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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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einer Entdeckung durch Roger Waters und seinen Leuten zu entgehen.
    Wieder einmal benutzte er die Hintertreppe, um ins Freie zu gelangen. Der Donner war inzwischen näher gekommen. Helle Blitze schossen über den nächtlichen Himmel. Richard spürte mehr, als er sah oder hörte, dass Bragg ihm in einigem Abstand folgte.
    Wie verabredet, stand William Compton am hinteren Ende des Sattelplatzes vor dem Tor, das in den Park führte. Ein Reitknecht, nicht Brodribb, hielt zwei Pferde bereit. An der gleichgültigen Miene des Mannes merkte Richard, dass seine Verkleidung funktionierte.
    „Ich dachte schon, dass Sie nicht kommen würden“, sagte William, nachdem sie aufgesessen waren und losritten. Der Stallbursche, den sie zurückließen, stand unter dem Eindruck, dass sein Herr unterwegs war, um beim Entladen der ankommenden Schmuggelgüter zu helfen. Es würde ihm nicht schaden, sich auch einmal seine Hände zu beschmutzen, war sein abwertendes Urteil.
    „Ich musste warten, bis die Hintertreppe frei war“, erklärte Richard. „Schließlich wollte ich nicht, dass mich jemand in dieser Kostümierung sieht und erkennt. Niemand soll wissen, dass ich mit Ihnen zusammen bin.“
    „So wie Sie aussehen, wird niemand auch nur ahnen, wer Sie sind.“
    Danach fiel William für eine Weile in Schweigen, und sie suchten sich vorsichtig ihren Weg über den holperigen Grund. In den Klippen von Howard’s End klaffte eine Lücke, die es den Schmugglern leicht machte, die Waren zu dem Fahrweg zu schaffen, auf dem William und Richard durch inzwischen stetigen Regen ritten.
    „Ich gäbe viel darum, dies nicht tun zu müssen“, gestand William, als sie eine Stelle erreichten, wo der Fahrweg am Waldrand entlangführte. Sie saßen ab und banden die Pferde an Bäumen fest.
    „Ich ebenfalls“, stimmte ihm Richard zu, während er sich vergewisserte, dass die Pistole unter seiner groben Jacke griffbereit war.
    „Ich dachte, ihr Soldaten genießt solche Situationen“, sagte William.
    „Aber wir sind Menschen und keine Götter.“
    Sie mussten sich durch dichtes Buschwerk schlagen, um zum Strand zu gelangen. Dort hatte sich bereits eine ganze Anzahl von Männern versammelt. Draußen auf dem Meer war ein Kutter zu sehen, jedoch keine Spur eines sich nähernden Bootes. Die dunkle Nacht und der dichte Regenvorhang machten es schwierig, etwas deutlich zu erkennen, auch wenn Blitze kurzzeitig den Himmel erhellten.
    Zwei Karren standen wartend da, beladen mit hölzernen Kisten, deren Inhalt vermutlich aus den für Frankreich bestimmten Guineas bestand, die anschließend durch die hereinkommenden Waren ersetzt werden sollten. Brodribb hatte erwähnt, dass es sich um Seidenstoffe und Luxusgüter handelte.
    Eine Gruppe der Gentlemen stand bei den Fuhrwerken, eine andere nahe am Wasser. Trotz des strömenden Regens erkannte Richard Roger Waters und einen anderen Mann, die beide nicht wie gewöhnliche Schmuggler gekleidet waren. Sie benutzten ihre Fernrohre und blickten aufs Meer hinaus. Als er den widerstrebenden William in ihre Richtung schob, bemerkte er, dass dieser in seinem für das schlechte Wetter völlig ungeeigneten Reitanzug zitterte. Richard war für seine derbe Kleidung sehr dankbar. Von Milizsoldaten und Zöllnern war nichts zu sehen oder zu hören.
    „Vergessen Sie nicht, Waters mitzuteilen, dass ich Brodribbs Bruder bin und dessen Platz eingenommen habe, weil der Mann unpässlich ist“, erinnerte Richard William. Diese Geschichte hatten sie sich ausgedacht, um Brodribbs Abwesenheit zu erklären. „Sonst könnte er durch die plötzliche Anwesenheit eines Fremden misstrauisch werden, nachdem Sie versucht haben, sich aus dem Schmuggelgeschäft zurückzuziehen.“
    Einer der neben Roger Waters stehenden Männer gab dem draußen wartenden Kutter mit seiner Laterne ein Signal.
    William hob die Stimme, um die Geräusche der Nacht zu übertönen. „Hier bin ich, Waters, wie versprochen.“
    „Verspätet wie gewöhnlich, Compton? Ich dachte schon, Sie würden gar nicht kommen. Wer ist da bei Ihnen? Wo ist Brodribb?“
    „Er war krank heute Morgen. An seiner Stelle habe ich seinen Bruder mitgebracht. Er ist ein genauso tüchtiger Bursche.“
    „Na hoffentlich“, erwiderte Roger, ohne sich weiter um Richard zu kümmern, der sich so unterwürfig vor ihm verbeugte, dass er dadurch sein Gesicht verbergen konnte. „Einige Leute sind wohl zu Hause geblieben, weil ihnen das Wetter zu schlecht ist. Der Teufel soll sie holen. Was gibt es,

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