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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Natürlich fiel ihm sogar ein so winziger Ausrutscher auf. Sie reichte dem nächsten Gentleman, der hereinkam, die Hand. „Guten Abend, Lord Westbrook! Nun, Sie sind ja inzwischen fast ein Fremder hier in Penny House. Welch ein Vergnügen, Sie heute Abend wieder bei uns begrüßen zu dürfen!“
    „Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Miss Penny.“ Der Baron lächelte so breit, dass seine Augen beinahe unter den Fleischwülsten seiner Wangen verschwanden. Lord Westbrook war eine wahre Goldgrube. Seine Familie hatte ein Vermögen mit Kohle und Zinn gemacht, und Westbrook war unfähig, selbst die einfachsten Glücks- oder Geschicklichkeitsspiele zu beherrschen.
    „Kommen Sie, Mylord, ich bringe Sie zum Hazard-Tisch.“
    Amariah wollte dem Baron vorausgehen, doch Guilford trat dazwischen. „Er findet den Weg, Miss Penny.“
    „Weshalb sollte ich ein so freundliches Angebot ablehnen, Guilford?“, mischte Westbrook sich ein. „Ich möchte Miss Penny nicht beleidigen. Und Sie sollten ebenfalls davon Abstand nehmen, wenn ich so darüber nachdenke.“
    „Ich bin nicht beleidigt, Mylord.“ Amariah blickte neugierig von Westbrook zu Guilford. Die Spannung zwischen den beiden Männern war offensichtlich, aber auch unerklärlich. „Sie sind hier immer herzlich willkommen.“
    „Egal welches Spiel ich spielen möchte, Miss Penny?“, fragte Westbrook lauernd. „Egal welche Wette ich eingehe oder worauf ich mein Geld setze?“
    „Schluss jetzt, Westbrook.“ Guilford packte den kleineren Mann am Arm, und bevor Amariah klar wurde, was geschah, hatte er Westbrook mehr oder weniger grob zur Tür hinaus auf die Straße geschoben.
    „Guilford, sind Sie von Sinnen?“, rief sie und versuchte, ihm durch die Traube von Gentlemen, die sich bereits neugierig bei der Tür drängten, zu folgen.
    „Lassen Sie sie, Miss Penny.“ Lord Henry Stanton, der mit Westbrook gekommen war, hielt sie zurück. „Es handelt sich um eine kleine private Angelegenheit zwischen den beiden.“
    „Ich werde keine Schlägerei vor unserem Haus dulden!“ Sie winkte den Lakaien, die an der Tür standen, zu. „Boyd! Cary! Sorgen Sie dafür, dass die Gentlemen sich nicht prügeln!“
    Ihre Worte gingen im Gejohle der Männer um sie herum unter. Plötzlich bildeten sie eine Gasse, durch die Guilford allein wieder in den Club stolziert kam. Er blieb vor Amariah stehen und verbeugte sich mit einem verschmitzten, wissenden Lächeln.
    „Lord Westbrook bedauert, dass er doch nicht in der Lage ist, heute Abend hier zu spielen, Miss Penny“, sagte er. „Eine plötzliche Indisposition zwingt ihn, umgehend nach Hause zu fahren und sich zu Bett zu begeben.“
    Angesichts seiner Unverfrorenheit konnte Amariah nur nach Luft schnappen. Die Gentlemen um sie herum applaudierten und brüllten, als seien sie Zuschauer bei einem Boxkampf, aus dem Guilford als strahlender Sieger hervorgegangen war.
    „Euer Gnaden“, äußerte sie scharf. „Ein Wort unter vier Augen, wenn Sie bitte so freundlich sein wollen.“
    Er folgte ihr in einen kleinen Privatsalon und wartete mit vor der Brust verschränkten Armen, bis sie die Tür geschlossen hatte. „Wollen Sie mich jetzt bestrafen, Miss Penny? Mich tüchtig ausschimpfen?“
    „Schweigen Sie, Guilford, bitte!“ Sie ballte die Hände zu Fäusten und widerstand der Versuchung, ihn mit höchst unchristlicher Inbrunst anzufahren. „Sie sind ein Gründungsmitglied des Clubs. Sie gehören dem Vorstandskomitee an. Sie wissen, dass ich alle Regeln bei jedem Mitglied in gleicher Weise durchsetzen muss.“
    „Oh ja, Sie müssen sich durchsetzen.“ Er seufzte glücklich. „Was für eine entzückend strenge Gouvernante Sie wären, Amariah Penny.“
    „Guilford, hören Sie mir einfach nur zu!“, befahl sie und fühlte sich dabei viel zu sehr wie eine strenge Gouvernante. „Sie wissen, dass Schlägereien auf dem Gelände von Penny House verboten sind und Zuwiderhandlungen ein Grund für sofortigen, dauerhaften Ausschluss aus der Mitgliedschaft, und trotzdem …“
    „Wir befanden uns nicht auf dem Gelände“, unterbrach er sie. „Wir waren nur in der Nähe desselben. Und außerdem kann von einer Schlägerei gar keine Rede sein. Ich habe Westbrook lediglich erklärt, weshalb er in Penny House unerwünscht ist.“
    „Guilford, der Mann hat schon einmal zwanzigtausend Pfund in einer einzigen Nacht verloren! Er ist hier mehr als erwünscht, und zwar jedes Mal, wenn er das Bedürfnis hat, bei uns zu spielen!“
    „Das sollte

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