Herz des Himmels (German Edition)
den Fingern umschlang sie eine gläserne Kugel.
„ – dein Großvater hat eine ganze Sammlung Fluchbrecher.“
„Fluchbrecher?“, rief Kaine alarmiert aus. Sie schenkte ihm ein herablassendes Lächeln. „Ja, Kaine, Fluchbrecher .“
Liam betrachtete den Fluchbrecher mit großen Augen.
„Lasst uns gehen. Wir haben eine Reise zu planen.“
Unsicher erhob Kaithlyn sich, warf Kaine einen letzten Blick zu und folgte Melora, die bereits zusammen mit Liam hinter dichten Brombeersträuchern verschwunden war. Wir brauchen seine Hilfe. Melora und ich alleine, werden niemals -
„Kaithlyn.“ Kaine griff nach ihrem Arm. Seine Finger waren warm von der Sonne. „Du hast keine Ahnung, was da auf dich zu kommt“, sagte er energisch. „Hör zu!“
„Versteh schon“, sagte Kaithlyn und riss sich los. „Du musst mitkommen. Du hast keine Wahl, oder? Weil meine Tante wollte, dass du mich beschützt, bis ich wieder in der Schule bin. Das ist doch dein Auftrag.“
Sie sah in seine hellgrünen Augen, leuchtend wie das Gras zu ihren Füßen.
„Kaine. Vielleicht würde Fye das nicht für dich tun, ich jedoch würde es.“ Überrascht zog er beide Augenbrauen hoch. „Wahrscheinlich sogar für Melora.“ Betrübt senkte sie den Blick. „Ich will dich nicht erpressen.“
„Verdammt!“, fluchte Kaine. „Das ist alles seine Schuld.“
„Wessen? Fyes?“
Kaine presste die Lippen fest aufeinander. Nicht Fye. Aber…wessen Schuld? Eine kalte Welle Unbehagen lief Kaithlyn über die Haut.
„Ich habe es geschworen“, murmelte Kaine so leise, dass Kaithlyn ihn kaum verstand. Als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete, verfinstere seine Miene sich zu dem üblichen Zusammenspiel aus Ablehnung und schlechter Laune.
„Wann brechen wir auf?“
„Wir brauchen ihn nicht“, hörte Kaithlyn Liam sagen, als sie und Kaine ihn und Melora fast eingeholt hatten. Melora blieb abrupt stehen.
„Wer hat überhaupt gesagt, dass du mitkommst, Kleiner?“, fragte sie süffisant.
„Was?“ Liam hielt das Buch hoch. „Ich habe das Buch!“
„Wozu brauchen wir es? Da steht nichts drin, was du uns nicht schon gesagt hast, oder?“, sagte Melora gelassen. Liam schoss die Zornesröte ins Gesicht.
„Das ist unfair!“, brüllte er. Hilfe suchend sah er Kaithlyn an.
„Melora hat Recht.“ Sie konnte nicht glauben, dass sie dass, innerhalb einer Stunde schon zum zweiten Mal sagte. „Es ist sehr gefährlich dort, deine Mutter sorgt sich schon genug, was, wenn dir auch noch etwas passiert? Dein Vater ist doch zusammen mit meinem Großvater verreist. Wer kümmert sich sonst um Mara?“
Liam blieb stehen. „Ich weiß nicht“, sagte er trotzig.
„Außerdem ist niemand so klug wie du und kann uns ein Alibi verschaffen.“
Liam nahm ihre Hand, drückte sie fest und zog Kaithlyn zur Seite.
„Eigentlich wäre ich stark genug, um dich zu beschützen.“
„Ich weiß“, sagte sie.
„Weil du mir das Leben gerettet hast, wollte ich dir auch helfen.“
„Das hast du, mit diesem Buch. Ich werde dir versprechen, dass ich nicht ohne die Eisblume zurückkehre.“
„Ich verspreche, dass ich auf Fye aufpassen werde“, sagte Liam.
„Das hört sich fair an.“
Liam überreichte ihr das Buch. „Danke.“ Dann spuckte Liam in seine Hand und streckte sie Kaithlyn entgegen. „Besiegeln!“ Kaithlyn zögerte kurz und schlug dann ein. „Abgemacht.“ Rasch wischte sie sich die Hand an der Hose ab.
„Das ist echt widerlich“, bemerkte Melora.
„Ich glaube, sie ist beleidigt“, sagte Liam. Er lachte und rannte ihr hinterher. „Du Eishexe bist nur neidisch.“
„Du gehst mir auf die Nerven, Zwerg!“, zischte Melora. Liam streckte ihr die Zunge raus. „Du willst wohl als Eisblock enden, was?“, blaffte Melora zurück.
„Lauf schneller Harlow, die Hexe kommt!“, lachte Liam und rannte zusammen mit Harlow um die Wette. Kaithlyns Augen wanderten zu dem Fluchbrecher in Meloras Besitz. Hoffentlich würde ihr Plan gut verlaufen. Tief in ihrem Inneren wusste sie jedoch, dass noch nie etwas so funktioniert hatte, wie es auch geplant war. Als wäre dies ein ungeschriebenes Gesetz, in ihrem Leben.
Später am Abend, erzählte Kaithlyn Rose von dem Plan. Ihre beste Freundin hätte es ihr niemals verziehen, wenn Kaithlyn sie nicht eingeweiht hätte. Rose begutachtete Liams Entdeckung. „Ich komme mit“, sagte sie schließlich.
„Du musst nicht, wenn –“
Rose legte das Buch zur Seite und sah auf die Uhr.
„Wir treffen uns
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