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Herz in Gefahr

Herz in Gefahr

Titel: Herz in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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vielleicht, oder doch die eingefallenen Augen?
    Da er nur wenig von Reverend Truscotts Gesicht gesehen hatte, konnte er nicht sicher sein, aber sein Verdacht wuchs.
    “Was stierst denn so?”, fuhr ihn die jüngere Frau an.
    “Ich seh mich nur um. Aber jetzt geh ich wohl besser. Ist keiner hier, der mir von Nutzen sein kann.” Er verzog mürrisch das Gesicht und ging.
    Sein Bericht an Sebastian hatte neue Hoffnung in Dan geweckt. “Offenbar hat er ihnen Geld gegeben”, hatte er aufgeregt gesagt. “Warum sollte er so etwas tun? Und war es möglich, dass er sich in so einer verrufenen Gegend aufhalten konnte, ohne belästigt zu werden? Dein Mann hat mich davor gewarnt, es selbst zu versuchen.”
    “Vielleicht kennt man ihn dort”, hatte Sebastian erwidert.
    “Stimmt, vielleicht kennt man ihn dort.” Dan sah Sebastian bedeutungsvoll an. “Hat dein Mann nicht eine Ähnlichkeit mit dieser Frau erwähnt?”
    “Selbst wenn es stimmt, beweist es nichts. Und man kann dem Mann keine Schuld an seinen Verwandten geben.”
    “Aber, Sebastian, nur Diebe und Verbrecher leben in der Rookery. Und was die Frauen angeht …”
    “Wie ich sagte”, unterbrach ihn Sebastian. “Wir haben keine Beweise. Der Runner kann sich geirrt haben. Truscotts Besuch ist vielleicht nur ein schlichter Akt christlicher Nächstenliebe gewesen. Aber ich werde keine Zeit verschwenden.”
    Dans Gesicht hellte sich auf. “Dann lässt du es also nicht dabei bewenden?”
    “Nein, natürlich nicht. Diese Informationen darf niemand außer uns und Peregrine erhalten, Dan. Ich werde dir sagen, ob und wann ich neue Nachrichten erhalte.”
    Damit musste Dan sich zufriedengeben, wenn auch nur sehr widerwillig. Sebastian hatte nicht die verstohlene Art des Priesters gesehen, die keinesfalls die eines Mannes gewesen war, der im Begriff stand, einen Akt christlicher Nächstenliebe zu erfüllen.
    Jetzt führte Dan Judith in die Bibliothek und verhielt sich ganz so wie ein Mann, der nichts anderes im Sinn hatte, als eine alte Freundin zu begrüßen.
    Sie blickte zu den Papieren, die einen großen Tisch bedeckten. “Ich unterbreche dich bei deiner Arbeit.”
    “Ich bin froh über die Unterbrechung.” Er lächelte sie verschmitzt an. “Jetzt kann ich dich mit einigen meiner Einfälle langweilen.”
    Sie sah sich die Zeichnungen an. “Kriegsschiffe, Dan? Der Krieg mit Frankreich ist doch zu Ende, oder? Ist nicht der Frieden von Amiens im vergangenen Monat in Kraft getreten?”
    “Der Earl of Brandon glaubt, dass es nur eine Unterbrechung der Feindseligkeiten ist. Perry und Sebastian stimmen mit ihm überein.”
    “Und was denkst du?”
    “Ich glaube, es gibt bald wieder Krieg. Napoleon hat seinen Ehrgeiz, der Herrscher ganz Europas zu werden, nicht eingebüßt. Nur unsere Flotte hat ihn bisher aufgehalten.”
    “Aber dieser Friedensvertrag?”
    “Gibt ihm die nötige Zeit, seine Reserven aufzubauen und neue Schiffe in Auftrag zu geben. Er hat auf See schwere Verluste erlitten. Dort muss er uns zuerst besiegen.”
    “Und sind die französischen Schiffe besser als unsere?”
    “Sie sind schneller und auch leichter. Unsere Schiffe bauen mehr auf Kraft. Die wichtigste Rolle eines Kriegsschiffs ist es, Waffen zur Schlacht zu transportieren, und die Kanonendecks müssen in der Lage sein, das Gewicht der Artillerie zu tragen.”
    “Es muss schwierig sein, das richtige Gleichgewicht zwischen Kraft und Geschwindigkeit zu finden.”
    “Stimmt genau. Ich wusste, dass du es verstehen würdest. Zu viel Gewicht vermindert die Segelqualitäten eines Schiffs. Es gibt so viel zu bedenken. Segeltüchtigkeit, Manövrierfähigkeit, Stabilität, Wetterbedingungen und Unterkünfte.”
    “Solch eine Liste!” Sie lächelte.
    “Was ist, Judith?”
    “Ach, ich weiß nicht. Ich dachte, du hättest dich in den vergangenen Jahren verändert, aber wie ich sehe, bist du genauso wie früher.”
    Er hob fragend die Augenbrauen, aber sie lachte und schüttelte den Kopf. “Ich meine nur, dass du immer noch so fasziniert von technischen Problemen bist. Das ist es, woran ich mich am meisten erinnere.”
    “Ja?” Seine Stimme klang bedeutungsvoll.
    Judith versuchte sich ihre Erregung nicht anmerken zu lassen. “Natürlich”, sagte sie leichthin. “Ich erinnere mich an den Tag, an dem wir uns kennenlernten. Du hingst vom Deck eines Boots herunter. Wir dachten alle, du würdest gleich tauchen, um den Rumpf genauer zu untersuchen.”
    Er lachte. “Ich weiß wieder. Perry hat

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