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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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zur Wirbelsäule. Dein Ziel ist es, ein Nervengeflecht zu treffen, das hinten im Bauch liegt. Das schlägt einen k.o.«
    Sein Bauch sah eigentlich gut aus. Es wäre eine große Schande, seinen Bauch mit meinem Ellbogen zu verletzen. Ich drehte ihm die rechte Seite zu, beugte meinen Arm und sagte: »So?« Ich schwang den Ellbogen in Richtung seines Bauches, ohne ihn jedoch zu berühren.
    »Nein. Verschränk die Hände oder umfass deine Handgelenke und mach eine Bewegung, als ob du ein Kind wiegst, dann rammst du deinen Ellbogen in den Solarplexus.«
    Ich stöhnte, wiederholte aber die Bewegung.
    »Gut, jetzt lass es uns versuchen. Ich werde dich packen, du blockst meinen Griff ab, indem du meinen Arm von deinem Körper wegdrückst, rammst deine Hand gegen meine Nase, und dann kommt der Solarplexus-Schlag.«
    Ich blinzelte. »Ich möchte dir nicht wehtun.« Ich hatte das Bedürfnis, mir seinen nackten Bauch anzusehen, nur um sicherzugehen, dass es ihm gut ging.
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    Er glaubte nicht, dass ich es könnte. Ich zog die Jogginghose hoch und sagte: »Los geht’s.«
    Gabe griff mich mit ausgestrecktem Arm an. Ich blockte ihn mit der Windmühlenbewegung meines linken Arms ab, presste meine rechte Hand auf seine Nase und stolperte über die langen Hosenbeine. Gabe fing mich - den Arm um meine Taille - auf, bevor ich auf dem Boden landete. Ich ließ den Kopf hängen und suchte verzweifelt nach einem witzigen Spruch. Ich versuchte zu lachen, bevor er lachte. Die Hitze in meinem Gesicht war furchtbar.

    Genau wie bei der Ballettstunde.
    Auf der anderen Seite würde mich Selbstmitleid nicht weiterbringen. Ich biss die Zähne zusammen, hob meinen Kopf und sagte: »Ich versuche es noch mal.«
    »Zieh die Hose aus, bevor du hinfällst und die Wunde auf der Stirn aufplatzt.«
    Sein Arm lag immer noch um meine Taille. Ich blickte über seine Schulter auf die Gewichte. »Ich rolle sie hoch.«
    »Aus.« Er ließ mich los und trat zur Seite. »Sie sind zu groß für dich, Babe. Zieh sie aus.«
    »Aber …« Was solls? Es war schließlich nicht so, als ob er mich unbedingt vergewaltigen wollte. Meinem Stolz ging es heute nicht gut. Ich knotete das Band auf und ließ die Hose auf die Matte fallen, dann kickte ich sie zur Seite. Das Muscleshirt reichte gerade bis an meine Oberschenkel und bedeckte knapp den weißen Stringtanga mit Spitzenrand. Ich war allmählich genervt. »Komm schon.« Ich stellte mich zum Kampf auf.
    Gabe blinzelte. »Gut.« Er räusperte sich und schüttelte ein einziges Mal den Kopf, ungefähr so wie Ali, wenn sie beim Trinken aus ihrer Schale Wasser in die Nase bekommt, dann schien er sich wieder zu konzentrieren. Er griff nach mir.
    Ich schlug seinen Arm mit meinem linken Arm weg, zielte mit meiner Hand genau auf seine Nase, und während er ihr auswich, faltete ich meine Hände und versuchte, meinen Ellbogen genau in seinen Solarplexus zu rammen.
    Gabe sprang zur Seite, dann streckte er die Hand aus und packte meinen Arm, damit ich nicht durch den Schwung meines Versuchs, ihn zu treffen, hinfiel. »Das ist es, Babe.« Er zog mich an sich.

    Ich schnappte im selben Augenblick nach Luft, als mir klar wurde, dass er stolz auf mich war.
    Und scharf. Das konnte er in diesen dünnen Baumwollshorts nicht verbergen.

11
    Ich sah in seine ebenholzschwarzen Augen. Das hier war schlimmer, als nach zwei ausgefallenen Mahlzeiten ohne Geld am Pizza Hut vorbeizugehen. Mein Puls raste. »Ich …« Ich sah nach unten. Und wieder hoch.
    »Ähm, ich, also …« Ich schluckte. »Ich sollte zu meinem Reisebüro fahren und nachfragen, und ich muss die Jungs abholen.« Oh, ja und ich muss Sex mit dir haben. Heißen, schweißtreibenden Stirb-den-kleinen-Tod-Sex. In meinem Körper passierte so einiges.
    »Du überblickst die Situation nicht ganz, Sam, oder?«
    »Ist eigentlich nicht zu übersehen.« Ich sah wieder nach unten. »Es ist eine ziemlich große Situation.« O Gott. Okay, ich erinnerte mich. Ich bin ein großes und raffiniertes Mädchen. Hatte ich mir nicht den Busen vergrößern lassen? Mir kurze Röcke gekauft? Und bin ich nicht einer Stadt gegenübergetreten, die mich ausgelacht hatte?
    Ich konnte nicht anders, als meinen Blick ganz langsam über seinen nackten Bauch und seine nackten Schultern gleiten zu lassen, bevor ich ihm wieder in die Augen sah. »Ich bin älter als du.« Ja, das war wirklich raffiniert. Und da ich gerade dabei war, mich zu blamieren: »Ich habe Kinder.«
    Sein Lächeln war böse.

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