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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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lehnte mich in meinem Stuhl zurück und
versuchte, entspannt auszusehen. »Mir gefiel nicht, wie ›Fast-Food-Mitarbeiterin‹ auf meiner Visitenkarte aussah, deshalb entschied ich mich für Unternehmerin.«
    »Sie hatten keine Ahnung, was Sie da taten, oder?«
    »Es gab viele Dinge, die ich nicht wusste«, gab ich zu und versuchte, sie für mich zu gewinnen. »Perry hat den Laden runtergewirtschaftet. Die Steuerbehörde hat ein ungesundes Interesse an meiner Firma, und jetzt will die Polizei wissen, welche Verbindung mein Ehemann zu einem Ermordeten hatte. Ich lerne sehr schnell.« Zu lügen. Jawohl, ich war eine gute Schülerin. Hatte Rossi nicht gesagt, dass jeder lügt?
    Wir schwiegen beide, während die Kellnerin uns Kaffee eingoss und noch einmal fragte, ob wir etwas bestellen wollten. Ich entschied mich für einen Bagel ohne Frischkäse. Als wir wieder allein waren, sagte ich: »Was hatte Trent mit Perry Wilkes zu tun?«
    Maria goss mehr Sahne in ihren Kaffee. »Perry kaufte Kondome bei Trent, um Safer Sex bei seinen Kunden populär zu machen.«
    Ich schämte mich, dass ich diesen Satz jemals geglaubt hatte. »Quatsch. Trent war kein guter Mann, und ich möchte wissen, was dieser Hurensohn gemacht hat, während ich die Kinder in der Stadt herumgeschleppt, Poster für den Frühlingsball geklebt und die Klos geputzt habe.« Ich hatte diesen Ausbruch nicht direkt geplant, aber es fühlte sich ziemlich gut an. Ich machte weiter und fügte hinzu: »Ich bin nicht die Polizei, Maria.«
    Sie sah mich mit einem geübten Blick an und sagte: »Trent hatte eine Idee gehabt, wie man mehr Drogen verkaufen könnte. Wir haben nur ein bisschen nebenbei gedealt, aber Trent …« Sie sah sich um und rührte mit erhöhter Wachsamkeit in ihrem Kaffee.

    Das Restaurant war fast leer. Ich wartete ab, bis die Kellnerin meinen schlichten Bagel gebracht hatte und wieder gegangen war, dann fragte ich: »Wie?«
    »Wir waren vier Assistentinnen. Als ich da angefangen habe, war alles legal, aber dann hatte Perry die Idee, dass er mehr Geld machen könnte, wenn er zusätzlich mit Kokain dealte. Also lief es so ab, dass ein Kunde kam, eine Assistentin traf und seine Bestellung aufgab. Ich gab sie an Perry weiter, und er versuchte, das Kokain zu besorgen. Ich rief den Kunden dann an und sagte ihm, dass wir etwas Passendes gefunden hätten. Er kam und holte den Stoff ab.«
    »Wann fing das an?« Gott, war das alles schäbig.
    »Ungefähr vor zwei Jahren, vielleicht früher.«
    »Wie kam Trent dazu?«
    »Jemand hat ihm erzählt, dass wir mit Kokain dealten. Er dachte, dass wir mit seinen Verbindungen mehr verkaufen könnten, und hatte die Idee, es in den Kondompäckchen zu verpacken.«
    Ich verschluckte mich an meinem trockenen Bagel. Ich hustete, meine Augen brannten, und Tränen liefen mir über die Wange. Schließlich trank ich einen Schluck Kaffee und konnte wieder atmen. Mit einer Papierserviette wischte ich mir die Mascaratränen vom Gesicht. Trent verkaufte Drogen? »Wie? Ich meine, die Kondome sind versiegelt und …« Safer Sex, so ein Quatsch. Dieser Scheißkerl hatte mir Vorträge über Aids und andere Krankheiten gehalten, dabei war er selbst ein Drogendealer.
    »Er machte einen kleinen Schlitz, legte das Kokain hinein und benutzte dann so ein Vakuumgerät, wie man sie beim Teleshopping kaufen kann, um die Kondome wieder zu versiegeln. Wenn man ihn auf dem Weg zu seinem
Verbindungsmann in San Diego anhalten würde, sähe es aus, als ob er einfach nur ein Kondomvertreter wäre, der seine Ware dabeihatte. Es war wirklich brillant.«
    Ich dachte an das Haus, das ich verkauft hatte, an Trents BMW, der zurückgegangen war, an meinen Minivan und seinen neuen Besitzer, an zwei Oldtimer, an Handys, an Pager, an Computer, an Laptops, an all das Zeug, das wir gekauft hatten und über das ich mir nie Gedanken gemacht hatte. Er hatte gesagt, dass es Geld aus Provisionen war.
    Und als er starb, war unser Sparbuch leer gewesen.
    Das war zu viel, um es verstehen zu können. Trent war ein Drogendealer gewesen. Ich hatte gedacht, dass er ein betrügerischer Ehemann gewesen war, der an einer Erdnussallergie gestorben ist. Aber vielleicht ist er gezielt umgebracht worden. Vielleicht hatte er Geld unterschlagen.
    »Maria, was ist passiert, nachdem Trent gestorben war?«
    »Die Verbindung brach ab. Perry war wütend und hat uns alle gefeuert.«
    Es war schwierig. Wie sollte ich nach dem Geld fragen? Ich wollte Maria nicht darüber informieren, dass

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