn überhaupt nicht. Er ist so ein guter Mann, auf eine ganz natürliche Weise großzügig, und auf eine Weise stark, daß die Leute sich an ihn lehnen; aber er ist auch . . .« Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Aber er kann es nicht ertragen, wenn man ihn in Verlegenheit bringt; und wir haben ihn vor der ganzen Stadt gedemütigt. Das wird er mir nie verzeihen. Niemals!«
    Blair wandte sich der Tür zu. »Ich werde zu ihm gehen und ihm erklären, daß das alles nur meine Schuld ist und du nichts damit zu tun hattest. Houston, ich ahnte wirklich nicht, daß du ihn tatsächlich heiraten wolltest. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß jemand mit so einem Mann wie ihm leben möchte.«
    »Ich glaube nicht, daß du dir darüber noch länger

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