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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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flüsterte Irina.
    „Nur Kopfschmerzen“, log sie. „Geht schon.“
    Als es läutete blieb Kaithlyn wie angewurzelt sitzen. Erst als der Saal ganz leer war, stand sie auf und ging. Irina merkte, dass etwas nicht stimmte, doch sie beließ es bei Kaithlyns Antwort. Die beiden Stunden Mathe zu haben machte es nicht besser, Kaithlyn dachte fieberhaft daran, was sie tun oder wie sie reagieren sollte, während sie über einer Aufgabe hockte, die sie auch beim dritten Mal lesen sofort wieder vergaß. Irina ließ sie schließlich abschreiben.
    In der großen Mittagspause verlor sie Reid dann ganz aus den Augen und Irina riss sie aus ihren Gedanken zurück auf den Boden der Tatsachen.
    „Okay, was ist los?“, sagte sie vorsichtig. „Es ist wegen dem Typen der hinter uns saß, oder? So wie du den angestarrt hast, könnte man glauben du wolltest ihn mit bloßer Willenskraft töten.“
    „Ich kenne ihn und dann doch wieder nicht, das beschäftigt mich“, antwortete Kaithlyn überrascht über Irinas schnelle Auffassungsgabe.
    Sie setzen sich an einen freien Tisch in der Mensa. Kaithlyn rührte ihr Essen kaum an (umso mehr blieb für Harlow, die immer alles aß, was Kaithlyn nicht mehr wollte) und hielt nach Rose Ausschau, doch sie kam einfach nicht.
    „Warum kommt Rose nicht?“, jammerte sie und ließ den Kopf sinken.
    „Sie ist beim Schülerratstreffen“, sagte Irina. Auf Kaithlyns fragenden Blick hin fügte sie hinzu: „Das findet jedes Jahr am Schuljahresbeginn statt, um alles Neues zu klären und so, sie wird noch eine Weile beschäftigt sein.“
    „Ach so“, sagte Kaithlyn abwesend. Sie schaufelte sich den Mund voll mit Kartoffelpüree, um nicht weiter sprechen zu müssen und dachte nach.
    Hatte Reid sie bemerkt? Er hatte ihren Namen bestimmt gehört, als Mrs Fresier die Anwesenheitsliste durchgegangen war. Warum war er jetzt hier? Nur um zu lernen? Er war doch damals absichtlich abgehauen, damit niemand etwas über ihn erfahren konnte und nun ging er ganz normal zur Schule? Sie musste mit ihm sprechen, herausfinden, was passiert war und sich bedanken.
    Nach der Pause ging es mit Alchemie weiter und Kaithlyn und Irina bildeten ein Team, da sie immer zu zweit beginnen sollten Symbole aus der Astronomie und der Alchemie ihrer richtigen Bedeutung zu zuordnen.
    „Am besten in Form einer Tabelle“, sagte ihr Lehrer Mr Dohner, der dachte es sei ein lustiges Spielchen zu Beginn des Schuljahres, doch das Zuordnen stellte sich als schwierig heraus und so grübelte die ganze Klasse schweigend über ihrer Arbeit. „Viele Leute meinen Astronomie und Alchemie seien ein und dasselbe und werfen die Lehren in einen Topf. Die Astronomie beschäftigt sich mit Weisheiten und der überirdischen Welt des Raums, die Alchemie hingegen ist eine Wissenschaft, gefüllt mit Fakten und Präzision, die nicht verloren gehen darf. Wie sonst könnte man den perfekten Trank brauen? Die verborgenste Sprache entschlüsseln? Das Wissen guten Gewissens in Bücher schreiben? Diese Übung wird ihre Sinne für die Unterschiede der Fächer schärfen und es ist spannend, nicht wahr?“
    Er wand sich lächelnd Adriana Azedine zu, welche kaum merklich nickte und kurz darauf hinter Mr Dohners Rücken eine Grimasse schnitt, um den Lehrer nach zumachen. Kaithlyn konnte nicht darüber lachen. Sie kam nicht umher, Reid mehrmals Blicke zu schenken, doch er mied sie, als ob es gefährlich wäre auch nur eine Reaktion darauf zu zeigen.
    „Das ist falsch“, sagte Kaithlyn und deutete auf eines der Symbole im Buch und dann auf das welches Irina soeben aufgeschrieben hatte. „Das gehört zur Astronomie, Planet Uranus.“
    „Stimmt“, pflichtete Irina ihr bei und korrigierte ihren Eintrag. Kaithlyn schrieb es ebenfalls auf und blätterte zur nächsten Seite des Buches Alchemie - Die Kunst der Urzeit .
    „Haben Sie alle Zeichen und Symbole finden und unterscheiden können?“, dröhnte Mr Dohners raue Stimme durch den Klassenraum. Einige Köpfe erhoben sich. „Ich hoffe schon, denn der Unterricht endet in weniger als zehn Minuten. Das Team, welches am schnellsten und am weitesten gekommen ist bekommt Extrapunkte. Diese werden dann ihrer Halbjahresnote gut geschrieben, also ein guter Anfang die erste Stunde zu verlassen.“
    Das Knirschen der Stifte und Flattern der Bücherseiten wurde lauter. Als die Glocke das endgültige Ende der sechsten Stunde verkündete gaben alle ihre Tabellen vorne ab.
     
    Das graugrüne Sonnenlicht, das nur spärlich durch die

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