Herz in Gefahr? (German Edition)
hören, wie es Annabel geht. James war gestern auch auf dem Gartenfest, hat Sophie und Gervase nach Hause gefahren und anschließend mich nach Hause gebracht, weil mein Wagen morgens nicht angesprungen war und ich mit dem Taxi nach Pennington fahren musste.“
„Aha. Du solltest dich krankmelden, Harriet. Ich schicke dir Margaret morgen früh vorbei. Nun versuch zu schlafen. Gute Nacht.“
Sie schloss die Tür hinter ihm ab, nahm zwei Flaschen Mineralwasser aus dem Kühlschrank und schleppte sich wieder die Treppe hoch. Erleichtert schlüpfte sie unter die Bettdecke und schlief sofort ein. Leider wachte sie immer wieder auf, weil ihr heiß war, dann kalt; schließlich war sie durstig, und ihr ganzer Körper schmerzte. So musste die arme Annabel sich auch gefühlt haben.
Harriet nahm noch eine Schmerztablette und versuchte, wieder einzuschlafen. Doch sie lag bis zum Morgengrauen wach und rief später Lydia im Büro an, um sich krankzumelden.
Die Sekretärin reagierte erstaunt, da Harriet noch nie wegen Krankheit gefehlt hatte. Besorgt wünschte sie gute Besserung und versprach, die Chefs zu informieren.
Kurz nach dem Telefonat tauchte Margaret auf und stellte ein Frühstückstablett aufs Bett. „Du musst was essen, bevor du die Pillen schluckst“, sagte sie. „Und viel trinken. Versuch, so viel wie möglich zu schlafen, dann bist du bald wieder auf den Beinen. Ich schaue nachher noch mal nach dir.“ Mit einem aufmunternden Lächeln verließ die treue Haushälterin das Zimmer.
Harriet trank einen Schluck Tee und rief Sophie an, um zu hören, ob es Annabel schon besser ging. Sie erfuhr, dass die Kleine fast wieder auf dem Damm war.
„Ich glaube, jetzt hat es mich auch erwischt“, jammerte Sophie. „Bitte nimm dir frei, und komm her, Harriet“, flehte sie weinerlich. „Gervase muss gleich in die Firma.“
„Ist die Krankenschwester noch da?“
„Ja, aber sie sorgt nur für Annabel. Ich brauche auch jemanden, der sich um mich kümmert. Bitte, Harriet!“
„Tut mir leid, Sophie, aber ich fühle mich auch furchtbar elend und liege im Bett.“
„Was? Du bist doch nie krank!“
Harriet hielt sich den schmerzenden Kopf, als Margaret noch einmal hereinschaute. „Sophie“, wisperte sie, und prompt nahm Margaret ihr das Telefon aus der Hand.
„Hier spricht Margaret Rogers. Ich fürchte, Ihre Schwester fühlt sich zu elend, um weiter mit Ihnen zu telefonieren. Sie meldet sich, wenn sie wieder zu Kräften gekommen ist.“ Die Haushälterin hörte eine Weile zu, verdrehte die Augen himmelwärts und sagte: „Das ist schade. Hoffentlich fühlen Sie sich bald wieder besser.“ Sie beendete das Telefonat und reichte Harriet das Handy.
„Danke, Margaret. Sophie wollte, dass ich mich um sie kümmere.“
„Typisch!“, sagte Margaret nur und ging wieder nach unten, um frischen Tee zu machen.
In der Zwischenzeit sprach Harriet eine Nachricht auf Moiras Anrufbeantworter, um das Treffen in der Stadt abzusagen. Dann streckte sie sich aus und schlief endlich ein.
Erst am frühen Nachmittag wachte sie wieder auf, als Margaret ins Zimmer schlich.
„Dein Vater ist unten und möchte dich gern besuchen. Was soll ich ihm sagen?“
Harriet blinzelte schlaftrunken. „Ich möchte mich etwas erfrischen. Dann kann er gern heraufkommen.“
Margaret hatte die Laken neu bezogen, als Harriet zurückkam und sich dankbar ins frisch gemachte Bett legte. Kurz darauf klopfte Aubrey an die Tür, kam aber nicht näher.
„Wie geht es dir, Harriet?“, erkundigte er sich besorgt.
„Die Kopfschmerzen lassen langsam nach, aber ich fühle mich noch etwas schwach.“
„Offensichtlich bist du völlig überarbeitet und solltest dringend mal Urlaub machen.“
Harriet runzelte die Stirn, als es an der Tür klingelte. „Ist Margaret noch unten?“
„Nein, sie ist einkaufen gegangen. Ich sehe mal nach, wer es ist.“
Einen Moment später kehrte er mit einem großen Blumenkorb zurück. „Ich wollte sie dir nur schnell zeigen. Aber ich bringe sie gleich wieder hinunter, damit du von dem Duft nicht gleich wieder neue Kopfschmerzen bekommst“, sagte Aubrey fürsorglich.
Verblüfft betrachtete Harriet das extravagante Blumenarrangement und lächelte verhalten, als sie die beigefügte Karte las.
Ich schicke mal wieder Eulen nach Athen. Gute Besserung! J.
„Die Blumen sind von James“, erklärte sie.
Aubrey verzog das Gesicht. „Aha. Ich bringe sie wieder hinunter und lasse dich in Ruhe. Margaret müsste bald zurück sein.
Weitere Kostenlose Bücher