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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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meinen String, dann tauschte ich das schwarze Hemd gegen ein rosafarbenes, steckte meine Füße in ein Paar Sandalen und ging ins Badezimmer.

    Als ich mich im Spiegel sah, schrie ich fast. Meine Haare waren ein einziges Durcheinander blonder Strähnen. Die Beule auf meiner Stirn schimmerte in allen Blau- und Grüntönen des Regenbogens. Mein Make-up war größtenteils verschwunden, und ich hatte dunkle Schatten unter den Augen.
    So würde ich meiner Mutter auf gar keinen Fall unter die Augen treten.
    Ein bisschen Grundierung, ein wenig Puder, einen Hauch Wimperntusche, ein paar Tupfer mit dem Abdeckstift, Rouge, Lippenstift, Haarbürste …
    Besser, wenn auch nicht viel. Seufzend stellte ich das Haarspray zurück und entschied, dass ich genug Zeit geschunden hatte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass meine Mutter direkt an Rossi vorbei in mein Zimmer stürmen würde. Ich fragte mich, ob Rossi ihr Handschellen angelegt hatte? Als ich in den Flur ging, stolperte ich fast über einen Fellhaufen.
    Ich schaute nach unten und sah Ali vor meiner Tür liegen. »Hey, was ist los? Hat Mom dir Angst gemacht? Bist du nicht derselbe Hund, der die sechs Schläger mit Klappmessern gejagt hat?«
    Ali öffnete ein bernsteinfarbenes Auge, rollte auf die Seite und schlief weiter.
    Oder tat sie so, als sei sie ohnmächtig? Cleveres Mädchen. Ich trat über sie hinweg und ging wieder in die Küche.
    Rossi saß mit meiner Mom am Tisch, sie tranken Kaffee und aßen Donuts. Ich blieb überrascht stehen. Die Haare meiner Mutter schienen heute Morgen ein bisschen weicher zu fallen. Ihr hellblauer Rock mit passendem Jackett war faltenlos und attraktiv. Ihr perfekt glänzender Mund lächelte.

    »Samanthas Vater war im Krieg, wissen Sie. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte. Eine Liebesgeschichte. Wir waren nur Kinder, so verliebt und dann …« Mom wandte sich ab, ihr Gesicht voll bittersüßer Traurigkeit. »Wir konnten nicht warten, wissen Sie? Aber er würde bald auf Urlaub nach Hause kommen, und dann wollten wir heiraten.« Mom hob ihren Kaffeebecher und ließ den Augenblick wirken. »Dann bekam ich das Telegramm. Samanthas Vater war gefallen und ließ mich schwanger mit seinem Baby zurück.«
    Ich schluckte ein Stöhnen hinunter und sah mich in der Küche um. Meine weißen Jeans lagen in der Spüle im Wasser. Welche Samanthas-Vater-Geschichte war das? Ich versuchte, mich zu erinnern, Nummer vierzehn oder Nummer zweiundzwanzig? Es gab so viele. Ich straffte die Schultern und sagte: »Mom, was bringt dich hierher?«
    »Samantha, da bist du ja! Was meinst du damit, was mich hierher bringt? Heart Mates war geschlossen, und es geht das Gerücht, dass die Polizei heute Morgen da war.« Sie machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Du siehst furchtbar aus. Bleibt da eine Narbe?« Sie wandte sich um, um ihre riesige Lederhandtasche hochzuheben, und murmelte: »Wo ist die Karte meines Schönheitschirurgen?«
    »Mom, ich brauche keinen …«
    »Detective Rossi hat mir alles über deinen kleinen Unfall erzählt. Je eher wir diesen Laden verkaufen, desto besser. Und was den Kaffee auf deiner Jeans angeht«, sie wühlte immer noch in ihrer Tasche, »ich weiß nicht, ob wir den Fleck wieder herausbekommen. Wirklich, Samantha, du musst besser aufpassen und keinen heißen Kaffee verschütten. Was, wenn du Narben an den Beinen bekommst?«

    Tja, was, wenn ich welche bekäme? Was dann? Oh, stimmt, dann bekäme ich keinen Mann. »Mom, jetzt nicht.«
    Sie hörte auf zu suchen. Überraschenderweise stand meine Mom auf und kam zu mir herüber. »Samantha, geht’s dir gut? Honey, du siehst müde aus.« Sie griff nach meinen Händen. »Lass uns die Jungen aus der Schule holen und weggehen. Nur bis die Polizei diesen Schlamassel aufgeklärt hat.«
    Sie war besorgt. Richtig besorgt. Meine Mutter vermied die Realität, solange sie konnte. Aber dies war ein Augenblick der Klarheit, und sie verstand, dass wir in Gefahr sein könnten. Gerührt sah ich die sehr ehrliche und große Sorge in ihren perfekt geschminkten Augen. Es war egal, dass ich inzwischen eine Mittdreißigerin mit zwei eigenen Söhnen war, das kleine Mädchen in mir genoss die Liebe und Sorge meiner Mom. Ich drückte ihre Hand. »Es ist schon in Ordnung, Mom. Weglaufen wird hier nichts lösen. Aber die Puzzleteile beginnen langsam, ein Bild zu ergeben.« Irgendwie.
    »Was ist mit deinem Grandpa, Samantha? Er ist ein alter Mann.«
    Ich musste grinsen. »Lass ihn das nicht hören!« Ich verstand

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