Herz in Gefahr? (German Edition)
Sonntagszeitungen auf dem Sofa gemütlich machte. Als sie James’ Sportwagen hörte, atmete sie tief durch und öffnete die Tür. James sah müde aus und hatte dunkle Augenringe.
Er rang sich ein Lächeln ab und reichte ihr einen Blumenstrauß. „Die sind von Moira und Marcus. Als Dank für deine Hilfe gestern Nacht. Ich habe gesagt, es wäre, als würde man Eulen nach Athen bringen, aber sie haben darauf bestanden. Also bin ich ins Gartencenter gefahren.“
„Der Strauß ist wunderschön. Bitte richte ihnen meinen herzlichen Dank aus. Schläft Claudia noch?“
„Ja, zum Glück! Hoffentlich bleibt das eine Weile so, die arme Moira ist schon völlig fertig mit den Nerven. Stellst du schnell die Blumen ins Wasser und inspizierst dann mit mir den Garten? Bitte.“
Harriet lächelte amüsiert und verschwand in der Küche. Das magische Wörtchen war ihm gerade noch rechtzeitig eingefallen. Schon damals hatte er dazu tendiert, sie herumzukommandieren. Sie hatte es sich gefallen lassen, weil sie schrecklich verliebt gewesen war.
„Sehr gut“, bemerkte er, als sie kurz darauf hinter sich abschloss. „Auf diesem großen Grundstück musst du besonders auf Sicherheit achten. Macht es dir gar nichts aus so weit entfernt vom Herrenhaus zu wohnen?“
„Ganz im Gegenteil“, versicherte sie ihm, als sie sich gemeinsam auf den Weg machten.
Die Männer vom Zeltverleih waren inzwischen eingetroffen und hatten ihre Arbeit begonnen.
„Ich gehe dann mal wieder“, sagte Harriet.
„Bist du verabredet?“, fragte James.
„Ja, mit den Sonntagszeitungen“, antwortete sie mit dem höflichen Lächeln, das ihn so offensichtlich irritierte.
„Ach so. Dann nochmals vielen Dank für deine Hilfe. Übrigens, hat dir das Fest gefallen?“
„Klar, besser, als ich erwartet hatte. Deine Mitarbeiter scheinen sich königlich amüsiert zu haben. Diese Party wird so schnell niemand vergessen.“
„Sicher?“ Er sah ihr tief in die Augen und seufzte dann. „Nach dem Mittagessen fahre ich Claudia nach London. Sie möchte zu ihrer Mummy. Lily und Dominic kommen auch mit. Eigentlich wollte Marcus die Fahrt übernehmen, aber er muss sich auf eine Gerichtsverhandlung morgen vorbereiten, da springe ich eben für ihn ein.“ Er streckte sich und gähnte. „Morgen stürze ich mich dann selbst wieder in die Arbeit. Und du?“
„Ich auch. Sag Claudia gute Besserung von mir. Tschüs, James.“
„Du kannst es wohl kaum erwarten, mich loszuwerden.“
„Wie kommst du denn auf die Idee? Ich dachte, du hättest es eilig, zurück zu deiner Familie zu kommen.“
James verzog das Gesicht. „Apropos Familie: Sag Bescheid, falls dein Vater Krach schlägt, wenn er die Wahrheit über mich erfährt.“
„Wozu?“
„Damit du dich an meiner Schulter ausweinen kannst.“
„Vielen Dank, aber ich bin bisher auch ganz gut allein zurechtgekommen.“ Sie wollte sich auf den Rückweg machen, aber James ließ sie noch nicht gehen.
„Moira mag dich sehr, Harriet. Sie kennt hier in der Gegend noch niemanden. Würdest du sie mal wieder besuchen, wenn sie dich einlädt? Ich werde wahrscheinlich eine Weile fort sein, falls dich das beruhigt.“
„Natürlich besuche ich deine Schwester. Ob du dann auch dort bist oder nicht, spielt keine Rolle.“ Harriet reichte ihm die Hand. „Auf Wiedersehen, James.“
Er nahm ihre Hand und schüttelte sie kurz. „Wir sehen uns, Harriet. So, und nun lade deine Akkus wieder auf. Brauchst du dabei Hilfe?“, fügte er mit einem frechen Lächeln hinzu.
Harriet sah ihn forschend an. Wollte er etwa da weitermachen, wo er vergangene Nacht aufgehört hatte?
Seine Augen glitzerten verräterisch. „Keine Panik, ich habe nicht vor, dein Bett mit dir zu teilen. Obwohl das eigentlich gar keine schlechte Idee wäre.“ Er kam näher.
Sie wich zurück. „Sehr schmeichelhaft.“ Entschlossen kehrte sie in ihr Häuschen zurück und schloss energisch die Tür hinter sich ab.
„Wir sehen uns bald wieder, Miss Wilde“, murmelte James vor sich hin, vergewisserte sich bei den Leuten vom Zeltverleih, dass sie das Anwesen so makellos hinterlassen würden, wie sie es vorgefunden hatten, und verließ den Landsitz kurz darauf in seinem eleganten Sportwagen.
Harriet verbrachte den Montag mit anstrengenden Klientengesprächen und sehnte sich nach einer Dusche, einem Abendessen und ihrem Bett, als sie schließlich Feierabend hatte. Doch daraus wurde erst mal nichts, denn auf dem Anrufbeantworter fand sie eine Nachricht ihres
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