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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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ich das hier genauso gut hinter mich bringen könnte. Ich stellte mich auf. Die Füße schulterbreit auseinander, beide Hände zu Fäusten geballt, die Arme vor mir. Dann blockte ich mit einer windmühlenartigen Bewegung des linken Arms ab, die idealerweise den Schlag eines Angreifers auffangen würde, und ich erinnerte mich noch daran, meinen rechten Arm zurückzuziehen und zuzuschlagen.
    Das war ziemlich gut. Ich ließ die Arme sinken und sah zu Gabe hoch.
    »Gelber Gürtel, was?«
    Ich grinste stolz. »Ja. Du solltest mich mal in meinem Anzug sehen.«
    »Babe, ich hätte dich auf den Rücken geworfen und ausgezogen, bevor du je hättest zuschlagen können.«
    Und das sollte schlecht sein? Ich versuchte, die Lust aus meinem Kopf zu bekommen, und gab zu, dass es wirklich schlecht wäre, wenn Luke mich auf den Boden geworfen und ausgezogen hätte. »Ich habe einen Elektroschocker und Pfefferspray. Und Ali. Oh ja, und meine Taschenlampe ist richtig schwer. Damit könnte ich jemanden schlagen.« Als ich klein war, wollte meine Mutter unbedingt, dass ich Ballett lernte.
    Das, was gerade eben passiert war, erinnerte mich an meine erste und einzige Ballettstunde. Außer dass ich mein Bein bisher noch nicht auf diese Stange gelegt hatte. Ich sah mich schnell in dem Schlafzimmer, das zu einem
Fitnessraum umgebaut war, um: keine Stange, oder wie auch immer man das nannte, in der Nähe.
    »Sam, bei Selbstverteidigung geht es darum, gerissener und schneller als dein Angreifer zu sein. Du musst genug Selbstvertrauen haben, um die Situation einzuschätzen, eine Entscheidung zu treffen und zu handeln. Auch wenn das bedeuten sollte, dir selbst wehzutun.«
    »Mit dem Sich-selbst-Wehtun kenne ich mich aus. Ich habe immer noch Schorf auf meinen Knien von meinem ersten Kampf mit Luke, als er versucht hatte, mich zu entführen, und außerdem die Stiche von heute Morgen.«
    Sein Blick veränderte sich nicht. »Feigheit ist nicht dein Problem.«
    Jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit. »Gabe, ich hasse es, deine Meinung über mich noch weiter zu verschlechtern, aber ich bin ein Riesenfeigling. Ein richtig großer Feigling. Ich bin der Oberangsthase der Feiglinge.«
    Sein Mund zuckte. »Feiglinge laufen weg, Babe. Wenn du ein Feigling wärst, wärst du schon am Montag abgehauen, direkt nachdem du erfahren hast, wie ein Elektroschocker wirkt. Aber du bist geblieben und hast gekämpft, so gut du konntest. Ich werde dir beibringen, besser zu kämpfen.«
    Mann, er wusste, wie man einer Frau den Kopf verdreht! »Okay, was muss ich tun?«
    »Was tust du als Erstes, wenn du angegriffen wirst?«
    Klasse, ein Quiz. Ich zog die rutschende Jogginghose hoch und antwortete: »Nachdenken. Einschätzen, was passiert, eine Entscheidung treffen und danach handeln. Ungefähr so wie damals, als Joel beim Skateboardfahren über einen Fels gefallen ist und nach Hause kam, weil er einiges an Haut und Blut verloren hatte.«

    Seine Augen wurden schmäler. »Hast du Panik bekommen?«
    Ich schüttelte den Kopf und sagte: »Dazu hatte ich keine Zeit. Ich musste ihn ins Krankenhaus bringen und beruhigen.«
    »Genau. Wenn du angegriffen wirst, musst du dasselbe tun. Schieb die Angst und Panik zur Seite und reagiere auf die Situation. Nehmen wir an, dein Angreifer ist ein Mann. Er wird nicht erwarten, dass du dich wehrst, das ist also ein Vorteil für dich. Dein Ziel ist es, zuzuschlagen und loszurennen. Kapiert?«
    Ich nickte, während ich die Hose festhielt. »Schlagen und rennen.«
    »Wie du abgeblockt hast, war in Ordnung, aber dein Schlag war wild und ziellos. Ich möchte, dass du zielst … Sam, sieh mich an.«
    Seufzend hoffte ich, dass die Jogginghose oben bleiben würde, und konzentrierte mich ganz auf Gabe.
    »Benutz den Handballen« - er demonstrierte es mir mit ausgestreckter Hand - »mach deinen Arm steif und ramme ihm deine Handinnenfläche gegen die Nase.« Er drückte seine Hand gegen meine Nase. »Ziele nach oben, Sam, stell dir vor, dass deine Hand seinen Hinterkopf trifft. Kapiert?«
    Ich sah durch seine Finger, da seine Hand auf meiner Nase lag, und nickte. »Durch die Nase und das Gehirn bis zum Hinterkopf. Hm, hm, kapiert.« Igitt.
    »Abblocken, Hand auf die Nase, schnell. Dann, während dein Angreifer schwankt, rammst du deinen Ellbogen genau in seinen Solarplexus.«
    »Wo ist das?« Es klang irgendwie galaktisch.
    Gabe legte eine Hand zwischen Nabel und Brustbein auf seinen Waschbrettbauch. »Ziele leicht nach rechts,
und ganz durch bis

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