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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Penny“, begrüßte er sie und verbeugte sich. „Wie ich sehe, geht es Ihnen blendend.“
    „Natürlich, Guilford.“ Amariah nickte ihm zu und wandte sich an Dalton. Sie hielt eine zusammengerollte Ausgabe des Tattle in der Hand, und ihre Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben. Guilford verspürte einen Anflug von Mitleid mit Dalton.
    „Sind Sie der Redakteur dieses Artikels, Sir?“, fragte sie und baute sich vor Dalton auf. „Der Drucker und Chefredakteur des Covent Garden Tattle ?“
    „Das bin ich in der Tat, Madam.“ Dalton verbeugte sich höflich. „Und Ihr Name, Madam, lautet …?“
    „Ich bin Miss Penny, Sir.“ Amariah schlug heftig mit der aufgerollten Zeitung auf den Tisch. „Und es überrascht mich, dass Sie mich nicht kennen, Mr. Dalton, wenn man bedenkt, wie oft Sie meinen Namen in Ihrer abscheulichen Zeitung durch den Schmutz gezogen haben.“
    „Es ist mir eine Ehre, Miss Penny!“ Dalton traten vor Überraschung fast die Augen aus den Höhlen. Er hatte offensichtlich nicht erwartet, dass die Inhaberin von Penny House so jung und so schön – und vor allem so rachsüchtig – war. „Darf ich Sie im Kontor des Tattle willkommen heißen?“
    „Wie können Sie es wagen, solche Lügen über mein Etablissement zu verbreiten, Sir? Sie behaupten, dass meine Dienerschaft Unehrlichkeit duldet und uns das Wohlergehen unserer Mitglieder nicht am Herzen liegt.“
    „Das ist Unterhaltung für die Massen, Miss Penny, mehr nicht.“ Dalton schob den einzigen Stuhl im Raum vor die Ladentheke, als wolle er seiner ungehaltenen Besucherin ein Friedensangebot machen. „Das gemeine Volk goutiert die Vergnügungen der Adeligen.“
    Amariah warf einen verächtlichen Blick auf den angebotenen Stuhl und blieb stehen. „Ist Ihnen bewusst, dass Sie meinen Spielclub ruinieren?“
    Auf Daltons Stirn bildeten sich Schweißperlen. „Ich versichere Ihnen, Miss Penny, ich habe lediglich die Absicht, meine Leser zu erbauen und mir damit auf ehrliche Weise den Lebensunterhalt für mich und meine Familie zu verdienen.“
    „Seit wann sind Lügen erbaulich, Sir?“ Amariah wedelte mit der Zeitung in der Luft herum. „Penny House ist nicht nur ein Ort, an dem kultivierte Gentlemen die ihnen angemessene Unterhaltung finden, sondern auch ein Etablissement mit dessen Gewinnen wohltätige Projekte in ganz London finanziert werden. Wenn Sie für einen Rückgang unserer Einnahmen sorgen, nehmen Sie Waisenkindern, Witwen und Krüppeln das Essen weg – und diese Menschen haben keine andere Unterstützung. Finden Sie das erbau lich , Mr. Dalton?“
    Der Redakteur straffte sich. „Die Wohltätigkeit ist Ihre Sache, Miss Penny. Sie können Ihre Gewinne ausgeben, wo Sie wollen, aber ich sehe nicht ein, weshalb meine Familie und ich leiden sollen, nur damit Sie die gute Fee spielen können.“
    Amariah holte scharf Luft. „Ich bitte Sie nicht, zu leiden, Mr. Dalton“, entgegnete sie aufgebracht. „Sondern lediglich darum, nie wieder etwas über Penny House zu schreiben.“
    „Nicht Sie auch noch!“, rief Dalton empört. „Ich erklärte Seiner Gnaden bereits, dass Sie mich nicht dazu zwingen können.“
    Amariah wirbelte zu Guilford herum. „Stimmt das? Haben Sie ihn wirklich gebeten, nicht mehr über Penny House zu schreiben?“
    Guilford nickte. „Deshalb bin ich hier. Ich las seinen Artikel und fuhr sofort her, um mit ihm zu sprechen.“
    „Weshalb, Guilford?“ Unversehens wurde ihr Gesichtsausdruck sanft, genau wie schon einmal, als sie sich für die Kindersachen für Janeys Jungen bedankt hatte, und er sonnte sich in ihrem warmherzigen, bewundernden Lächeln. „Dabei ist es noch so früh am Tag. Wie ehrenhaft von Ihnen.“
    Guilford seufzte. „Ich habe Dalton darum gebeten“, gab er zu. „Aber das heißt nicht, dass er eingewilligt hat.“
    „Nein.“ Dalton verschränkte die Arme vor der Brust. „Einer so lächerlichen Forderung kann ich nicht zustimmen.“
    Amariahs warmherzige Bewunderung war blitzartig verschwunden. „Auf wessen Seite sind Sie, Guilford?“, fragte sie misstrauisch.
    „Auf Ihrer“, beteuerte er. „Auf der Seite der Wahrheit und der Ehre.“
    „Ich würde meine Leser zu Tode langweilen, wenn ich die Wahrheit drucken würde“, schnaubte Dalton verächtlich. „Ich wäre ruiniert.“
    „Sie wären auch ruiniert, wenn ich Sie wegen Verleumdung verklage.“ Guilford lächelte den Redakteur an. „An genau diesem Punkt waren wir, als Sie hereinkamen, Amariah. Dalton braucht einen neuen,

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