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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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keinen Kugelschreiber dabei hatte.
Spontan griff sie nach einem Kajalstift, der zwischen den alten Kosmetikartikeln oben auf der Ablage lag.
»Beeil dich«, hörte sie Oliver durch die Tür rufen, und rasch notierte sie einen Hinweis für Dylan.
Sie warf den Kajalstift wieder auf die Ablage und drückte zur Sicherheit ein paar Mal lautstark auf der nicht funktionierenden Toilettenspülung herum. Dann öffnete sie die Tür.
»Okay, wir können gehen«, erklärte sie unbehaglich.
Vor der Haustür angekommen fiel ihr Blick auf ihr Auto. Oliver bemerkte es und grinste.
»Oh nein, mach dir keine falschen Hoffnungen. Wir werden dein Auto nehmen; meins habe ich ein paar Ecken weiter abgestellt und werde es morgen holen. – Los, rein da.«
Nachdem Oliver eine auffordernde Bewegung mit der Waffe gemacht hatte, gingen Grace und Bob zögernd auf das Fahrzeug zu, und in der Sekunde, als sie einstiegen, griff Grace in ihre Jackentasche, und die Botschaft für Dylan flatterte unbemerkt auf den Asphalt.
     

Kapitel 29
    M it zusammengepressten Lippen legte Dylan Bobs Brief wieder auf den Tisch und wandte sich zum Gehen.
»Was hast du jetzt vor?«, wollte Justin wissen.
»Na was schon, ich fahre da hin.«
»Bist du sicher, dass Grace dort ist? Vielleicht ist sie auch einfach nur nach Hause gegangen.«
»Das glaube ich kaum«, erklärte Dylan trocken, »Sie ist an dieser Sache genauso interessiert wie ich, ich wette, dass sie dort ist und nur zu stur war, um mir Bescheid zu sagen.«
»Willst du nicht sicherheitshalber doch erst bei ihr anrufen?«
»Sie wird doch sowieso nicht dran gehen, wenn sie meine Nummer sieht«, knurrte Dylan, griff dann aber nach seinem Handy und suchte Graces Eintrag aus dem Adressbuch heraus.
Als sich nach mehrmaligem Klingeln die Mailbox meldete, unterbrach er genervt die Verbindung.
»Ich wusste es doch«, seufzte er, »komm lass uns gehen.«
»Was willst du jetzt machen?«
»Na was schon, ich werde da hinfahren und nach ihr sehen. Und falls sie wirklich zu Hause ist, habe ich wenigstens die Chance, Bob zu treffen; vielleicht ist er noch da, auch wenn es jetzt schon beinahe eine halbe Stunde nach der vereinbarten Uhrzeit ist.«
»Soll ich mitkommen?«
Dylan schüttelte den Kopf. »Nein, das wird nicht nötig sein.« Dann grinste er schief. »Falls sie wirklich dort ist, werde ich ihr den Hintern versohlen, und das tue ich lieber ohne Zeugen.«
Zusammen gingen sie nach unten und verabschiedeten sich voneinander.
Wenig später saß Dylan in seinem Wagen und raste unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln ans andere Ende der Stadt.
Als er vor dem verlassenen Haus ankam, war weit und breit nichts von Graces Auto zu sehen. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn; er parkte seinen Wagen und ging ins Haus. Drinnen war alles dunkel.
»Bob?«, rief er trotzdem leise, und als er keine Antwort erhielt, betrat er das hintere Zimmer und wollte die Lampe anzünden, doch seine Hand griff ins Leere.
Verwundert hielt er inne, tastete noch einen Moment herum, und gab es dann auf. Im Dunkeln lief er durch alle Räume, und als er niemanden fand, ballte sich ein schmerzhafter Knoten in seinem Magen zusammen.
Auf dem Weg nach draußen nahm er sein Handy heraus.
»Justin, ich bin‘s«, sagte er hastig, als der Freund sich meldete. »Tu mir einen Gefallen und bitte Sheila, nachzusehen, ob Grace zu Hause ist. Ich muss wissen, ob alles in Ordnung ist.«
»In Ordnung, mache ich«, versprach Justin, ohne lange zu fragen. »Ich melde mich gleich wieder bei dir.«
»Danke«, murmelte Dylan und legte auf.
Beunruhigt lief er die paar Schritte zu seinem Wagen zurück, und gerade als er einsteigen wollte, fiel sein Blick plötzlich auf etwas Helles, das auf dem Boden lag. Er bückte sich und erkannte, dass es sich um eine Spielkarte handelte.
Sein Herz begann wild zu pochen, als er sie umdrehte und die Herz-Dame erkannte, auf deren Vorderseite mit einem dicken, schwarzen Stift der Name »OLIVER« geschrieben stand.
     
    Grace saß auf dem Fahrersitz und Bob neben ihr. Oliver hatte hinten in der Mitte Platz genommen, und hielt sie beide mit der Pistole in Schach, während er Grace die Straßen entlang dirigierte.
Bis auf seine knappen Anweisungen herrschte ein bedrücktes Schweigen im Wagen, und die Angst, welche den beiden Gefangenen durch die Adern strömte, war förmlich greifbar.
Nach ungefähr fünfundzwanzig Minuten hatten sie ein kleines, abgelegenes Haus auf einem unübersichtlichen Grundstück am Stadtrand erreicht, und Oliver

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