Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
Vom Netzwerk:
Gabes Haus fuhr, um mein Auto abzuholen. Aus ihrem CD-Player schmetterte eine Ballade des neuesten Latinostars. War es Marc Anthony oder Ricky Martin?
    Ich konnte mich nicht auf die Musik konzentrieren, die aus der Anlage dröhnte. Zu viele Dinge gingen mir durch den Kopf. Wo war Hazel? Warum hatte sie Trents Mustang gekauft? Ich versuchte, eine Logik darin zu erkennen. Hazel hatte für Perry bei Heart Mates gearbeitet, das wusste ich. Sie musste Trent dort getroffen haben. Sie musste auch gewusst haben, dass Trent tot war, und wollte aus irgendeinem Grund seinen Mustang. Warum? Es schien unmöglich, dass Trent eine halbe Million in ihm versteckt und ich sie nicht gefunden hatte.
    Aber woher sollte Hazel das wissen? Hatte Trent ihr
erzählt, dass ich den Mustang nicht fahren durfte? Hatte sie gedacht, dass ich ihm sogar noch nach seinem Tod gehorchen würde?
    Ich wollte nicht einmal darüber nachdenken, was das über mich ausgesagt hatte. Ich war so gewesen. Ich konnte nicht einmal Trent die Schuld geben. Ich hatte meine Wahl getroffen.
    Als ich hörte, dass auf der CD ein neues Lied begann, lenkte ich meine Gedanken von meinen eigenen Fehlern weg und wieder auf Hazel. Hatte sie mir die Drohungen in Goldbuchstaben und die Schokoladenwarnung geschickt?
    Und wie passte Joan da hinein? Wie kam sie auf die Listen von Molly und Linda? Es gab doch keine Verbindung zwischen den verschwundenen Sexvideos und dem von Trent unterschlagenen Geld, oder? Das alles ergab keinen Sinn. Aber zumindest hätte ich heute Abend beim Paar-Bunko die Chance, mit Joan zu sprechen. Irgendwie würde ich Gabe schon überreden, meinen Freund zu spielen.
    Und was war mit Gabe? Rossi hatte Recht. Alles, was ich über ihn wusste, war das, was er mir selbst erzählt hatte. Das ließ mir keine Ruhe. Ich sah Gabe als einen Freund. Einen heißen, sexy Freund. Er konnte mit diesem Chaos nichts zu tun haben, oder?
    »Sam.« Angels tiefe Stimme drang in meine Gedanken, die sich zur Latinmusic beständig um sich selbst drehten. »Hast du nicht gesagt, Gabes Pick-up sei gestohlen worden?«
    Wir waren bereits in Gabes Straße. In der abschüssigen Auffahrt seines einstöckigen Hauses stand sein schwarzer Pick-up direkt neben meinem weißen T-Bird. Der hintere linke Kotflügel hatte eine Beule, die das Design
zerstörte. Ich fragte mich, wie Blaines armer Hyundai wohl aussah.
    »Schnell, Angel, lass mich hier raus.« Ich suchte in der Tasche nach meinen Schlüsseln. Ich wollte meinen Wagen holen und verschwinden.
    Ich war für Gabe noch nicht bereit. Obwohl ich ihn dazu überreden musste, mit mir zu dem Paar-Bunko zu gehen, konnte ich mich noch nicht zu einem Gespräch überwinden. Nicht, solange Rossis Warnung mir noch im Ohr klang.
    Ich lernte gerade erst, vorsichtiger zu sein.
    Ich packte die Schlüssel, öffnete die Tür des Trans Am und stieg aus. Er lief im Leerlauf lauter als ein Lear Jet. Ich schloss die Tür und beugte mich durch das offene Fenster hinein. »Danke, Angel.«
    »Wo fährst du hin, Sam? Vielleicht kann ich dir helfen?«
    »Ich will zu unserem …« Ich schloss die Augen. Ich war überrascht, wie schnell ich wieder in das verheiratete unser rutschte. »Das heißt, zu meinem alten Reisebüro. Ich habe Bilder von Joan und Hazel und will wissen, ob jemand sie wiedererkennt.«
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«
    Mein Kopf dröhnte. In vier Tagen war mein Körper mehr beansprucht worden als bei den Geburten meiner beiden Kinder zusammen. »Nein, es wird schon klappen.« Es musste klappen. »Ich werde pünktlich zurück sein, um die Jungen von der Schule abzuholen. Mach dir keine Sorgen.«
    »Ich mache mir Sorgen, Sam. Möchtest du, dass ich die Jungen abhole?«
    Ich schüttelte den Kopf. Das Bedürfnis, sie mit meinen eigenen Augen zu sehen, war irrational, aber sehr intensiv. »Ich rufe dich an.«

    Ich bemerkte endlich, dass Angel mir nicht mehr in die Augen sah. Sie beugte sich vor, so dass die langen, roten Haare ihre Oberschenkel berührten und ihre grünen Augen über meine Schulter sahen.
    Meine Nackenhaare stellten sich auf. »Er ist hinter mir, stimmt’s?«, flüsterte ich.
    Sie legte einen Gang ein. »Ich muss los, Sam. Ruf mich an.« Sie gab Gas und setzte zurück. Ich beobachtete, wie der Wagen um eine Kurve verschwand. Seufzend sagte ich: »Ich hole mein Auto.« Ohne ihn anzusehen, richtete ich mich auf und drehte mich zu meinem Wagen um, der neben seinem Pick-up geparkt war. Mit den Schlüsseln in der Hand marschierte ich

Weitere Kostenlose Bücher