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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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sicherzustellen, dass Sie der Strafe entgehen … selbst wenn Sie diesen Gefallen nicht verdienen.“
    Er machte eine wirkungsvolle Pause und fuhr fort: „Zuerst berichten Sie mir alles, was Sie über diese widerliche Angelegenheit wissen. Anschließend werde ich Ihnen ganz genau erklären, was ich wünsche, das Sie tun sollen. Wenn nicht … nun, Sie wissen, was dann der Fall sein wird. Haben Sie mich verstanden?“
    „Ja“, stimmte William widerwillig zu. Nachdem er mit seiner Schilderung des Sachverhaltes fertig war, redete Richard schnell auf ihn ein. In seiner Stimme schwang Überzeugung mit, aus seinen Augen sprach eine Kraft, die William in ihren Bann zog.
    „In der Krypta der Kirche von Little Compton lagern eine ganze Anzahl von Fässern mit Brandy. Sie sind mit der letzten Verschiffung gekommen, und ich hatte bislang keine Zeit, sie wegzuschaffen“, berichtete William. „Ich erzähle Ihnen dies, um meine Ehrlichkeit zu beweisen.“
    „Sehr gut“, lobte Richard. „Die Leute vom Zoll können die Fässer heimlich holen, so dass niemand außer ihnen und uns weiß, dass sie nicht mehr da sind. Man wird Ihnen das Verdienst dafür zuschreiben. Ich werde Sie jetzt verlassen. Falls Ihnen allerdings noch etwas einfällt, das Sie mir mitteilen wollen, werde ich gern zuhören.“
    William nickte und beobachtete, wie Richard, sein möglicher Retter, zur Tür ging, wo er sich kurz umdrehte. „Ach ja, Sie sollten mich während der nächsten Woche eher schlechter behandeln als bisher, damit niemand uns verdächtigt, Verschworene zu sein. Versichern Sie den Waters’, dass Sie Ihre Meinung geändert haben, nicht beabsichtigen, auszusteigen, und bereit sind, sich mit ihnen am Strand zu treffen. Sie werden glauben, dass sie mit ihren Einschüchterungsmaßnahmen Erfolg hatten, und daher nicht so vorsichtig sein, wie sie sollten.“
    William stöhnte innerlich bei der Vorstellung, wie er die beiden Halunken, die ihn im Lauf des vergangenen Jahres in diese missliche Lage gebracht hatten, davon überzeugen sollte, dass er die Wahrheit sagte.
    Als Richard ins Schulzimmer zurückkehrte, wartete dort Pandora auf ihn. Sie schaute ihn an und rief: „Oje, war William so anstrengend? Sie sehen ziemlich fertig aus.“
    Er war tatsächlich reichlich erschöpft. Eigentlich hätte er noch in London sein, sich erholen und die Dinge leicht nehmen müssen. Stattdessen befand er sich hier, inmitten einer Verschwörung und versuchte die Übeltäter unschädlich zu machen. Was seine Aufgabe zusätzlich erschwerte, war, dass er sich bemühen musste, den nichtsnutzigen Halbbruder der Frau zu retten, die er liebte.
    „Nicht mehr als gewöhnlich“, versicherte er mit einem kleinen Lächeln. „Sie kennen ja William.“
    „Manchmal denke ich, dass das nicht der Fall ist.“
    „William ist ein Hohlkopf, Pandora“, sagte Jack vergnügt. „Daran musst du dich gewöhnen.“
    „Ein Hohlkopf, der leider einige Macht über uns alle hat“, erwiderte sie ernsthaft.
    „Erst wenn Großvater stirbt“, erklärte Jack. „Und niemand weiß, was Sir John in seinem Testament bestimmt hat.“
    „William ist der Erbe.“
    „Auch Erben erben nicht immer alles, oder, Mr. Ritchie?“
    „Das hängt davon ab, ob es sich bei dem Gut um Fideikommis handelt, der in der männlichen Linie bleiben muss“, erklärte ihm Richard.
    „Meines Wissens gibt es keine solche Klausel“, sagte Pandora, die der Gedanke an den Tod ihres Großvaters traurig stimmte. „Es ist aber anzunehmen, dass William den Titel bekommt und das, was vom Anwesen übrig ist.“
    „Das ist wahr“, pflichtete Richard ihr bei. „Andererseits …“, er dachte an den Glücksbringer der Comptons, den der alte Mann ihm gegeben hatte, „… hat er vielleicht Vorsorge getroffen, dass William einen gewissen Anteil, jedoch nicht alles erhält.“
    „Sie wissen so viel.“ Pandoras normale Fröhlichkeit kehrte zurück. „Leider sind Sie nur ein Hauslehrer, wenn auch ein sehr guter.“
    „Der beste“, versicherte Jack. „Er macht alles so interessant. Heute haben wir König Artus und die Tafelrunde durchgenommen. Mr. Ritchie hat alle Rollen gespielt. Er sollte zur Bühne gehen.“
    Zu Pandoras Verwunderung verdunkelte sich Richards Miene, und er wechselte schnell das Thema. Das war seltsam, da der Junge ihm doch lediglich ein Kompliment gemacht hatte. Erst später fiel Pandora etwas ein.
    Wenn Richard schauspielerisches Talent besaß, war es da nicht möglich, dass er lediglich

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