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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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Intelligent und entschlossen, wenn er seine Vorhaben verwirklichte, und unglaublich zärtlich und liebevoll, wenn er sie in den Armen hielt – und er verzehrte sich nach ihr. Lizzys Augen füllten sich mit Tränen des Glücks. Er war ihr schwarzer Ritter. Ja, David wollte ebenso mit ihr zusammen sein, wie sie es sich wünschte, jubelte ihr Herz.
    »Sag ja, meine Liebste, und ich werde gleich morgen früh deinen Vater um deine Hand bitten. Die ganze Welt soll erfahren, dass wir zusammengehören.«
    Lizz biss sich auf die Unterlippe, um einen Schluchzer zu unterdrücken, der ihre Kehle zu verbrennen drohte. Sie konnte nicht reden, konnte ihm ihr Herz nicht öffnen, um ihm zu sagen, wie sehr auch sie ihn liebte. Deshalb nickte sie, ein seliges Lächeln auf den Lippen.
    Das war alles, was David brauchte, und er riss sie erfreut in seine Arme. »Dann soll es so geschehen, Liebste.«
    »Lizz! Lizz, wo bist du?«, rief plötzlich jemand von der anderen Seite der Hecke her. Es war Annabella und in ihrer Stimme schwang aufrichtige Sorge.
    David gab Lizz mit tiefem Bedauern frei und trat einige Schritte zurück. »Bald werden wir uns nicht mehr verstecken müssen, meine Liebste. Bald gehörst du mir.« Er verbeugte sich galant. »Schlaf wohl, Elizabeth.«
    Dann war er fort.
    »Lizz!«
    »Ja doch«, zischte Lizz genervt. Musste Annabella unbedingt in einem so wichtigen Augenblick dazwischen funken? »Ich bin hier.«
    »Weshalb antwortest du dann nicht?«, fragte Annabella ärgerlich und kam um die Hecke herum. »Ich suche dich schon die ganze Zeit. Du musst sofort mitkommen.«
    Als Lizz die hektische Röte und die Sorge im Gesicht ihrer Schwester sah, war ihre Wut augenblicklich verschwunden.
    »Ist etwas geschehen? Ist etwas mit Papa?«
    Annabella schüttelte den Kopf und zog Lizz an der Hand auf die Wiese zurück.
    »William stiftet Unfrieden. Er ist so betrunken, dass er sich mit jedem anlegt.«
    Lizz beschleunigte ebenfalls ihre Schritte. Himmel, manchmal konnte ihr Bruder wirklich eine Plage sein. Er wusste doch selbst, dass James eine erneute Schlägerei unter Androhung von Strafe verboten hatte.
    »Weshalb hast du nicht nach Papa gesucht? William würde es nicht wagen, ihm zuwider zu handeln.«
    »Ich konnte ihn nirgends finden. Allan ist zwar bei William, doch ich glaube nicht, dass er ihn lange zurückhalten kann. Unser betrunkener Bruder hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, heute Nacht einem Douglas die Nase blutig zu schlagen.«
    »O nein«, stöhnte Lizz ärgerlich.
    Bereits aus der Ferne hörte sie die üblen Beschimpfungen und klatschenden Geräusche von Fäusten, die auf Körper eindroschen. Die Schlägerei war bereits in vollem Gange.
    »Wir kommen zu spät«, keuchte Lizz entsetzt und blieb stehen.
    »Dieser Narr«, zischte Annabella.
    Hilflos mussten sie mit ansehen, wie der Kreis der Beteiligten immer größer wurde. Immer mehr Drummonds und Douglas’ kamen hinzu, um ihren Parteien den Rücken zu stärken.
    Noch bevor die Soldaten des Königs eingreifen konnten, gab es keinen Mann von beiden Clans, der nicht ein blaues Auge, eine aufgeplatzte Lippe oder eine geschwollene Hand gehabt hätte.
    »Das wird ein Nachspiel haben«, flüsterte Lizz betrübt.

15
    »Verflucht sei Eure verdammte Arroganz, Archibald Douglas. Dies war keine Bitte, sondern ein Befehl Eures Königs«, tobte James und schritt aufgebracht in dem prunkvollen Audienzzimmer auf und ab. Diesmal hatte er sich dafür entschieden, die Clanoberhäupter einzeln zu sich zu zitieren. Augenscheinlich hatte seine letzte Warnung nicht gefruchtet. Er hielt inne und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. »Oder muss ich Euch daran erinnern, dass Ihr mir vor wenigen Tagen den Treueid geschworen habt?«
    Wenig beeindruckt von dem Wutausbruch des Königs, lehnte sich Archibald Douglas entspannt in seinem Sessel zurück. »Das ist nicht nötig.«
    Sein Blick fixierte den Herrscher über Schottland und ein zynisches Grinsen lag auf seinen Lippen. »Ich frage mich jedoch, weshalb Ihr damit ausgerechnet zu mir kommt. Wie Ihr wisst, ist George nicht nur mein ältester Sohn, sondern auch das Clanoberhaupt. Könnte es sein, dass Ihr von mir Hilfe erwartet?« Archibald Douglas musterte die acht Soldaten, die im Hintergrund nur auf ein Zeichen ihres Königs warteten, um einzugreifen.
    Sein Grinsen verriet väterlichen Stolz. Nach dem Befehl, seine Truppen vom Grenzgebiet abzuziehen, war George auf direktem Weg nach Stirling Castle geritten, um mit dem

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