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Herz ueber Bord

Herz ueber Bord

Titel: Herz ueber Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
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es, als habe sie durch ihr Erscheinen ein Statement abgeben wollen. Du wirst mich nicht los, Brian Harris! Rechne mit mir! Aber stimmte das auch? Was war bloß von ihrem Auftritt zu halten?
    Als die Teilnehmer sich nach der Stunde verabschiedeten, lotste Brian mich hinter den blauen Vorhang. Im Backstagebereich waren wir ungestört. Jedenfalls für den Augenblick.
    Â»Pssst!«, raunte er mir zu, legte seinen Zeigefinger an meine Unterlippe und schenkte mir einen langen Blick aus seinen faszinierend blauen Augen. Ich spürte die Wärme seines Fingers auf meinen leicht geöffneten Lippen und die Anspannung meines Körpers.
    Â»Wo hast du die ganze Zeit gesteckt, Katja? Hast du meine Botschaft nicht bekommen?«
    Ich begann, fieberhaft zu überlegen, wie ich den Verbleib von Brians Liebesbotschaft am besten erklären konnte, ohne zu weit auszuholen. Außerdem spielte ich mit dem Gedanken, ihm zu erzählen, dass ich Natous und sein Gespräch gestern belauscht hatte. Nur, wäre es klug, das ausgerechnet jetzt zur Sprache zu bringen? Oder sollte ich auf einen günstigeren Moment warten?
    Als ich aufsah, hatte sich ein Ausdruck von Traurigkeit in Brians Gesicht geschlichen. Offenbar verstand er mein Zögern falsch. »Weißt du, Katja, es liegt mir viel daran, dass wir uns so kennenlernen, wie wir wirklich sind.« Bevor ich die Lippen zu einer Antwort öffnen konnte, griff Brian nach meiner Hand. »Ich hab mich in dich verliebt.« Sein Blick wanderte forschend über mein Gesicht. Ich musste wohl wie ein ungläubiges Schaf dreinschauen, denn er ruderte augenblicklich zurück. »Keine Sorge, es macht nichts, falls du nicht so für mich empfindest. Ich wäre nicht böse, nur traurig … aber ich finde, du solltest wissen, was du mir bedeutest.«
    Ich spürte, wie mich ein Gefühl des Glücks durchströmte, und ehe ich zu einem weiteren Satz ansetzen konnte, zog Brian mich zu sich heran und küsste mich. Es war ein Kuss, der nichts forderte und nur gab.
    Nach einer Weile vergruben sich seine Lippen in meiner Halsbeuge. Mir war schon vom Tanzen heiß gewesen, doch nun durchströmte mich eine Hitze, die von meinem Bauch und meinem Unterleib ausging und meinen ganzen Körper durchflutete. Eine Hitze, die jeden Gedanken löschte und die ich nicht kannte. Ich spürte Brians Zunge, die sanft meinen Hals liebkoste, während seine Arme mich kraftvoll umfingen und hielten. Ich verlor mich in diesem Kuss, vergaß, wo ich war und weshalb.
    Â»Brian«, flüsterte ich. Dann entkam mir ein zärtliches Keuchen und wir küssten uns mit drängender Ungeduld weiter. Von diesem Gefühl wollte ich mehr. Viel mehr.
    Als wir uns endgültig voneinander lösten, fragte ich Brian, ob wir auch den Nachmittag zusammen verbringen könnten. »Lass uns tauchen gehen«, schlug ich vor.
    Â»Ich dachte, das heben wir uns für Curaçao auf. Dort ist die Unterwasserwelt atemberaubend schön.« Das klang nach richtig viel gemeinsam verplanter Zeit. Was Natou wohl dazu sagen würde, wenn sie davon erführe?
    Â»Und was stellen wir in La Romana an?«
    Brian küsste mich auf die Nasenspitze. »Glaubst du, du kannst mir vertrauen?«
    Ich nickte heftig.
    Â»Ich hab da nämlich eine Idee.«
    Ich hinterließ Mum eine Nachricht an der Rezeption: Bin mit Brian Harris unterwegs, aber rechtzeitig zum Abendessen zurück. Hab eine Einladung von Troller am Kapitänstisch angenommen. See you soon. Katja .
    Den Dinner-Hinweis hatte ich mir nicht verkneifen kön nen. Vielleicht zeigte das Ganze Wirkung und Mum erzählte mir am Abend endlich etwas über ihr Geheimnis. Jedenfalls würde ich nicht länger darauf warten, dass sie mich aufklärte, sondern endlich selbst tätig werden. Ich hatte auch schon eine Idee, was ich tun könnte, um etwas in Erfahrung zu bringen.
    Als wir das Schiff verließen, begann Brian, mir sofort von seinem Best-of der schönsten Sehenswürdigkeiten und spannendsten Aktivitäten zu erzählen.
    Â»Die Cueva de las Maravillas hat mich beim letzten Mal echt beeindruckt. Das ist eine Tropfsteinhöhle, in der es noch Zeichnungen der Ureinwohner zu sehen gibt. Oder wir schauen in einer echten Zigarrenfabrik vorbei …«
    Ich schlenderte versonnen neben Brian her und lauschte seinem begeisterten Redeschwall. Das war etwas ganz anderes, als wenn meine Mutter mich mit ihren

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