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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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eine dunkle Sonnenbrille und eine Art Baseballmütze. Ich fuhr über die leere Schulkreuzung und bog dann nach rechts in die Lincoln Street ein. Je länger ich die Straße entlangfuhr, umso teurer wurden die Häuser. Aber ich war erst bis zu den Eigenheimen mit den riesigen Grundstücken auf der rechten Seite gekommen, als ich sah, dass der blaue Datsun immer noch hinter mir war.
    Ich bog in eine schmale Seitenstraße voller Häuser mit riesigen Gärten ein.
    Der Datsun bog ebenfalls ab.
    Verdammt. Meine verschwitzten Hände rutschten vom Lenkrad ab. Ich wendete den Wagen, fuhr aus der Seitenstraße heraus und schnell in die nächste hinein, rechts von der Terra Cotta Street. Dieses alte Auto war nicht dafür gemacht, Stunts auszuführen. Ich musste zwei weitere Male abbiegen, so dass ich wieder auf der Terra Cotta Street landete, aber hier standen nur auf einer Seite Häuser. Auf der anderen Seite war eine unkrautübersäte Wiese voller Walnussbäume. Weiter oben gab es eine Seitenstraße mit Häusern, die fünfzehn, zwanzig Jahre alt waren.
    Ich musste wenden. Ich würde mich auf keinen Fall an einer Stelle erwischen lassen, an der man mich auf eine Wiese abdrängen konnte. Ich wurde langsamer, um eine Hundertachtzig-Grad-Wende zu machen.
    Der blaue Datsun schleuderte um mich herum und blieb quietschend stehen, so dass ich am Bordstein blockiert war.
    Scheiße. Scheiße. Ich hätte meinen Kopf gegen das
Lenkrad donnern können. Ich packte das Lenkrad und beobachtete den Mann, der aus dem Datsun ausstieg. Ein offenes, kurzärmeliges, billiges, weißes Hemd flatterte um seine nackte Brust. Ich schätzte, dass er ungefähr einen Meter fünfundsiebzig groß und gute zwanzig Kilo schwerer war als ich.
    Ich wusste nicht, wie viel die Pistole in seiner Hand wog. Ich riss meinen Blick von der Waffe los und versuchte, seinen Gesichtsausdruck einzuschätzen. Vielleicht könnte ich vernünftig mit ihm reden? Unter der schweren, schwarzrandigen Sonnenbrille waren seine Lippen wütend zu einem dünnen und weißen Strich zusammengepresst. Mich erschreckte ein Gedanke: Er sah wie ein Mann aus, der nichts zu verlieren hatte.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Er hatte uns fast erreicht. Ohne Verdeck waren wir vollkommen verletzlich. Ali fing an zu knurren. »Nicht, Ali, er wird uns beide erschießen.« Ich wollte Gabe nicht erklären müssen, dass ich zugelassen hatte, dass der Hund, den er mir besorgt hatte, erschossen worden war.
    »Steig aus.«
    Ich starrte die auf mich gerichtete Pistole an. Als die Autotür aufgerissen wurde, sprang ich heraus. »Geht es um Geld? Ich habe nur zehn Dollar, aber die können Sie haben.« Bitte mach, dass er Geld will .
    Seine weißen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Zehn Dollar? Vergiss es, Schätzchen. Ich will die ganze halbe Million.«
    »Eine halbe Million? Dollar?« Mir stand der Mund offen, während mein Gehirn sich an die Vorstellung von so viel Geld zu gewöhnen versuchte.
    »Du wirst mich zu dem Geld bringen. Lass uns gehen.« Er winkte mit der Pistole in Richtung seines Autos.
Mit seiner anderen Hand packte er meinen Arm und fing an, mich an meinem Wagen vorbeizuzerren.
    »Ich habe das Geld nicht!« Eine halbe Million Dollar? »Ich weiß nicht, wovon Sie reden!« Ein Gedanke schaffte es schließlich, durch meine Panik zu dringen. »Sie sind Perrys Bruder.« Wer sollte mich sonst verfolgen? »Sie können mich nicht entführen, die Polizei sucht schon nach Ihnen.« Wir waren fast an der Fahrertür seines Wagens angekommen.
    Ein tiefes Knurren unterbrach meine Proteste. Der Mann stieß mich gegen die geöffnete Autotür. Ich schlug hart gegen den eckigen Türrahmen, und mein Rock zerriss bis hoch zum Hüftknochen. Durch den Aufprall wurde ich zur Seite auf den Bürgersteig geschleudert, und im selben Augenblick hörte ich ein wütendes Knurren.
    Ich rollte zur Seite und stand mühsam auf. »Ali!« Ich versuchte zu laufen, aber meine Beine knickten ein, ich fiel auf die Knie und zerriss meine Strumpfhose. Ich sprang wieder auf und lief auf Ali zu, die den Mann auf den Rücken geworfen hatte. Er fuchtelte wild mit der Waffe herum.
    Ich konnte nicht zulassen, dass er Ali erschoss, deswegen rannte ich hin und trat fest gegen die Hand mit der Waffe. Der Schwung des Tritts schoss bis in meinen Hüftknochen, aber die Waffe flog aus seiner Hand und schlitterte über die Straße.
    »Hol ihn von mir runter!«, brüllte er und zappelte unter Ali.
    Schwer atmend und gegen Schwindel

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