Herz in Gefahr
Plan gesprochen?”
Dan errötete. “Nein, aber ich bin sicher, dass ich ihr nicht gleichgültig bin.”
“Wie willst du ihr diese plötzliche Eile erklären?”
“Ich werde ihr die Wahrheit über Truscott sagen.”
“Und wird sie dir glauben? Du hast keinen Beweis für deinen Verdacht.”
“Macht das etwas aus?”, rief Dan ungeduldig aus. “Wenn sie mich liebt, wird sie einwilligen, mich zu heiraten, wo immer und wann immer.”
“Ich wünschte, du würdest es dir noch einmal überlegen.” Sebastian stand auf und ging nervös auf und ab. “Judith ist nicht sicher, solange Truscott nicht entlarvt ist.”
“Darauf kann ich nicht länger warten. Sebastian, ich hasse es, gegen deine Wünsche zu handeln, aber ich bin fest entschlossen.”
“Nun gut. Bischof Henderson wird dir die nötige Sonderlizenz geben. Ich schreibe dir seine Adresse auf.” Er kritzelte einige Zeilen auf eine Karte. “Wenn du mich jetzt entschuldigen willst. Ich muss zu Prudence. Der einzige Rat, den ich dir jetzt gebe, ist der, deinen Plan für dich zu behalten.”
12. KAPITEL
Dan stand am nächsten Morgen sehr früh auf, aber die Lizenz zu erhalten erwies sich als nicht so leicht. Der Bischof empfing vor der Morgenandacht keine Besucher, und danach war er anderweitig verpflichtet. Der Tag war schon ziemlich fortgeschritten, als Dan endlich zu ihm vorgelassen wurde.
Eine weitere Stunde verging, in der er streng für seinen ungewöhnlichen Antrag getadelt wurde. Der Bischof stellte klar, dass er unter keinen Umständen eine Lizenz ausschreiben würde, um einem jungen Paar beim Durchbrennen zu helfen. Erst nachdem Dan eindringlich und ausführlich beteuert hatte, dass nichts dergleichen auf seinen Fall zutraf, konnte Dan mit dem kostbaren Papier in der Tasche zur Mount Street zurückkehren.
Zu seiner Enttäuschung war es ihm den ganzen restlichen Tag unmöglich, Judith allein anzutreffen. Nach dem Dinner ergab sich keine Gelegenheit, und als Prudence beschloss, sich zurückzuziehen, begleitete Judith sie. Dan war gezwungen, eine weitere schlaflose Nacht zu verbringen.
Am folgenden Tag schien sich erneut alles gegen ihn verschworen zu haben. Es war Henrys Geburtstag, und Dan hatte ihm einen Besuch in der neuen Münzanstalt versprochen, die eine faszinierende Sammlung von Dampfmaschinen zur Schau stellte. Es wurde ihnen sogar erlaubt, beim Prägen der Münzen dabei zu sein, und als sie schließlich zur Mount Street zurückkamen, war der Tag vorbei.
Überhäuft mit überwältigenden Äußerungen kindlichen Dankes, begab Dan sich zum Dinner. Er konnte nicht länger warten. Heute Abend würde er mit Judith sprechen, selbst wenn es bedeutete, dass er sie vor allen anderen um eine private Unterredung bitten musste.
Wieder kämpfte Dan sich durch ein Abendessen, das kein Ende nehmen wollte. Nur mit großer Mühe nahm er am lebhaften Gespräch teil, das heute durch die Anwesenheit von Peregrine und Elizabeth bereichert wurde. Judith war blass, aber gefasst, konzentrierte ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Damen und weigerte sich, Dans Blick zu begegnen.
Schließlich zeigte Sebastian Mitleid mit ihm. Als das Dinner beendet war, zog er Dan beiseite.
“Bist du immer noch der gleichen Ansicht?”, fragte er leise.
Dan nickte.
“Dann bring es am besten hinter dich.” Und damit ging er den anderen in den Salon voraus, wandte sich aber noch einmal um. “Judith, meine Liebe, würde es dir etwas ausmachen? Prudence hat ihr Riechfläschchen oben gelassen. Ich bin sicher, du weißt, wo du es finden kannst.” Ohne auf den erstaunten Blick seiner Frau zu achten, lächelte er seinen Gast an.
Judith eilte hinaus, und Sebastian machte Dan ein unmerkliches Zeichen und wandte sich wieder den anderen zu. Dan brauchte keine weitere Ermutigung. Er folgte Judith aus dem Raum und holte sie am Fuß der Treppe ein.
“Bitte, Judith, ich flehe dich an! Willst du mir nicht einen Moment zuhören? Ich muss unbedingt mit dir sprechen.” Er nahm ihren Arm und versuchte, sie in das Esszimmer zurückzuführen.
Judith wollte sich ihm entziehen. “Nein”, rief sie verzweifelt. “Bitte, lass mich los!”
“Nicht, bevor du mich angehört hast.”
“Nun gut.” Judith war sich bewusst, dass der Lakai in der Halle sie hören konnte. Sie war sehr wütend, und als Dan die Esszimmertür hinter ihnen schloss, drehte sie sich mit funkelnden Augen zu ihm um.
“Musst du mich in so eine Situation bringen? Ich dachte, ich hätte meine Wünsche
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