Herz in Fesseln
Verlangen in seinen Augen sandte ihr erregende Schauer über den Rücken, und unwillkürlich öffnete sie leicht die Lippen.
Einen atemlosen Moment lang zögerte Damon, dann zog er sie an sich und küsste sie.
Halb hatte er damit gerechnet, dass sie ihn sofort entrüstet von sich schieben würde, aber zu seiner Überraschung legte Anna ihm die Arme um den Nacken und erwiderte seinen Kuss mit ungeahnter Leidenschaft. Dabei konnte sie kaum über die Wirkung im Zweifel sein, die sie auf ihn hatte. Seine Erregung musste deutlich an ihren Hüften zu spüren sein, und sein Herz hämmerte so wild, dass er sicher war, sie müsse es hören.
Damon wusste, dass er unbedingt die Kontrolle über seine Libido zurückgewinnen musste, aber nachdem Anna wochenlang seine Gedanken beherrscht und ihn bis in seine Träume verfolgt hatte, griff er nun begierig nach dem Stück Himmel, das sie ihm so bereitwillig anbot.
Anna wehrte sich nicht, als Damon sie fest an sich zog. Nachdem sie jahrelang ihre Emotionen eisern unter Verschluss gehalten hatte, war es eine unglaubliche Erleichterung zu entdecken, dass sie eine ganz normale Frau mit ganz normalen sexuellen Bedürfnissen war. Mit einem kleinen erstickten Laut umfasste sie sein Gesicht und küsste ihn mit all der aufgestauten Leidenschaft, die sie bisher so heftig verleugnet hatte. Selbstvergessen schloss sie die Augen. Sie wollte alles andere ausblenden … wollte nur noch seine Lippen auf ihren und die Hitze seines kraftvollen, männlichen Körpers wahrnehmen …
Als Damon begann, ihr die Träger ihres Kleides über die Schultern zu streifen, versteifte sich Anna für den Bruchteil einer Sekunde. Doch er hatte ihre Kapitulation schon gespürt und hielt nicht inne, bevor ihre kleinen festen Brüste enthüllt waren. Atemlos vor Erregung ließ er den Blick auf den aufgerichteten, rosigen Spitzen verweilen. Dann beugte er sich langsam herab und umkreiste mit seiner Zunge erst die eine, dann die andere ihrer Knospen.
Heiße Lust durchflutete Anna. Das Gefühl war so intensiv, dass sie glaubte, von Kopf bis Fuß in Flammen zu stehen. Sehnsüchtig bog sie sich Damon entgegen, während seine heiser geflüsterten Worte wie durch einen Nebel zu ihr drangen.
„Ich möchte dich zärtlich lieben, meine süße Annie …“
Nein!
Jäh riss Anna sich aus seinen Armen, als unvermittelt eine andere Stimme in ihrem Kopf widerhallte. Für einen schrecklichen Augenblick saß nicht Damon auf dem Sofa, sondern Philip Stone, der sie höhnisch auslachte, während sie verzweifelt versuchte, seine Provokationen zu ignorieren.
Wenn du wüsstest, wie oft ich von dir träume, Annie. Soll ich dir sagen, was ich gern mit dir machen würde …?
Hastig sprang Anna auf die Füße und zerrte sich mit hektischen Bewegungen das Kleid über die Schultern. „Nenn mich nie wieder so!“, schrie sie Damon außer sich an. „Mein Name ist Anna, hast du mich verstanden?“
„Ich habe dich gehört, aber leider nicht verstanden.“ Damon war deutlich anzusehen, wie frustriert und befremdet er war. Vor einer Minute hatte sie noch warm und willig in seinen Armen gelegen, und nun funkelte sie ihn an wie eine wütende Wildkatze. „Was habe ich denn falsch gemacht, Anna? Wenn ich dich in irgendeiner Weise beleidigt habe …“
„Nein, du hast nichts falsch gemacht. Ich …“, sie verstummte und schüttelte immer wieder den Kopf, während sich ihre heftige Übelkeit allmählich legte. „Es liegt an mir“, fügte sie nach einer Weile mit tonloser Stimme hinzu. „Ich fürchte, ich bin nicht sehr gut in … diesen Dingen.“
„Den Eindruck hatte ich aber gar nicht“, hielt Damon ihr trocken entgegen. „Du wolltest mich genauso sehr wie ich dich, Anna …“ Er machte einen Schritt auf sie zu, doch als sie vor ihm zurückwich, hob er beschwichtigend die Hände. „Schon gut, pedhaki mou . Ich sehe, dass dir etwas Angst macht, aber ich kann dir nicht helfen, wenn du dich mir nicht anvertraust.“
„Ich brauche keine Hilfe!“ Anna starrte ihn feindselig an, doch im Grunde wusste sie, dass Damon recht hatte. Sicher hielt er sie jetzt für einen Fall für den Psychiater, und vermutlich war sie das auch.
Plötzlich durchdrang das Klingeln seines Handys die bedrückende Stille.
Als Damon keine Anstalten machte, das Gespräch entgegenzunehmen, runzelte Anna die Stirn. „Willst du nicht abnehmen?“
Damon verzog keine Miene. „Das kann warten. Jetzt geht es nur um uns, das ist wichtiger.“
Die Entschlossenheit in
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