Herz ueber Bord
erwiderte ich, berührt, dass er mir Mut zusprach.
»Aber jetzt kümmern wir uns ums Heute«, lenkte Brian ein.
Plötzlich begann er, von einem der schönsten Strände zu schwärmen, wo es Hütten gab, die so aussahen wie die Bohios der Indios. Danach schlug er den Nationalpark, ein Wildreservat und die Samana-Bucht vor. Ich lachte, weil er gar nicht mehr aufhören wollte, Ausflugsziele aufzuzählen.
»Um das alles anzuschauen, müssten wir zwei Wochen hierbleiben.«
»Nichts lieber als das.« Brian lachte ebenfalls glücklich. »Mit dir würden die Tage wie Stunden vergehen.« Er griff nach meiner Hand und streichelte sie zärtlich, bevor er dem Fahrer ein Zeichen gab loszufahren. »Nach Altos de Chavon und danach nach Casa del Campo«, instruierte er ihn auf Spanisch. Unser Jeep fuhr los.
»Wie weit sind die beiden Ziele voneinander entfernt?«, fragte ich nach.
»Nur ein paar Kilometer. Mit dem Auto dauert es nicht länger aus 15 Minuten.«
Wir verlieÃen den groÃzügig angelegten Schiffsterminal, an dem wir heute Morgen angelegt hatten, umrundeten Menschentrauben und Mietwagen und suchten uns unseren Weg. Ich blickte kaum aus dem Fenster, denn während wir fuhren, küssten wir uns immer wieder. Darüber vergaà ich alles andere. Bald erschien das Dorf Altos de Chavon auf einem Hügel über dem Fluss Chavon. Es lag in einem Flussdelta.
»Gleich haben wir eine spektakuläre Sicht auf den Fluss und die Karibische See«, versprach Brian.
Er hatte nicht übertrieben. Als wir anhielten und aus dem Jeep stiegen, um auf das Flussdelta hinabzuschauen, fehlten mir die Worte.
»Der Anblick ist überwältigend. Weit und friedlich.« Ich nickte Brian zu. Es gab überall sattes Grün und Blau zu sehen, wohin ich auch schaute. »Am besten gefällt mir der Fluss Chavon, der in die Karibische See mündet«, sagte ich nach einer Weile.
»Mir auch«, stimmte Brian mir zu. Er griff erneut nach meiner Hand und drückte sie fest. »Ich finde es schön, dass wir das gemeinsam erleben können.«
»Ja, wunderschön.«
Nachdem wir uns an diesem Anblick sattgesehen hatten, stiegen wir wieder in den Jeep und steuerten die Iglesia San Estanislao, die Kirche im Zentrum des Dorfes, an. Es war heià auf den StraÃen und staubig, als wir die Kirche fanden. Sie war klein, mit einem hübschen Brunnen davor. Die umliegenden Gassen, Mauern und Häuser waren aus Stein in Grau- und Braunbeigetönen gebaut und erinnerten mich an die Stimmung in alten Filmen, die in Mexiko spielten.
In einem Schmuckladen feilschte ich um ein Armband für Inka. Es war aus Holzkugeln und kleinen silbernen Ringen gefertigt und Gott sei Dank nicht allzu teuer. Inka würde sich riesig freuen, wenn ich es ihr mitbrächte.
Als wir den Laden verlieÃen, steckte Brian mir ein hellrotes Stoffsäckchen mit dem Emblem des Ladens zu. Als ich es öffnete, sah ich auf ein wunderschönes, fein gearbeitetes Silberschmuckstück. Brian griff vorsichtig nach der Kette.
»Darf ich?!«, fragte er.
Ich nickte aufgeregt und hob die Haare in meinem Nacken hoch. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er etwas für mich gekauft hatte, denn ich war viel zu sehr mit Feilschen beschäftigt gewesen.
»Etwas Schönes für meine wunderschöne Katja«, schwärmte Brian. Er legte mir das Schmuckstück an und verschloss es.
Ich fuhr mit den Fingern an meinen Hals. »Ich kann das nicht annehmen. Wir kennen uns doch kaum«, sagte ich, obwohl ich ganz anders empfand. Ich spürte Freude und prickelnde Aufregung über Brians Geschenk in mir aufsteigen.
»Doch, kannst du.« Brian zog mich hinter eine Mauer und küsste mich dort zärtlich. Alles an mir sehnte sich nach seinen Berührungen.
»Man muss sich nicht lange kennen, um zu spüren, dass man jemandem eine Freude bereiten will«, sagte er mit ruhiger Stimme. Er sprach mir aus dem Herzen.
»Die Kette ist wunderschön«, raunte ich zwischen seinen Küssen. Ich war nie glücklicher gewesen als in diesem einen Moment.
Wir verlieÃen Altos de Chavon kurz darauf und fuhren nach Casa del Campo, um die Häuser, die wie die Villen von Filmstars aussahen, zu erkunden. Gemächlich schlenderten wir herum, spürten die Wärme der Sonne auf unserer Haut und bewunderten schlieÃlich die riesigen Yachten, von denen Brian bereits
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