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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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weiterwissen. »Und zu welchen niederträchtigen Plänen hat dich der angebliche Bote missbraucht?«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Es ist lange her. Lassen wir die Vergangenheit ruhen«, sagte sie mit einer Stimme, die jede weitere Nachfrage verbot.
    »Kommt, dreht Euch um. Ich will Euer Haar richten. Es ist an der Zeit, dass Ihr Euch den Gästen zeigt.«
    »Eine Frage noch, Margaret, dann hast du Ruhe vor mir. Sag, meinst du, dass Robin Bloomfield und ich bis an das Ende unserer Tage miteinander glücklich sein werden?« Helen konnte nicht verhindern, dass in ihrer Stimme Ängstlichkeit mitschwang und die beiden Falten auf ihrer Stirn wieder sichtbar wurden.
    »Es ist eine schlechte Zeit für die Liebe. Ihr müsst sie behüten und schützen, damit sie Euch nicht abhanden kommt. Doch wenn Ihr einander Hochachtung und Wertschätzung schenkt, werdet Ihr sie behalten«, antwortete Margaret.
    »Ich habe Angst«, gab Helen ungewohnt kleinlaut zu. »Ich liebe Robin, und doch ist da etwas, vor dem ich mich fürchte. Die Liebe zweier Menschen sollte von inniger Zuneigung und Gleichklang der Herzen erfüllt sein. Sie sollte die Wünsche einigen und Körper, Geist und Seele berühren, Vertrauen und Harmonie, Wärme,Schutz und Geborgenheit schenken. Doch kann ich Robin wirklich vertrauen? Er hat sich verändert, seit er aus Frankreich heimgekehrt ist. Vieles an ihm ist mir fremd. Und die unwiderstehliche Anziehungskraft, die er auf mich ausübt, die mich ihm willenlos ausgeliefert sein lässt, erschreckt und verwirrt mich.«
    Margaret lachte leise. »Es ist das Neue, das Unbekannte, das Euch schreckt. Robin ist zum Mann geworden, und auch Eure Kindheit ist nun vorbei. Ihr seid eine erwachsene Frau, deren Körper erwacht. Nach Eurer Hochzeit wird sich alles für Euch ändern. Ihr werdet aus Waterhouse weggehen, und die Pflichten einer Ehefrau und Herrin auf Bloomfield übernehmen. Nichts wird mehr sein, wie es einmal war. Das alles ist Euch ungewohnt, und deshalb fürchtet Ihr Euch davor. Lord Robin ist ein strenger Herr, doch ich bin sicher, er wird Euch auf Händen tragen, wenn Ihr ihn nur gewähren lasst.«
    Helen runzelte ärgerlich die Stirn. »Was soll das heißen: wenn Ihr ihn gewähren lasst?«
    »Die Liebe verlangt nach Zugeständnissen. Auch Ihr müsst bereit sein, Euch den Wünschen Eures Mannes zu beugen, wenn er es verlangt. Das wird Euch nicht leicht fallen, denn Ihr könnt es an Willenskraft und Stärke mit Lord Robin aufnehmen. Ihr seid einander ebenbürtig. Das macht das Zusammenleben schwieriger, aber auch schöner und abwechslungsreicher.«
    In der Zwischenzeit hatte sich die Halle gefüllt. Alle Anwesenden warteten auf Helens Erscheinen, die jetzt am Arm ihres Vaters die Treppe betrat, welche von ihrem Zimmer in den Festsaal führte. Ihr Anblick war von solch atemberaubender Schönheit, dass alle Gespräche im Saal verstummten und die Blicke der Gäste staunend auf Helen gerichtet waren. Sie trug ein Kleid aus dunkelblauem Samt, dessen Oberteil sich eng an ihrenKörper schmiegte und den Ansatz ihrer schneeweißen Brüste sehen ließ. Der gefältelte Rock wurde in der Taille von einem mit kostbaren Steinen besetzten Gürtel gehalten. Er fiel nach französischem Vorbild bis zum Boden und war über und über mit silbernen Sternen bestickt. Ein durchscheinender Seidenschleier, auf dem Kopf von einem Haarreif gehalten, bedeckte Helens Zopf. Das warme Kerzenlicht überzog ihr Gesicht mit einem goldenem Schimmer, aus dem die blauen Augen im Wettstreit mit ihrem Halskollier aus blauen Saphiren funkelten und blitzten. Helen genoss die Aufmerksamkeit und Bewunderung, die sie erregte. Mit stolzer Haltung und hocherhobenem Haupt, das Kleid anmutig mit einer Hand gerafft, schritt sie die Stufen hinab. Lord Robin, der am Fuße der Treppe stand und so nervös war, wie es nur ein Bräutigam sein konnte, ließ seine Augen unverwandt auf Helen ruhen. Noch nie zuvor war ihm seine Braut so schön erschienen wie heute. Er empfing Helens Hand aus der ihres Vaters, führte sie behutsam zum Mund und küsste sie ritterlich. Dann nahm er ihren Arm und geleitete sie durch das Spalier der Gäste, die sich von ihren Plätzen erhoben hatten, an das Kopfende der Tafel. Als sie an Margaret, die mit dem kleinen Andrew an der Hand im Kreis der Gäste stand, vorbeischritten, fiel der Blick der Kinderfrau auf die rechte Hand von Lord Bloomfield, die mit einem Ring mit blutrotem Rubin geschmückt war. Beim Anblick des Schmuckstücks erschrak

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