Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz ueber Bord

Herz ueber Bord

Titel: Herz ueber Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
Vom Netzwerk:
Reiseführerinfos zutextete. Trotzdem musste ich irgendwann kapitulieren und hob beschwichtigend die Hände.
    Â»Mensch, Brian, das klingt alles sensationell spannend. Jetzt weiß ich erst recht nicht, was ich unternehmen möchte.«
    Brian setzte eine grüblerische Miene auf. »Lass mal überlegen.« Plötzlich flog ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht. »Möchtest du mit der Überquerung des Rio Dulce, des süßen Flusses, beginnen? Ich finde, das passt perfekt zu dir.«
    Ich spürte, wie ich ein bisschen rot wurde, und willigte daher schnell ein. »Klingt super! Wo geht’s lang?«
    Â»Komm mit!« Brian griff nach meiner Hand, um mich durch die Menge zu lotsen. Die meisten Passagiere waren bereits vor einiger Zeit aufgebrochen. Einige von ihnen hielten sich jedoch noch am Platz vor dem Terminal auf und schmiedeten Pläne. Wir umrundeten einige Grüppchen, und plötzlich standen wir vor einem Jeep, der seine Türen nur für uns geöffnet zu haben schien. Ich sah Brian überrascht an.
    Â»Wartet der etwa auf uns?«
    Brian nickte, um meinen Verdacht zu bestätigen. »Den hab ich auf den letzten Drücker gemietet.«
    Â»Wieso kennst du dich eigentlich überall so gut aus?«, wollte ich wissen. »Bist du unsere Reiseroute etwa schon mehrmals abgefahren?«
    Â»Ja, zweimal«, klärte Brian mich auf. »Als Leiter des Tanzworkshops hab ich zwar nicht viel Freizeit, aber ein bisschen was geht immer.«
    Aha, und auf einer der Reisen hatte er Natou aufgegabelt.
    Brian bugsierte mich in den Wagen und setzte sich neben mich. Der Fahrer drückte seine Zigarette aus, startete die Zündung und warf uns durch den Rückspiegel einen erwartungsvollen Blick zu.
    Â» Un momento, por favor «, bat Brian.
    Ich kam aus dem Überraschtsein gar nicht mehr heraus. »Spanisch sprichst du also auch?« Worüber würde ich mich heute wohl noch wundern?
    Â»Bestimmt nicht so viel, dass ich eine gehobene Unterhaltung hinbekäme. Aber für heute wird es hoffentlich reichen.« Brian sah mich zuversichtlich an. »Ich schlage vor, dass wir als Erstes Casa del Campo, eine der besten Sechs-Sterne- Ferienanlagen der Welt, anschauen. Mit großem Yachthafen, an dem Boote mit einer Länge von bis zu 250 Fuß landen. Außerdem gibt’s dort einen Privatflughafen.«
    Â»Wow! Das klingt vielversprechend. Können wir dort auch baden?«
    Â»Das ist fester Bestandteil des Programms!«, bestätigte Brian. Er kam so richtig in Fahrt und malte den Nachmittag in den schönsten Farben aus. »Nach dem Yachthafen könnten wir das Künstlerdorf Altos de Chavon ansteuern. Dort gibt es sogar eine Designerschule. Die ist der Parson School von New York angeschlossen. Wäre das nicht etwas für dich?«
    Ich hatte Brian bei unserem ersten Gespräch an der Bar bereits anvertraut, dass ich mich sehr für Design interessierte. Bei dem Gedanken, dass er sich dieses beiläufig erwähnte Detail gemerkt hatte, machte mein Bauch einen kleinen freudigen Hüpfer.
    Â»Von der Parson School hab ich gehört«, warf ich aufgeregt ein. »Die soll der Hammer sein. Nur viel zu teuer, um sich dort eine Ausbildung leisten zu können. Wenn ich später doch nur Designerin werden könnte«, murmelte ich versonnen. »Allerdings weiß ich, dass kreative Berufe total überlaufen sind. Um sich da durchzusetzen, muss man richtig gut sein. Aber wem sage ich das?!«
    Brian sah mich ernst an. »Wenn du für etwas brennst, dann lösche das Feuer nicht, nur weil es schwierig erscheint. Fache es an. Was spricht gegen ein Designstudium nach dem Abi?«
    Â»Nichts«, sagte ich zögerlich, obwohl mir eine Menge da gegen einfiel. Zum Beispiel, dass es tolle Unis gab, wo kaum Chancen auf Aufnahme bestanden. Doch Brian sah mich derart zuversichtlich an, dass ich auf einmal daran glaubte, alles schaffen zu können.
    Â»Ja, sicher hast du recht. Ich sollte mich nicht unterkriegen lassen. Vor allem, wo ich noch gar nicht angefangen habe, etwas in die Richtung zu unternehmen.«
    Â»Versprich mir, bald zu recherchieren«, verlangte Brian von mir. »Such dir die besten Unis für Design heraus und sprich auch mit deinen Eltern darüber. Sicher können sie dir helfen. Und ich bin schließlich auch noch da.« Brian zwinkerte mir zu und ich nickte erleichtert.
    Â»Ja, das mache ich. Versprochen«,

Weitere Kostenlose Bücher