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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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war.
Nach der Ankunft deponierten sie ihr Gepäck in einem Schließfach am Flughafen und fuhren dann mit der U-Bahn zum Rathaus.
Aufgrund der frühen Uhrzeit gerieten sie mitten in einen Strom von Pendlern, die sich in der total überfüllten Bahn zusammendrängten, und es herrschte ein ständiges Geschiebe und Geschubse.
Grace und Dylan standen in einer Ecke, klammerten sich an den Haltegriffen fest, und bemühten sich, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Immer mehr Leute stiegen ein, quetschten sich zwischen den übrigen Fahrgästen durch, und Grace wurde immer dichter an Dylan gedrängt. Unruhig versuchte sie, ein wenig Abstand zu halten, doch als schließlich auch noch eine Frau mit Kinderwagen hinzukam, wurde sie gnadenlos gegen ihn gedrückt.
Unwillkürlich hielt sie die Luft an; seine plötzliche Nähe und die Wärme und Kraft, die von seinem Körper ausgingen, brachten sie völlig aus der Fassung. Ihr Herz begann unkontrolliert zu klopfen, und sie schaute ihn unauffällig an, um festzustellen, ob er etwas bemerkt hatte.
Sein Gesicht war angespannt, und als sich ihre Blicke für einen kurzen Moment trafen, erkannte sie deutlich, dass er sich offenbar genauso krampfhaft wie sie bemühte, seine Reaktionen unter Kontrolle zu halten.
Rasch senkte sie den Kopf und versuchte sich mahnend die Ereignisse in der Bar vor Augen zu halten, doch dummerweise bewirkte der Gedanke daran genau das Gegenteil. Anstatt sich abgeschreckt zu fühlen, bedauerte sie plötzlich, dass sie sich an nichts mehr erinnern konnte, und fragte sich, wie es wohl mit ihm gewesen sein mochte. Augenblicklich schoss ihr Puls noch weiter nach oben, und sie hatte alle Mühe, den Wunsch zu unterdrücken, sich noch dichter an ihn zu pressen.
»Wir sind gleich da«, hörte sie ihn irgendwann wie durch Watte sagen, und mit einer seltsamen Mischung aus Erleichterung und Bedauern schob sie sich zur Tür.
     

Kapitel 8
    D er Tag verlief genauso wie der vorherige, nur mit dem Unterschied, dass auf einmal eine ganz merkwürdige Stimmung zwischen ihnen herrschte.
Ein kaum wahrnehmbares Knistern lag in der Luft, ein vibrierendes, unhörbares Summen, ähnlich dem einer Hochspannungsleitung.
Äußerlich ruhig und konzentriert erledigten sie ihre Recherchen, zunächst im Rathaus, dann wieder in anderen Lokalitäten, und Grace stellte fest, dass es ihr Spaß machte, mit Dylan zu arbeiten.
Er stellte die richtigen Fragen, erfasste rasch die wesentlichen Zusammenhänge, und erklärte ihr alles Mögliche. Sie genoss seine Gesellschaft, lediglich wenn sich ihre Blicke trafen, oder ihre Hände sich zufällig berührten, zuckte sie innerlich zusammen.
»Hör endlich auf damit«, rief sie sich immer wieder zur Ordnung, »oder hast du schon vergessen, in was für einen Albtraum du beim letzten Mal geraten bist?«
Doch das Sprichwort »Schaden macht klug« schien in diesem Fall wohl keine Wirkung zu haben, immer wieder gerieten ihre Gedanken auf Abwege. Ab und zu warf sie ihm einen verstohlenen Seitenblick zu, doch sein Gesicht war undurchdringlich, und mehr als einmal sandte sie ein stummes Stoßgebet zum Himmel, dass die restlichen Stunden bis zur Heimreise schnell vorübergehen mochten.
     
    Es hatte bereits den ganzen Tag ein trüber Schleier über der Stadt gehangen, der sich gegen Abend hin allmählich zu einem feuchten Nebel verdichtete.
Als sie am Flughafen ankamen, war die Sicht so weit eingeschränkt, dass sämtliche Start- und Landebahnen gesperrt und alle Flüge gestrichen waren. Unüberschaubare Menschenmengen drängten sich an den Schaltern, um zu erfahren, ob und wann ihre Maschinen starten würden, doch mehr als ein bedauerndes Achselzucken konnten ihnen die Servicekräfte der Airlines nicht bieten.
»So wie es aussieht, wird vor morgen früh wohl kein Abflug möglich sein«, erklärte Dylan, als er nach schier unendlicher Wartezeit an einem der Informationsstände wieder zu Grace zurückkam. »Wir sollten uns ein Zimmer nehmen.«
Grace war von dieser Entwicklung keineswegs begeistert, aber in Anbetracht der Situation blieb ihr nichts anderes übrig, als zuzustimmen.
Sie durchquerten die Flughafenhalle und standen wenig später am Empfang des angeschlossenen Flughafenhotels.
»Es tut mir sehr leid, aber aufgrund des Wetters sind sämtliche Zimmer belegt«, teilte der Portier ihnen bedauernd mit. »Es gibt allerdings noch ein paar freie Suiten«, fügte er mit abschätzendem Blick auf Dylans eher lässige Kleidung hinzu, und seine Miene ließ deutlich

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