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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Zähne. »Das war schon wieder ein Wink mit dem Zaunpfahl.«
    Lizz nickte vergnügt. »Ja. Der gute Pater scheint ganz versessen auf meine Sünden zu sein.«
    »Öffnet das Tor«, rief einer der Wachposten. »Der Lord kehrt heim.«
    Augenblicklich hüpfte Lizzys Herz vor Freude und sie tastete eifrig nach ihrer Frisur, um die widerspenstigen Locken zu ordnen. »Nicklaus, bring doch bitte diesen Korb ins Waschhäuschen«, bat sie einen jungen Knappen und eilte mit Mary über den Hof zum Burgeingang. Klappernde Hufschläge kündigten die Reiter an, allen voran ihr Ehemann. Lizzys Herz quoll über vor Stolz. George bot wirklich einen prächtigen Anblick auf seinem schwarzen Streitross. Groß, kräftig und von einer dunklen, männlichen Dominanz umgeben, war er der attraktivste Mann, den sie jemals gesehen hatte. Under gehört mir, dachte Lizz glücklich.
    Plötzlich kreischte Mary schrill neben ihr auf und schlug die Hände vor den Mund. Ihr Gesicht war aschfahl und sie taumelte benommen.
    Lizz legte ihr rasch den Arm um die Mitte, um sie zu stützen. »Großer Gott, Mary, kommt das Baby?«, wollte sie hektisch wissen.
    »Jack«, rief die Zofe im nächsten Augenblick und rannte einem jungen Mann entgegen, der mit George geritten war. Die beiden umarmten und küssten sich überglücklich, dann betrachteten sie sich gegenseitig und fielen einander wieder in die Arme. Die Wiedersehensfreude trieb Lizz beinahe die Tränen in die Augen.
    »Und wo bleibt meine Begrüßung?«, erkundigte sich George grinsend und hob sie mühelos vor sich in den Sattel. »Ich habe dich vermisst, Kätzchen«, flüsterte er rau und senkte seinen Mund verlangend auf ihre willig dargebotenen Lippen.
    Lizz schmiegte sich eng an ihn. »O George, du bist einfach wundervoll. Wo hast du Marys Jack gefunden?«
    »Im Tower von Dunbar. Er wollte tatsächlich fliehen, um wieder mit Mary vereint zu sein. Seit Tagen streifen zwei meiner besten Männer umher und durchsuchen jede Grafschaft und jedes Gefängnis.«
    Obwohl Lizz ihrer Zofe dieses Wiedersehen von Herzen gönnte, verspürte sie dennoch einen leisen Stich in der Brust. Wie gern wäre sie diejenige gewesen, die Marys geliebten Ehemann zurückgebracht hätte. Sie hatte so viele Briefe geschrieben ... hatte sich so sehr bemüht, diesen Jack ausfindig zu machen ...
    Lizz schürzte leicht beleidigt die Lippen. »Dann ist es natürlich kein Wunder, dass du ihn vor mir gefunden hast. Du hattest schließlich Hilfe.«
    George lachte leise auf und flüsterte ihr zärtlich ins Ohr: »Ich wüsste da einen wesentlich angenehmeren Wettstreit zwischen uns, Kätzchen.« Seine Augen glühten vor Verlangen, als er sie noch näher an sich zog. »Ich lasse dich auch gewinnen.«
    Robert lenkte sein Pferd neben sie und räusperte sich grinsend. »Ich störe euch wirklich nur ungern, aber wir sollten uns wieder auf den Weg machen, George.«
    »Du musst wieder fort?«, erkundigte sich Lizz enttäuscht.
    George nickte mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. »Wir müssen noch ins Dorf, um den Aufbau der neuen Mühle zu begutachten. Aber ich verspreche, wir sind noch vor dem Abendessen wieder zurück.«
    Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu, als Lizz das Waschhaus wieder verließ. Sie fühlte sich völlig erschöpft. Die feuchte Hitze und der dichte Dampf in der kleinen Hütte hatten ihr schwer zugesetzt. Obwohl sie sich ein Tuch vor Mund und Nase gebunden hatte, war ihr dennoch übel vom beißenden Gestank der Bleichmittel, mit denen sie die weißen Leinentischtücher bearbeitet hatten.
    Lizz strich sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht und betrat die Küche. Der verführerische Duft von frisch gebackenem Brot ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nan war gerade dabei, Fleischpasteten für das Abendessen vorzubereiten.
    »Ist George schon aus dem Dorf zurückgekehrt?«, erkundigte sich Lizz.
    Nan schüttelte lächelnd den Kopf. »Er ist doch gerade erst weggeritten. Du wirst dich schon noch etwas gedulden müssen.«
    Lizz rümpfte leicht die Nase. Die Aussicht, noch länger auf George warten zu müssen, gefiel ihr ganz und gar nicht.
    »Weshalb reitest du ihm nicht entgegen? Ein kleiner Spazierritt würde dir nach der mühevollen Arbeit im Waschhaus bestimmt gut tun.«
    Lizz gähnte hinter vorgehaltener Hand. »Ich fürchte, dazu bin ich zu müde. Ich glaube, ich ziehe mich in die Bibliothek zurück und lese noch ein bisschen.«
    Als Lizz jedoch auf der Treppe war, entschied sie sich plötzlich

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