Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
zurückhalten und hab dem meine Meinung gegeigt“, kann ich die Wut auf diesen Mann förmlich durch meine Adern rauschen spüren und muss kurz Luft holen, um mich zu beruhigen.
„Und? Wie hat er reagiert?“, wird Stefan mittlerweile ungeduldig.
„Er hat mich rausgeschmissen“, ende ich den Bericht und ernte von Stefan ein mitfühlendes „oh Mann“, was mich lächeln lässt.
„Naja, ich wäre da sowieso nicht länger geblieben. Auch wenn es mir den Magen umdreht, Jaden und Lilly bei dem zu wissen. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für einen Hass auf den Typen habe. Ich meine, Jaden ist sein Sohn und Lilly seine Enkelin. Da muss man die doch automatisch mögen. Oder nicht?“, mache ich mir Luft und außer einem „mh“ weiß Stefan dazu auch nichts weiter.
„Wollen wir morgen Abend irgendwo Frustsaufen gehen?“, lenkt mein bester Freund schließlich ab und ich stimme ihm direkt zu. Weil ich über jede Art von Ablenkung froh bin.
„Okay, dann hau ich mich jetzt hin. Irgendwie macht mich das frühe Aufstehen voll fertig. Bis morgen, Alter“, verabschiede ich mich schließlich von Stefan und erliege kurz darauf tatsächlich meiner Müdigkeit.
Die nicht im Geringsten abgeflaut ist, als mich ein leichtes Rütteln an meiner Schulter wieder aus dem Schlaf reißt. Vermischt mit der sanften Stimme meiner Mutter.
„Ryan? Hey, Schatz. Wach auf“, flüstert sie mir ins Ohr und ich grummle nur vor mich hin.
„Boah Mum, wie spät ist es denn?“, knurre ich sie an, weil sie einfach keine Ruhe gibt und gucke sie ungläubig an, als sie mir „kurz vor eins“ entgegnet.
„Nachts?“, krächze ich sauer und sitze im nächsten Moment aufrecht im Bett.
„Ist was passiert?“, habe ich einfach keine bessere Erklärung für ihre nächtliche Störung und spüre, wie sich eine schleichende Kälte in mir ausbreitet.
„Komm runter ins Wohnzimmer“, flüstert sie immer noch und macht mir langsam richtig Angst. Ist jedoch bereits aus meinem Zimmer verschwunden, bevor ich genauer nachfragen kann, was hier eigentlich los ist.
Also schiebe ich mit zitternden Händen meine Bettdecke von meinem Körper und stehe hastig auf, nur um eilig die Treppe herunterzulaufen und im Flur fast über ein paar Schuhe zu stürzen, ehe ich abrupt im Wohnzimmer stoppe.
„Jaden!“, entfährt es mir keuchend und suche, mit meiner linken Hand am Türrahmen, schlagartig nach Halt.
Gefallener Engel
Aufgelöst, und von deutlichen Tränenspuren gezeichnet, sitzt Jaden auf unserem Sofa und versetzt mir mit seinem Anblick einen Stich, der mir das Atmen erschwert.
„Wo ist Lilly?“, ist mein erster Gedanke, den ich auch ausspreche. Woraufhin Mum mir, mit der Hand, beruhigend über die Schulter streicht.
„Die schläft oben in unserem Bett. Nimmst du Jaden bitte mit in dein Zimmer? Dein Bett ist doch groß genug für zwei und die Kleine kann heute Nacht bei uns bleiben“, sieht sie mich eindringlich an und ich nicke nur flüchtig. Ehe ich Jaden auffordernd meine linke Hand ausstrecke und ihn hinter mir her, die Treppe hinaufführe.
Ohne dass wir ein einziges Wort wechseln, lässt er es stumm geschehen und steht in meinem Zimmer mit gesenktem Kopf vor mir, als wäre es ihm peinlich, hier bei mir zu sein. Fahrig streicht er mit seinen Händen immer wieder abwechselnd über seine Unterarme und die Außenseiten seiner Oberschenkel, um seine Nervosität zu vertuschen und sieht dabei gänzlich verloren aus, sodass ich ganz nah an ihn herantrete und nach seinen Fingern greife. Wobei ich sofort ein deutliches Zittern verspüre.
„Was ist passiert, Kleiner?“, hauche ich ihm entgegen, nicht sicher ob ich die Antwort wirklich hören möchte und neige leicht meinen Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen.
„Ich … ich …“, tut er sich sichtlich schwer mit einer Erklärung, was in mir eine innere Unruhe auslöst.
„Hey, komm mal her“, flüstere ich aufmunternd lächelnd und ziehe ihn an seiner Taille ganz dicht an mich heran. Nur um ihn sofort wieder loszulassen, als ihm ein schmerzerfülltes Keuchen entwischt und mich misstrauisch macht.
„Was hast du?“, hebe ich deswegen skeptisch eine Augenbraue an und beobachte ganz genau seine Reaktion. Wie er unruhig an seinem schwarzen Hemd rumzupft, als würde er vor mir etwas verstecken.
„Zeig her“, mache ich ihm deutlich, dass ich keinen Widerspruch dulde und fasse nach dem Saum seines Oberteils, bevor er überhaupt reagieren kann.
„Ryan bitte“,
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