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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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war ohnehin eher Stantons Bekannter als Guilfords.
    „Es geht um die Wette über die Besitzerin von Penny House, Westbrook“, erklärte Stanton mit offensichtlichem Vergnügen. „Dieses schöne, hoch gewachsene Frauenzimmer mit den roten Haaren, das immer in der Nähe der Tür steht.“
    Wutentbrannt riss Guilford die Augen auf. „Sie ist kein ‚Frauenzimmer‘, Stanton. Ich dachte, das hätten wir geklärt.“
    „Aber eine Xanthippe, Guilford.“ Westbrook wirkte vergnügt wie ein Rotkehlchen, und mit seiner scharlachroten Weste, die sich zu eng über seinen rundlichen Bauch spannte, sah er auch so aus. „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Sie ins Wettbuch schrieben, dass sie niemals heiraten würde, weil sie eine Xanthippe ist und keiner sie haben will.“
    „Und das ist nur die halbe Geschichte, Westbrook!“, warf Stanton aufgeregt ein. „Guilford hat danach eine zweite, private Wette mit mir abgeschlossen, dass er sie innerhalb von vierzehn Tagen verführen kann.“
    Der Baron grinste Guilford anzüglich an. „Wie hoch ist der Einsatz, he? Wir erwarten natürlich Einzelheiten, und Sie müssen beweisen, dass Sie …“
    „Verschwinden Sie, Westbrook.“ Guilford stand abrupt auf und drängte sich an den beiden anderen Männern vorbei.
    Doch Westbrook lachte nur und kam hinter ihm her. „Sie werden nicht gewinnen, Guilford, das ist sicher. Miss Penny hat gar keine Zeit, nicht einmal für einen großen, gut aussehenden Dandy wie Sie, nicht wenn sich ein niederträchtiger Betrüger in ihrem Club herumtreibt.“
    Verblüfft wirbelte Guilford zu ihm herum. „Wo zum Teufel haben Sie das gehört?“, flüsterte er wütend und hoffte, dass niemand sonst mithörte. „Wissen Sie nicht, dass ein solcher Skandal Penny House ruinieren könnte?“
    „Es … es ist allgemein bekannt in der Stadt“, stammelte Westbrook. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wo genau ich es herhabe. Verdammt, Guilford, es ist doch nur ein Spielclub, der darauf aus ist, unsere Taschen zu leeren. Sie wissen genau, dass das wahr ist.“
    „Ein Bastard wie Sie würde die Wahrheit nicht einmal erkennen, wenn sie durch das Fenster geflogen käme und Sie in die Nase beißen würde“, stieß Guilford angewidert hervor. Schäumend vor Wut verließ er den Club und trat auf die Straße, wo seine Kutsche auf ihn wartete.
    „Hallo, Euer Gnaden.“
    Guilford blieb stehen und sah den Jungen, der neben ihm stand, stirnrunzelnd an. „Billy Fox“, sagte er. „Was zum Teufel machst du hier?“
    Der Junge grinste und drehte den Kopf so, dass er Guilford mit seinem gesunden Auge anblicken konnte. Er hatte sich mit seinem Erscheinungsbild große Mühe gegeben: Sein Gesicht und die Hände waren sauber, sein Haar gekämmt, und sogar der alte schwarze Hut war von Staub und Strohresten befreit worden.
    „Einen guten Tag, Euer Gnaden.“ Billy tippte sich an den Hut. „Ich komme wegen dem Posten, den Sie mir angeboten haben, den mit den Pferden.“
    „Aber weshalb denn hierher?“ Guilford und zwang sich, die Ruhe zu bewahren. „Warum nicht zum Grosvenor Square, wie ich es dir gesagt habe?“
    „Ich hatte meine Gründe, Sir“, antwortete Billy vorsichtig.
    Guilford nickte. „Du hast deine Meinung über den Posten doch nicht geändert, oder?“, fragte er sanft.
    Der Junge keuchte erschrocken auf. „Oh nein, Sir, so ist es nicht! Klar will ich den Posten!“
    „Weshalb bist du dann hierher gekommen, statt zu meinem Stallmeister zu gehen?“ Guilford bückte sich, sodass sein Gesicht auf einer Höhe mit dem des Jungen war. „Sag es mir, Billy Fox. Wenn dir daran gelegen ist, dich um meine Pferde zu kümmern, dann möchte ich das wissen.“
    „Weil ich sichergehen wollte, Sir“, platzte der Junge heraus, „dass Sie mir den Posen nich angeboten ham, damit Miss Penny glücklich is und Sie küsst und so was, und mich dann wieder rauswerfen, wenn sie es nicht sieht.“
    „Du denkst, ich habe dich nur gefragt, um Miss Penny zu beeindrucken?“ Guilford kam sich ein wenig schäbig vor, als ihm bewusst wurde, dass mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in Billys Vermutung steckt. „Ist es so, mein Junge?“
    Billy nickte unglücklich. „Ja.“
    Guilford seufzte und richtete sich auf. „Ich breche mein Wort niemals, Billy“, sagte er und legte seine Hand auf die knochige Schulter des Jungen. „Sag, magst du Nierenpastete?“
    Billys Augen leuchteten auf. „Oh ja, Sir! Wer mag die nicht!“
    „Keiner, der seinen Verstand beisammen hat.“ Guilford

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