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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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Das Schutzschild der Insel schließt sich wieder!“, sagte Rose erschrocken.
    „Der Inselrand!“, übertönte Kaithlyns Stimme ihre.
    „Es ist noch nicht vorbei!“, brüllte Kaine noch lauter. „Der Windstrom, der uns trägt wird gleich verschwinden!“ Er starrte angestrengt auf das Armaturenbrett. Der Druck auf ihr Schiff, der sich während des rapide schnellen Fluges verstärkte, brachte eines der Instrumente zum zerspringen. „Ohne Triebwind, wird dass eine Bruchlandung! Wir bräuchten das Verstärkersegel, um den Wind nutzen zu können!“
    Das Verstärkersegel, welches zerfetzt wurde. Kaithlyns Angst stieg.
    „FESTHALTEN!“, brüllte Kaine. Kaithlyn rannte zum Ruderdeck.
    „Wie kann ich helfen?“, keuchte sie, denn die eisige Luft schnitt ihr in die Kehle.
    „Wir müssen das Ruder weiter auf Kurs halten!“
    Kaithlyn und Kaine hielten mit aller Kraft gegen den Druck, den der Wind auf das Ruder ausübte. Die Insel kam näher. Der Luftstrom ließ nach. Der Wind wurde milder. Das Schiff glitt immer langsam werdender und an Höhe verlierend, auf die Insel Alfoid zu. Der Luftdruck auf das Ruder jedoch, wurde immer stärker und stärker.
    „Noch eine Meile!“, sagte Kaine, tauschte einen Blick mit Kaithlyn.
    Eine ganze Meile .
     
    Knapp zehn Meter, nachdem sie den Inselrand überschritten hatten, brach das Ruder und sie verloren die Kontrolle. Kaine und Kaithlyn flogen nach hinten und schlugen hart gegen die Brüstung. Das Schiff gewann wieder an Geschwindigkeit und raste mit Höllentempo Richtung Grund. Ein weiteres Segel riss in zwei. Das Boot preschte mitten in die Bäume, deren Äste und Zweige, unter Ächzen und Krachen, brachen und den Sturz nicht auffangen konnten. Das Schiff stürzte durch die dichten Baumkronen, mehrere Stockwerke tief. Buchen und Nadelhölzer peitschten auf sie ein, bis sie endlich unten ankamen. Das Schiff zerschellte am harten, steinigen Grund und wurde von herabstürzenden Ästen begraben.
     
    Kaithlyn öffnete benommen die Augen. Sie schloss die Lider wieder, versuchte etwas anderes als Schmerz zu spüren, aber ihre Glieder fühlten sich entweder taub oder gebrochen an. Mit den Fingerspitzen konnte sie etwas Weiches ausmachen. Gras, Laub? Sie schaffte es nicht lange genug die Augen offen zu halten. Warum war alles so schrecklich still? Dann umschloss sie Schwärze.
     
    Als sie das zweite Mal zu sich kam, fühlte sie sich besser. Ihr Körper ließ sich nur schwerfällig und langsam bewegen, aber wenigstens war sie sich sicher, dass nichts gebrochen war. Die Äste hatten ihren Sturz – wenn auch auf schmerzhafte Weise – abgebremst und das Schiff hatte sie fast bis zur Erde getragen, bevor es zerschellte. Das Schiff! Viel wichtiger waren die anderen. Kaithlyn blinzelte so lange, bis sie sich wieder auf ihre Augen verlassen konnte. Sie lag in einem Wirrwarr aus Gestrüpp und zersplittertem Holz. Die nächste Bewegung, brachte den Schmerz zurück. Autsch, verdammt! Jeder einzelne Zentimeter ihres Körpers tat weh, zitterte. Ihre Kopfschmerzen ließen sie keinen klaren Gedanken fassen. Sie blieb eine Weile ruhig und regungslos liegen. Der Schmerz wollte einfach nicht abklingen und Kaithlyn setzte sich wieder auf. Mit den Augen begann sie die Umgebung zu betrachten, erfasste einen Teil des Schiffes.
    Kaine kroch mühsam unter dem breiten Stofffetzen, das einst ein Segel war, hervor. Er hustete heftig und riss die Augen weit auf, sie waren blutunterlaufen. Seine Hände bluteten und waren übersät mit Holzsplittern. Über seinem linken Auge, klaffte eine Platzwunde. Kaine zog in schnellen raschen Zügen die modrige Waldluft ein. Er wollte etwas sagen, schloss den Mund dann wieder und spuckte eine Mischung aus Blut und Dreck ins Gras.
    „Die anderen?“, brachte er leise hervor. Kaithlyn schüttelte den Kopf, stand unbeholfen auf. Sie grub sich auf wackeligen Füßen einen Weg durch die Überbleibsel des Schiffs. Der Bug war vollkommen zerstört, das Heck hatte bis auf ein paar Löcher im Holz kaum etwas abbekommen, lag da wie eine halbe Nussschale.
    „Rose! Harlow! Melora! Rose! Harlow! Melora! Ro –“
    „Wir. Sind. Hier.“
    Rose kroch keuchend und völlig verdreckt, unter einigen Holzplatten hervor. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt, Blut tropfte ihr vom Kinn. In ihren Armen hielt sie die unverletzte Harlow.
    „Alles okay“, hauchte Rose. „Aber ich glaube meine rechte Hand ist gebrochen.“
    Kaithlyn nahm ihr Harlow ab und setzte sie hinter sich, dann half sie

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