Herzattacken
Was wusste er noch, das er mir verheimlichte? Ich kniff die Augen zusammen und versuchte Rossi zu erkennen, ihn zu verstehen.
Sein Blick glitt über meinen Körper. »Bei Ihnen passt nichts zusammen. Sie waren Holly Hausfrau und Erika Elternvereinigung, und dann kaufen Sie eine Firma, ohne auch nur die Bücher zu überprüfen. Ich glaube nicht, dass Sie so dämlich sind.«
Er hatte mich überprüft! Ich versuchte, mein Handgelenk aus seinem Griff loszureißen, aber er verstärkte ihn gerade genug, um sein Anliegen klar zu machen. »Polizeibrutalität«, zischte ich.
»Wäre es Ihnen lieber, wenn ich Ihnen Handschellen anlegen würde?«
Scheiße. »Ich muss meinen Hund abholen.«
»Der Hund, der angeschossen wurde?«
Also hatte er zugehört. Ich spürte, wie es mir eiskalt den Rücken hinunterlief. Angst? Sexuelle Anziehung? Frustration? Seine Berührung ließ jeden bereits überbeanspruchten Nerv in meinem Körper knistern. Hatte ein Tag voller Leichen, Autojagden und Waffen meine Libido geweckt? Ich nickte als stumme Antwort auf seine Frage.
»Sie haben sich übernommen, Sam. Sehen Sie das nicht? Die werden Sie nie mit ihrem Geld davonkommen lassen.«
Er hatte mir etwas verheimlicht, genau wie Gabe gesagt hatte. Er verdächtigte mich. Ich fühlte ein hysterisches Lachen in mir aufsteigen. Ich hatte Heart Mates gekauft, weil es mein Traum gewesen war. Es war eine anständige Agentur gewesen, als ich Trent dort getroffen hatte, und meine nostalgischen Gefühle und meine Vogelstrauß-Lebenseinstellung hatten mich blind gemacht.
Aber es war immer noch mein Traum. Ich wollte aus Heart Mates einen Ort machen, an dem erwachsene Männer und Frauen sich treffen und denjenigen finden könnten, nach dem sie gesucht hatten. Wenn sie Romantik wollten, würde Heart Mates romantische Rendezvous-Pakete anbieten. Wenn sie Freundschaft wollten, würden sie sie bei Heart Mates finden. Bei Heart Mates ging es darum, sich seinen Herzenswunsch zu erfüllen. Ich glaubte nicht mehr an das Märchenende, aber ich glaubte daran, dass andere Leute das Recht hatten, nach dem, was auch immer sie sich wünschten, zu suchen. Und Heart Mates würde ihnen dabei helfen, es zu finden. Ich hatte Pläne, Ideen. Vielleicht nur nicht die Geschäftstüchtigkeit, um sie umzusetzen.
Jedenfalls noch nicht.
Es tat verdammt weh, mich vorzubeugen, aber ich hielt mein Gesicht direkt vor Rossis. »Was, wenn Sie sich täuschen, Rossi? Was, wenn ich überhaupt nichts von diesem Geld weiß, und meine Kinder verletzt werden? Können Sie damit leben?«
Er ließ mein Handgelenk los. Ich ging.
Zum Abendessen gab es für alle Pastramisandwiches außer für Ali, die Roastbeef bekam. Wir saßen draußen, auf der hinteren Veranda. Ich hatte meine zerrissenen Strumpfhosen und meinen Rock gegen ein paar Joggingshorts und ein Tanktop eingetauscht.
»Wenn der tote Typ derjenige war, der dich gestern bedroht hat, wer hat dich dann heute im Auto verfolgt?«, fragte Joel, der neben mir auf der Redwoodbank saß.
Ich lächelte ihn an. Mit elf Jahren hielt man noch jedes Abenteuer für cool. »Sein Bruder, glaube ich.«
TJ sah mit seinem zu ernsten Gesichtsausdruck von seinem Sandwich hoch. »Es geht nur ums Geld?«
»Ich glaube schon, TJ.«
»Wie bei einer Schatzsuche?«, rief Joel und griff in die Chipstüte.
»Dad hat uns das hier angetan, nicht wahr, Mum?« TJ legte sein Sandwich hin und sah mich mit seinen blauen Augen an.
Ich schaute zu Grandpa und erwischte ihn dabei, wie er Ali mit Stückchen von seinem Sandwich fütterte. Ich sah TJ wieder an und wünschte, ich hätte die richtige Antwort. »Ich glaube, dass es etwas mit ihm zu tun haben könnte, TJ, aber ich hoffe es nicht.«
»Wo sollte Dad das Geld versteckt haben?« Joel sah mich direkt an. »Ich meine, von so etwas wüsstest du doch, oder nicht?«
Ich trank meinen Eistee und betrachtete meinen jüngsten Sohn. Er ließ das Alter, in dem man seine Eltern für die klügsten Leute der Welt hielt, gerade hinter sich. Es war schwer genug gewesen, als Trent starb und ich entdeckte, dass Geld von unserem Sparbuch fehlte. »Ich hätte so etwas wissen sollen, Joel, aber auf einige Dinge habe ich nicht genug geachtet.«
»Aber …«
»Halt den Mund, Idiot.« TJ knallte sein Sandwich auf den Teller. »Du regst Mum auf.«
Ich berührte seinen Arm. »Nein, TJ, das tut er nicht. Ich rege mich über mich selbst auf, nicht über dich oder deinen Bruder. Aber ich verspreche euch beiden, dass ich jetzt Acht
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