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Herz in Gefahr

Herz in Gefahr

Titel: Herz in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Alexander
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klargemacht. Ich werde nicht auf dich hören, Dan. Ich bin es leid, gequält zu werden. Alle wissen, was für mich am besten ist, die einzige Ausnahme scheine ich selbst zu sein.”
    Dan wollte ihre Hand nehmen, aber Judith wich zurück. “Bitte nutze nicht unsere Freundschaft aus. Sag, was du zu sagen hast, und lass mich gehen.”
    “Willst du dich nicht setzen?” Dan zog einen Sessel heran, aber sie drehte ihm den Rücken zu.
    “Du machst es mir nicht leicht”, sagte er leise. “Ich bitte dich, mich zu heiraten.”
    Sie wirbelte herum, und er dachte, er hätte sie noch nie so wütend gesehen.
    “Wie wagst du es? Wie kannst du aus Mitleid um mich anhalten?”
    Jetzt war es an Dan, die Beherrschung zu verlieren. “Denkst du so gering von mir? Ich will dich heiraten, weil ich dich liebe.”
    “Du hast eine seltsame Art, das zu zeigen. Ich glaube dir nicht.”
    “Aber du musst.” Er zog die Lizenz aus seiner Tasche. “Judith, wir können uns morgen schon trauen lassen, wenn du mich nur haben willst.”
    Sie warf einen Blick auf das Papier. “Eine Sonderlizenz? Du erstaunst mich! Warum diese plötzliche Eile? Seit deiner Rückkehr habe ich keine Anzeichen dafür gesehen, dass deine Gefühle die gleichen geblieben sind.”
    Dan war wie zu Stein erstarrt. Sebastian hatte recht behalten. Er konnte nicht hoffen, ihr seine Motive begreiflich zu machen. “Es gab gewisse Gründe”, sagte er wenig überzeugend. “Ich meine … da war dein Vermögen, das ich bedenken musste.”
    “Das Vermögen habe ich immer noch.”
    “Und ich konnte nicht sicher sein, dass ich dir noch etwas bedeutete. Du warst mit Truscott verlobt.”
    “Du hast mich nicht gefragt.” Ihre Stimme war kaum zu hören.
    “Ich frage dich jetzt. Oh, mein Liebling, sag mir, dass du ihn nicht heiraten wirst!”
    “Das ist es also! Du willst unbedingt deinen Willen durchsetzen, was auch geschehe. Das ist deiner unwürdig, Dan. Wer bist du, Charles Truscott zu verurteilen? Zumindest täuscht er keine Leidenschaft vor, die er nicht empfindet.”
    Dan war entsetzt von ihrer Wut. “Du irrst dich, Judith. Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt. Willst du dich zu einem Leben im Unglück mit diesem Mann verdammen?”
    “Hör auf! Ich will nichts mehr hören! Wie kannst du es wagen, den Mann zu kritisieren, den ich heiraten werde? Charles ist ein guter, freundlicher Mensch, und ich will ihn heiraten. Ich will! Ich will!” Sie brach in Tränen aus und lief aus dem Zimmer.
    Dan ließ sich schwach auf einen Stuhl sinken. Er hatte das Gefühl, alles drehte sich um ihn. Er hatte seine Rolle zu gut gespielt. Judith glaubte ihm nicht, dass er sie liebte, und es würde ihm nicht gelingen, sie davon zu überzeugen.
    Wenn er ihr nur einen Beweis für Truscotts wahren Charakter liefern könnte, aber er besaß keinen, und wie es schien, würde sich das auch nicht ändern.
    Jetzt hatte er seine einzige Liebe für immer verloren. Unglücklich vergrub er das Gesicht in den Händen.
    Er war noch immer in der gleichen Stellung, als Sebastian ihn eine Weile später aufsuchte. Dan spürte seine Hand auf der Schulter.
    “Nun?”, fragte Sebastian.
    “Sie will mich nicht haben. Ich kann es nicht glauben! Ich war so sicher, dass sie mich noch liebt. Sie sagte, ich halte aus Mitleid um sie an und weil ich eine unbegründete Abneigung gegen Truscott hätte. Sie will kein böses Wort gegen ihn hören. Was sollte ich sagen? Jetzt ist sie entschlossener denn je, ihn zu heiraten.”
    “Noch ist sie es nicht. Kommst du mit mir zu den Damen? Prudence fragt sich, wo du bleibst.”
    Dan schüttelte den Kopf. “Entschuldigst du mich bitte bei ihnen? Ich kann Judith im Augenblick nicht gegenübertreten.”
    “Judith hat sich zurückgezogen. Sie klagte über Kopfschmerzen.” Sebastian erhob sich und ging mit Dan zurück in den Salon.
    Judith hatte nicht gelogen. In diesem Moment lag sie auf dem Bett und presste die Hände an die Schläfen, ohne sich Erleichterung von dem dumpfen Schmerz verschaffen zu können. Die Erinnerung an Dans erstaunliches Verhalten machte es noch schlimmer. Vor nur zwei Tagen hatte er sie zurückgewiesen, obwohl er erkannt haben musste, wie sehr sie ihn liebte. Er hatte nicht einmal versucht, sie zu küssen. Und jetzt sollte sie ihm einfach so in die Arme sinken, aus Dankbarkeit dafür, vor einer Ehe gerettet zu werden, mit der er nicht einverstanden war.
    Der Anblick der Sonderlizenz hatte sie endgültig abgestoßen. Es konnte keinen anderen Grund

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