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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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in dieser Hinsicht zu besitzen. Dies ist ein Verstoß gegen das Mensch – Vampir Abkommen, Paragraph 17 Abschnitt 4 und wird mit der Todesstrafe geahndet.“
    Kleine Rauchkringel erhoben sich elegant zur Decke und lösten sich dort wirbelnd auf, wo sie zu Kaithlyns Missfallen, zu noch mehr nebeligem Rauch wurden, den sie einatmen musste. Als sie gerade Mrs Ashberrys Worte ein zweites Mal auf sich wirken ließ, sog sie erschrocken so viel Rauch ein, dass ihre Lungen rebellierten und sie keuchend und würgend auf die Knie sank.
    „Was?“, sagte sie entrüstet. „Mr Grim steht vor Gericht wegen dem Diebstahl eines magischen Objektes?“ Kaithlyns Hals fühlte sich wund an und jedes Wort kratzte fürchterlich auf der Zunge. „Wegen Diebstahls?“, wiederholte sie und Erinnerungen schossen an ihr vorbei wie im Zeitraffer. Der Angriff an ihrem Geburtstag. Mr Grim war dort. Etwas, dass gestohlen wurde. Ihr Großvater der vom Ryogan sprach. Mr Grim, der etwas suchte. Diebstahl? Ein magisches Objekt? Er hatte es also die ganze Zeit!
    Er hatte ihr Ryogan gestohlen! Mrs Ashberry nickte wissend.
    „Aber wie haben Sie das herausgefunden? Woher wussten Sie, dass es gestohlen wurde? Und von wem? Warum jetzt? Und er wird dafür verurteilt? Wer verhandelt dort alles über diese Sache? Und was hat Garu damit zu tun? Und Sie?“
    All diese drängenden Fragen sprudelten blitzschnell aus Kaithlyn heraus.
    „Er musste es tun…“, flüsterte die Alte wieder. Sie musste verrückt sein, völlig verrückt und durchgeknallt. Ständig sprach sie mit sich. Garu musste sich doch etwas dabei gedacht haben, sie hier zurückzulassen. Bei Kaithlyn, die schon einmal seinetwegen von einem Vampir angegriffen worden war. Die faltige Frau winkte Kaithlyn näher heran, doch diese würde nicht so dumm sein, diesem Befehl auch noch nachzukommen. Wieder erklang dieses silberhelle, süße Lachen. Wie das Läuten einer Glocke erfüllte es zusammen mit dem bestehenden Qualm den Raum.
    „Hören Sie mir überhaupt zu?“, zischte Kaithlyn mit ansteigender Wut im Bauch.
    „Garu wird durch eine Porta anreisen, er war bereits heute Morgen schon einmal hier, er war mit den Schulleitern verabredet. Mr Grim wurde abgeführt, der Haftbefehl lag ihnen vor und da er zu uns gehört fällt er unter das Vampirgesetz. Dieser alte Narr.“
    Kaithlyn ging dieses unschlüssige Gerede auf die Nerven. Sie hockte sich auf eine Fensterbank, zog Harlow dicht an sich und spähte wachsam zu der Alten hinüber.
    „Wann kommt er?“
    „Gerechtigkeit braucht Zeit.“
    „Wann?!“
    „Mein Liebes, warum er dich ausgewählt hat ist mir ein Rätsel. Dein Geist ist so voller Angst und Missmut. Zu blockiert, um zu agieren, zu schwach, um zu leben, um nützlich zu sein, im Zyklus der Welt.“
    „Ich geb`s auf!“, hauchte Kaithlyn Harlow ins Ohr.
    Dann begann die Frau auch noch zu singen, leise und dünn.
    „Kleines Herz, ich hör es hüpfen, kleines Herz, so schnell schlägst du…“ Sie sang lauter. „Kleines Herz, oh, noch am Leben…“
    Kaithlyn rieb sich die trüben Augen. Sie war nur für einen Moment unachtsam gewesen und nur einen Lidschlag später war die Alte verschwunden. Harlow zischte laut und drohend, noch ehe Kaithlyn begriff was geschehen war. Ihr Herz erstarrte zu Eis, als die Alte plötzlich Zentimeter neben ihr wieder auftauchte und ihre glutroten Augen gefährlich flackerten. Kaithlyn hielt ihrem Blick stand, doch es war unangenehm und merkwürdig anstrengend. Faltige und schmerzhaft kalte Finger berührten ihr Gesicht und ein Gefühl von Taubheit durchfuhr ihren Körper der sich plötzlich schlapp und kraftlos anfühlte. Anstatt der Worte, die so drängend über Kaithlyns Lippen wollten stieß sie ein merkwürdiges leises, heiseres Krächzen aus das fremd und ängstlich klang.
    „Kaithlyn, was macht sie?“, fragte Harlow zornig und drängte sich zwischen sie und den Vampir.
    „Ich weiß es nicht, aber sie soll aufhören!“, schrie Kaithlyns innere Stimme. Harlows smaragdgrüne Augen verengten sich zu Schlitzen und ihr Fell sträubte sich. Dann war es für einen Moment lang totenstill und der Raum verschwamm kurz vor Kaithlyns Augen. Als nächstes fiel die alte Mrs Ashberry rücklings einige Meter zu Boden, so als wäre sie heftig gestoßen worden. Sie kreischte  vor Wut. Sie rappelte sich mühselig wieder auf, während Kaithlyn noch immer nicht begriff, was die Alte davon abgehalten hatte ihr weh zu tun. Schnaubend, die schmalen Lippen aufeinander

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