Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz im Spiel

Herz im Spiel

Titel: Herz im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Cheney
Vom Netzwerk:
Privatdetektive aufgesucht. Wieder saß er auf der einen Seite des Schreibtisches und Mr Cranston auf der anderen, während Mr Dweeve wie ein Phantom aufzutauchen und zu verschwinden schien, je nachdem, ob Desmond ihm seine Aufmerksamkeit widmete oder nicht.
    „Ich glaube ja, Mr Desmond. Wie ich ihnen schon vorher sagte, verlief die Suche weder schnell noch einfach. Und Monsieur Rauchenout ist ein mächtiger Gegner. Aber mit dem Köpfchen von Mr Dweeve und meiner Muskelkraft konnten wir schließlich Miss Prince aus seinen Klauen befreien. Aber eine Frage hätte ich noch …“ Cranston hielt verlegen inne.
    „Mr Desmond … Jetzt, da wir die junge Frau haben, was fangen wir mit ihr an? Ihr Vater befindet sich bis nächstes Frühjahr irgendwo auf dem Indischen Ozean. Wir können uns weder um sie kümmern, noch können wir sie an die Akademie von Farnham zurückschicken, ohne das Risiko einzugehen, dass sie von Neuem verschwindet. Insbesondere jetzt, da Monsieur Rauchenout sich dem Spiel zugewandt hat“, erläuterte Mr Dweeve.
    „Bringen Sie das Mädchen nach Kingsbrook“, sagte Desmond.
    „Sie haben vor, sie auf Ihrem Gut aufzunehmen?“, fragte Dweeve zweifelnd. Dann räusperte er sich. „Ich will nicht allzu sehr darauf herumreiten, Mr Desmond, aber der Ruf des Mädchens …“
    „Ja, ich verstehe. Nun, ihre Anwesenheit wird strikt vertraulich behandelt, solange sie sich auf Kingsbrook aufhält, und sobald wie möglich werde ich … werde ich …“
    Cranston und Dweeve sahen ihn erwartungsvoll an. Allmählich entspannte sich Desmond. „Genau, ich werde sie zu meiner Mutter schicken, bis ihr Vater zurückkehrt“, erklärte er. „Mutter würde sich niemals widersetzen, einer in Not geratenen jungen Frau zu helfen. Sie hat ja nicht einmal ihrem ungeratenen Sohn ihre Unterstützung verweigert, als dieser mit ihrem Geld durchbrannte und ihr das Herz brach“, meinte er mehr zu sich selbst.
    „Sehr wohl, Mr Desmond. Wenn das alles ist …“, begann Cranston.
    „Aber nein, das ist nicht alles“, unterbrach Desmond ihn grimmig.
    „Sie bedürfen weiterhin unserer Dienste?“, wollte Cranston wissen.
    „So ist es. Ich will, dass Sie Mr Carstairs kaltstellen“, verlangte Desmond. „Wenn das Gesetz ihm keinen Einhalt gebieten kann, müssen wir das eben übernehmen.“
    „Tatsächlich?“, fragte Cranston.
    „Unbedingt. Sie dürfen nicht vergessen, dass ich mit Mr Carstairs gesprochen habe und er mir ein Geschäft vorgeschlagen hat. Sie haben ihm Miss Prince entrissen, aber das ändert nichts an seinen Plänen, andere unschuldige Mädchen zu versklaven.“
    „Und wie sollen wir Mr Carstairs aus dem Feld schlagen, Mr Desmond?“, fragte Cranston.
    „Sie sagen, dass er mit illegalen Drogen und Alkohol handelt, gestohlene Güter ankauft …“
    „Und Elfenbein“, erinnerte Mr Dweeve ihn.
    „Ach ja, und geschmuggeltes Elfenbein. Sie müssen ihm den Nachschub abschneiden. Schüchtern Sie seine Kunden ein. Stehlen oder vernichten Sie seine Waren. Wenn Mr Carstairs sich nicht an die Gesetze zu halten braucht, sehe ich keinen Grund, warum wir das in seinem Fall tun sollten.“
    „Was Sie da vorschlagen, wird einige Zeit dauern“, warnte Cranston.

    „Je eher Sie also anfangen, desto besser“, erwiderte Desmond.
    „Mr Carstairs könnte einfach seine Zelte abbrechen und verschwinden, wenn wir ihn an mehreren Fronten zugleich angreifen“, erinnerte Cranston ihn.
    „Dann gehen Sie diskret vor. Die Einzelheiten überlasse ich Ihnen, Gentlemen.“
    „Und diese Sache wird Geld kosten, Mr Desmond. Sind Sie sich darüber im Klaren?“, erkundigte sich Cranston. Cranston und Dweeve waren ausgezeichnete Detektive, aber auch gute Geschäftsmänner. Für sie war wichtig zu wissen, wer am Zahltag die Rechnung begleichen würde.
    Desmond tat einen langen Atemzug, um seine Nerven zu beruhigen. „Ich bin bereit, mir eine Erwerbstätigkeit zu suchen, sollte das nötig werden“, erklärte er ihnen. Er wusste nicht, ob Cranston und Dweeve seiner Aussage entnehmen konnten, welches Opfer er da bringen wollte. Aber sobald er einmal sein Wort gegeben hatte, war es für ihn verbindlich.

9. KAPITEL
    Knapp eine Woche vor Weihnachten kam Mr Desmond endlich nach Hause. In seiner Abwesenheit hatten Mrs River und das neue Hausmädchen in der Halle und der Bibliothek Ketten aus Preiselbeeren und Tannenkränze aufgehängt.
    Marianne half Mrs River und Candy, Girlanden um den Baum zu winden, den James und Rickers geschlagen hatten,

Weitere Kostenlose Bücher