Herzattacken
war ein bisschen krass, aber trotzdem, irgendwie sexy. »Wieso denkst du, dass ich das noch nicht getan habe?«
Er grinste mich wie ein böser Junge an. »Süße, du bist so verklemmt, dass es sogar einem Mönch auffallen würde.«
»Das bin ich nicht.« Ich griff nach dem Teller hinter mir und gab ihn ihm, das heißt, ich rammte ihn in seinen nackten Bauch.
»Uff.« Er ließ meinen BH-Träger los und packte den Teller, bevor ich ihn fallenließ. Ein gefährliches Glitzern verdunkelte seine braunen Augen.
»Sex ist nicht die Lösung für alles!« Ein Adrenalinstoß traf mein Nervensystem und trieb mich an. »Trent hat so ein Chaos hinterlassen, dass es mich oder meine Jungen umbringen könnte! Leute, die ich nicht kenne, jagen und bedrohen mich, und meine Freunde verraten mich. Entschuldige bitte, falls ich mich nicht danach fühle, mich dem ersten dahergelaufenen Hengst an den Hals zu werfen!«
Gabe nahm sein Sandwich in die Hand und biss ab, während er mich mit diesen dunklen Augen ansah. »Du findest, ich bin ein Hengst?«
Ich wollte schreien. Verdammt, ich wusste nicht, was ich lieber täte, ihn schlagen oder ihn in mein Bett zerren. Ich glaubte nicht, dass eines davon mir bei der Suche nach dem Geld oder denjenigen, die es haben wollten, helfen würde. Und ich musste immer noch herausfinden, wie ich Lindas Videokassetten wieder auftreiben sollte, damit ich meiner Mutter den Immobilienkurs erstatten könnte.
»Scheiße!« Das hatte ich vergessen! Ich hatte um eins eine Verabredung mit Molly.
»Du findest mich Scheiße? Au, Babe, das tut weh.« Gabe sah mich etwas argwöhnisch an, während er sein Sandwich aufaß.
»Ich habe eine Verabredung. Ich muss los.« Ich griff nach meiner Tasche auf dem Tisch und schlüpfte wieder in meine Pumps. Nachdem ich Ali aufgetragen hatte,
nüchtern zu werden und auf meine Jungs aufzupassen, schaltete ich die Alarmanlage ein und schloss die Tür ab. Als ich mich umdrehte, sah ich Gabe an meinem Auto lehnen. Er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und seine langen Beine weit gespreizt.
»Soll ich dich mitnehmen?« Ich dachte, dass ich ihn zu Hause absetzen könnte. Es war kein großer Umweg.
Ich fuhr auf die Grand und bog dann nach links in die Lincoln ab, um zu einer Siedlung hinter der Mittelschule zu kommen. »Hast du eine Zulassung?« Ich fragte mich, ob diese Privatdetektivinnensache mir noch mehr Ärger einbringen könnte. Was konnte Molly wollen?
»Wofür?«
Ich sah ihn an. Er wand sich auf seinem Sitz, dann zog er ein paar einzelne Brocken Hundefutter unter seinem Hintern hervor. Er sah mich fragend an.
»Frag nicht«, sagte ich. »Eine Zulassung als Privatdetektiv.«
»Ja, vom Amt für Sicherheits- und Ermittlungsdienste. Und nein, du kannst keine bekommen. Man muss drei Jahre Erfahrung als Ermittler haben und einen Berg anderer Bedingungen erfüllen, bevor man eine beantragen kann.«
Ich war beleidigt. »Ich betreibe eine Partnervermittlung. Ich habe nicht vor, eine Schnüfflerin zu werden.«
»So nennen wir uns nicht. Und jetzt sag mir, was wirklich los ist.«
Ich erzählte von den vermissten Videos.
Er pfiff leise. »Was für ein Kleinstadtskandal. Wenn du jetzt noch irgendwie den Stadtrat oder die Schulbehörde da mit reinbringen kannst …«
Ich musste lachen. Kleinstadtpolitik war eine ernste Sache, und in jedem Wahljahr passierten neue krumme
Sachen, die wahrscheinlich die Videos vom Liebesleben der Präsidentin der Elternvereinigung in den Schatten stellen würden. »Was soll ich jetzt tun?«
»Zuerst sicherst du dich ab.«
»Wie?« Ich bog in eine Straße ein, die viele Kurven hatte und bergauf führte.
»Falls dich jemand fragt, Sam, dann sag, dass du mit meinem Büro zusammenarbeitest. Auf diese Weise bist du durch meine Zulassung abgedeckt, allerdings« - sein Gesichtsausdruck war warnend - »halte ich meinen Kopf hin. Also, mach keine Dummheiten.«
»Ich?«
Er schnaubte. »Dann fang damit an, herauszufinden, wer Zugang zu ihrem Haus hatte, besonders zu ihrem Schlafzimmer. Wer konnte wissen, dass sie solche Videos hat? Falls sie in irgendeinem Club waren …«
»Club? So etwas wie ein Sexvideoclub? Oh, ich glaube nicht, dass …« Ich verstummte. Die Vorstellung war lächerlich.
»Jeder lügt, Sam. Das ist das Erste, was du auf der Straße lernst. Sie erzählt dir wahrscheinlich nur das, von dem sie glaubt, dass du es wissen musst. Wenn niemand außer ihr und ihrem Ehemann von diesen Kassetten gewusst hätte, wären sie immer
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