Herz des Himmels (German Edition)
herum tanzen. Sie schlafwandelt, aber ich habe sie noch nicht gefunden.“
Harlow nahm den Zettel zwischen die Zähne und rannte los.
„Wo ist Crowden?“, fragte Kaithlyn, die wusste, dass Fye sonst immer ihn als Überbringer von Nachrichten nahm.
„Er wurde verletzt.“
„Verletzt? Wie ist das passiert?“
Fye schwieg.
„Wegen deiner Aufgaben als Pfeiler?“
Er blieb abrupt stehen. „Wo warst du heute Abend, Kaithlyn?“, fragte er und er klang fast wie Shay. Kaithlyn zögerte.
„Kennst du die Antwort nicht bereits?“, fragte sie und ein beklemmendes Gefühl breitet sich in ihrer Magengegend aus.
„Ich hoffe nicht“, erwiderte er.
„Es ist der Grund, warum ich dich gesucht habe“, sagte sie. „Ich konnte nicht schlafen gehen, bevor ich dir das erzählt habe.“
Mit niemand anderen hätte sie über das Ryogan sprechen können. Fye gehörte zum Drachenclan und musste eine Erklärung dafür haben. Kaithlyn erzählte ihm vom dem Gespräch. Sie hielt das Ryogan hoch.
Fyes Stirn lag in Sorgenfalten.
„Das habe ich mir gedacht“, murmelte er verzweifelt.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Kaithlyn vorsichtig. Sie nahm seinen Arm und zog den Ärmel ein Stück hoch. Traurig sah sie auf das Muster des Fluchs, das sich wie Tinte unter die Haut gebrannte hatte und wie ein Armband um sein Handgelenk lag.
„Letztes Mal, da habe ich dich nicht einmal gefragt, wie es dir geht.“
Fye zog ruckartig seinen Arm weg und mit blitzschnellem Griff umfasste er ihre Handgelenke. Das Ryogan fiel scheppernd zu Boden.
„Wieso fragst du mich das? Ich sollte dich wohl eher fragen, wie es dir geht!“, sagte er und es klang fast zornig. „Warum hast du das nur getan? Warum tust du es wieder?“
„Was denn?“, fragte Kaithlyn verwirrt darüber, wie grob Fye war.
„Warum lässt du dich auf diesen Vampir ein? Du trägst sogar sein Zeichen!“
„Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte Kaithlyn, die nicht recht wusste, was sie antworten sollte.
„Ich mache mir nicht nur Sorgen!“, sagte Fye laut. „Ich kann nicht mit ansehen ,wie du ständig in dein Unglück rennst!“
Kaithlyn sah zu Boden. „Ich wollte dir damals nur helfen…“, sagte sie ruhig. Entschlossener fuhr sie fort. „Ich habe mich dafür entschieden, weil ich es für richtig hielt und ich bereue es nicht. Du musst mir vertrauen.“
„Warum bist du so stur? Was, wenn du dich irrst?“, beharrte Fye weiter und dieses besorgte, unruhige Gesicht passte nicht zu seiner Art.
„Dann war es ein Fehler. Jeder macht Fehler, aber ich weiß, dass Garu ein gutes Herz hat.“
„Sein Herz ist tot!“
„Fye“, sagte Kaithlyn. „Erzähl mir, warum du dich wirklich so elend fühlst.“
Sein Griff lockerte sich und er sah sie merkwürdig schuldig an.
„Bitte, sieh mich nicht so an“, sagte er, denn Kaithlyn hielt seinem Blick mit einem Lächeln stand.
„Du bist gekommen, weil du dachtest, ich stecke wieder in Schwierigkeiten, aber manchmal kann ich auch ganz gut auf mich selber aufpassen“, sagte Kaithlyn sanft. „Es ist alles in Ordnung.“
Fye trat einen Schritt näher und legte eine von Kaithlyns Händen auf seine Brust. Sie spürte sein Herz unter den Rippen hämmern. Es schlug viel zu schnell. „Immer, wenn ich in deiner Nähe bin, passiert mir das. Alles fühlt sich so wirklich an und es gibt niemanden mehr für mich, in diesem Moment, gibt es nur dich alleine. Du weckst die Einsamkeit in mir.“
Nun begann auch Kaithlyns Herz schneller zu schlagen, es setzte fast aus. Ihr wurde ganz heiß und sie spürte einen unbekannten Schmerz, der ihr die Kehle zu schnürte. Es war, als gäbe es keine Luft zum Atmen mehr.
„Ich möchte, dass du immer da bist und ich möchte derjenige sein, der dich beschützt, wenn alles schief geht, weil du mir wichtig bist.“
„Fye?“
Sein Gesicht kam immer näher. Seine Augen funkelten wie helle Sterne und es war wie bei ihrer allerersten Begegnung, als würde er sie anziehen, mit allem was er hatte. Jetzt, wo er so nah war, wollte sie diese Nähe mehr als alles andere. Ihre Gefühle gerieten völlig außer Kontrolle. Kaithlyn spürte seine warmen Hände an ihrem Hals, in ihrem Haar und ihr Puls raste.
Fye beugte sich noch weiter vor und küsste sie.
Von dem Moment an, da seine Lippen ihre berührten, durchströmte sie ein Gefühl hellwacher Erregung, dass berauschende und unübertreffbare Gefühl von Glück und Freude. Es war wie alle bunten Farben dieser Welt und die herrlichsten
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