Herzattacken
zwischen den beiden Wagen hindurch zur Fahrertür. Das Hardtop war aufgesetzt und das Auto abgeschlossen. Ich steckte den Schlüssel in die Tür.
Gabes Hand legte sich um mein Handgelenk. »Wir müssen reden. Und planen.«
Er klang nicht wütend. Ich sah über meine Schulter nach hinten und sagte: »Rossi hat gesagt, dass sie deinen Pick-up nicht gefunden haben.«
»Nicht die Polizei hat ihn gefunden, ich war das. Luke hat ihn auf dem Parkplatz seiner alten Wohnung abgestellt. Er hat sich da wahrscheinlich das Auto eines alten Freundes geliehen.«
Also hatte er nach seinem Pick-up gesucht. Ich starrte ihn an und sagte: »Jetzt, wo wir deine Prioritäten geklärt hätten, lass meine Hand los!«
»Nein.«
»Ich habe noch mehr Pfefferspray an meinem Schlüsselanhänger. Und in meiner Tasche habe ich einen Elektroschocker.«
Seine schwarzen Augen waren auf meine Stirn gerichtet. »Hast du es nähen lassen?«
Warum tat er das? Es war ihm doch egal. Deswegen wollte ich keinen Mann: Wegen ihnen lebt man leicht in einer Fantasiewelt. Ich lese Bücher, und Liebesromane sind eine tolle Fluchtmöglichkeit. Aber im wirklichen Leben brauchte ich den Liebeskummer nicht. »Lass los, Gabe. Du hast deinen Pick-up zurückbekommen, was willst du noch von mir?«
»Hey, Babe, du machst die Regeln, und ich halte mich daran. Du hast mich um Hilfe gebeten, ich helfe.«
Wenn ich darüber nachdachte, könnte ich einen Streit eigentlich gut gebrauchen. Ich riss die Schlüssel aus dem Schloss, aber er lockerte seinen Griff nicht. »In Ordnung, gut, lass uns reden.«
»Im Haus.«
Er zerrte mich hinter sich her, zwischen den beiden Wagen hindurch, den Aufgang hinauf in sein Haus. Er ließ mein Handgelenk nicht los. Wahrscheinlich dachte er, dass ich ihm sonst das Pfefferspray von meinem Schlüsselbund ins Gesicht sprühen würde.
Als wir in seinem Büro waren, ließ er mich los. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn düster an. Er sah nicht auf dieselbe Art gut aus wie Rossi. Rossi hatte ein blauäugiges, elegantes Äußeres, das Vertrauen einflößte.
Gabe hatte ein dunkles und sexy Aussehen, das »Komm schon, Babe, versuch mich zu zähmen« schrie. Verdammt, er hatte mich letzte Nacht in den Armen gehalten, als ich in meiner eigenen Küche zusammengebrochen bin. Ich war in seinem Haus gewesen, nur mit einem T-Shirt bekleidet, ohne Slip. Wollte er mich nicht verführen?
»Du hättest heute getötet werden können, Sam. Du musst lernen, dich zu verteidigen.«
»Was?« Irgendwie hatte ich mir Gabe gerade nackt vorgestellt.
Er setzte sich mit seinem Knackarsch auf den Schreibtisch. »Dich verteidigen. Nicht in Aktenschränke geworfen zu werden, vielleicht zu versuchen, deinen Angreifer und nicht mich mit dem Pfefferspray zu treffen.«
Ich kann Kritik nicht vertragen. Ich drückte meine Arme unter meinem Busen fester an mich und sagte: »Ich habe den gelben Gürtel. Ich beherrsche Selbstverteidigung.« Solange ich dabei nicht auf einem Fuß stehen musste. Dieser Tritt war schwierig. Ich hatte keine Ahnung, wie die kleinen Kinder in meinem Taekwondo-Kurs ihn hinkriegten.
»Honey, du bist eine Gefahr für dich selbst und für jeden, der dumm genug ist, sich dir bis auf hundert Meter zu nähern.«
Ich wollte den Stuhlrücken vor mir treten. Aber wahrscheinlich würde ich dabei umfallen. »Ich brauche sowieso keine Selbstverteidigung. Rossi hilft mir. Ich habe ihm Hazels Foto gezeigt, und er überprüft das jetzt.«
Gabe streckte sich zu seiner vollen Länge von einem Meter neunzig oder so. Seine Lippen wurden schmal, und sein Gesichtsausdruck war richtig wild. »Das ist nicht clever, Babe. Ich dachte, du würdest lernen, deinem Instinkt zu trauen.«
Ich trat einen Schritt zurück. Plötzlich stockte mir der Atem. Ich starrte Gabe an und ich … Er war so ruhig und sah mich einfach nur an. Er strahlte Gefahr aus, während ich darüber stolperte und in Pfützen aus Blut und Erbrochenem fiel. Ich schloss die Augen. »Nicht du. Ich schwöre bei Gott, wenn du es bist, werde ich …« Ich schwang meine Tasche nach vorn und begann darin zu
wühlen - Geldbeutel, Puder, Lippenstift - und suchte nach meinem Elektroschocker.
»Wovon redest du?«
Seine Stimme war ruhig. Ich sah hoch und hörte auf, meine Tasche zu durchwühlen. »Rossi hat gesagt, dass deine Karriere durch eine Kugel beendet wurde und dass du dadurch verbittert sein könntest und dass ich vorsichtig sein soll.«
Eine Augenbraue schoss nach oben.
Ich zog
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