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Herz ueber Bord

Herz ueber Bord

Titel: Herz ueber Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
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erzählt hatte.
    Nachdem wir uns ein Eis gekauft hatten, kündigte Brian unseren nächsten Stopp an. »Und jetzt erwartet dich der Höhepunkt unseres Ausflugs«, sagte er. Er zog mit großer Geste ein schwarzes Tuch aus seiner Jeans, und ehe ich begriff, was er vorhatte, verband er mir damit die Augen.
    Â»Was soll das bedeuten?«, lachte ich. »Spielen wir jetzt Blindekuh?« Ich fasste Mut und setzte noch etwas nach: »Oder Shades of Grey?«
    Â»Beides falsch geraten«, verneinte Brian. »Aber keine Sorge, es passiert nichts, was du nicht möchtest. Und weit weg entführe ich dich auch nicht.« Er steckte mir den Rest meiner Eiswaffel in den Mund. »Großes Geheimnis!«
    Schon wieder eins?, dachte ich bei mir. Die Geheimnisse nahmen auf dieser Reise kein Ende. Ich spürte den feuchten Sand zwischen meinen Zehen und hin und wieder auch die Nässe des warmen Meeres, während ich am Strand entlanggeführt wurde. Meine Schritte waren unsicher, weil ich nichts sehen konnte. Deshalb kamen wir nur langsam voran. Plötzlich blieb Brian stehen.
    Â»Da sind wir!« Er nahm mir das Tuch ab und ich schnappte nach Luft.
    Der Strandabschnitt, an dem wir uns befanden, machte weiter vorn einen Knick und dort sah ich von Weitem zwei Pferde auf uns zutraben. Ihre Mähnen flogen im Wind hin und her, als sie näher kamen. Ich konnte kaum glauben, was ich da sah.
    Â»Sieh mal, wie schön der Schimmel ist, auf dem die Frau reitet, und der schwarze Hengst daneben ist genauso bildhübsch!«, hörte ich mich sagen.
    Â»Stimmt«, antwortete Brian. Es dauerte nicht lange, da parierte die Reiterin mit einem breiten Lächeln neben uns durch.
    Â»Hi, I’m Linny«, stellte sie sich vor und stieg ab. Sie reichte uns die Hand und deutete dann auf die Pferde. »And those beautiful guys are Artos and Rubille.«
    Ich blickte verwundert zwischen Artos, Rubille, Brian und Linny hin und her. Brian musste über meinen verdatterten Gesichtsausdruck lachen.
    Â»Was hältst du von einem Ritt am Strand, Katja?«
    Ich pustete mir nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das letzte Mal habe ich mit sieben auf einem Pferd gesessen«, gab ich wahrheitsgemäß zu.
    Â»Kein Problem, dann reiten wir am besten im Schritttempo. Linny oder ich können dir helfen. Wen suchst du dir aus? Artos, den Schwarzen, oder Rubille, unsere weiße Lady?«
    Ich entschied mich für Rubille, weil ihr Name so schön war und der treue Blick ihrer Augen mich ansprach. Während ich aufstieg, schnaubte sie leise, als wollte sie mir sagen: »Ist ja gut. Ich passe schon auf, dass du nicht von mir runterplumpst.«
    Mein Herz raste, als ich nach den Zügeln griff und Rubilles Hals dabei tätschelte. »Wird schon gut gehen mit uns beiden«, murmelte ich, während die Stute lostrottete. Überzeugt klang ich nicht. Aber ich war fest entschlossen, auf dem Rücken dieses wunderschönen Tiers den Strand zu erkunden.
    Eine Weile ritt ich im Schritttempo am Strand entlang. Meine Bewegungen waren noch ungelenk und fahrig, doch die Freude, die ich verspürte, war riesig. Nach weiteren Minuten des Übens war alles wieder da, was ich übers Reiten gelernt hatte. Ich fühlte, wie meine Muskeln sich entspannten und ich lockerer wurde. Das Pferd und ich wuchsen sicher noch nicht zu einer Einheit zusammen, aber wir kamen miteinander klar. Und wir schienen uns zu mögen.
    Â»Ich finde, du schlägst dich recht gut als Reiterin wider Willen«, rief Brian in meine Richtung.
    Â»Und du bist großartig«, rief ich zurück. Ich spürte, wie das Glück in mir wuchs. Und der Übermut. Zum Ende hin wurde ich wagemutig und traute mir sogar einen zügigen Trab zu. Der warme karibische Wind pfiff mir um die Ohren und ich fühlte mich nun herrlich auf dem Rücken des Pferdes. Brian schloss zu mir auf und gab mir ein Zeichen, langsamer zu werden. Wir drosselten unser Tempo, und nach einigen Minuten, die wir nebeneinanderher geritten waren, stieg er schließlich von Artos ab.
    Â»Komm, ich helfe dir!« Er ergriff meine Hand und half mir von Rubilles Rücken hinunter.
    Â»Die Stunde ist viel zu schnell vergangen«, beschwerte ich mich.
    Â»Time flies, when you’re having fun«, rezitierte Brian. Wie recht er hatte. Die Zeit mit ihm verflog tatsächlich viel zu schnell.
    Wir bedankten uns bei Linny und winkten ihr noch hinterher, als sie

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