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Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griethe
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    „Hey, Süße“, fange ich sie regelrecht auf und hauche ihr einen kurzen Begrüßungskuss auf die Wange, woraufhin die junge Frau sofort neben uns steht.
    „Lilly, du solltest doch warten, bis ich wiederkomme. Du kannst doch nicht einfach den Besuch so überfallen“, schimpft sie mit sanfter Stimme und bittet mich anschließend um Entschuldigung.
    „Ist schon okay. Lassen Sie nur“, lächle ich sie aufrichtig an und folge ihr mit Lilly auf dem Arm den Flur entlang in ein großes Zimmer, in dem eine Tafel festlich gedeckt ist und darauf wartet, besetzt zu werden. Lediglich fünf Gedecke sind präzise angeordnet und wecken in mir die leise Hoffnung, dass nur Jaden und ein paar seiner Freunde hier zusammenkommen. Die sich allerdings im selben Moment zerschlägt.  
    „Guten Abend“, treten steif, und mir durch den Klang der Stimme kalte Schauer über den Rücken jagend, Jadens Eltern in den Raum und mustern mich abschätzend, ehe sein Vater mit einer unwirschen Handbewegung andeutet, welchen Platz ich wählen soll. Augenblicklich wünsche ich mir, ich hätte Jadens Einladung ausgeschlagen, weil ich mich noch nie in meinem Leben unwohler gefühlt habe, wie gerade jetzt.
    „Lilly geh auf deinen Platz“, herrscht er die Kleine barsch an, was sie kurz zusammenzucken lässt.  
    „Will Leien leiben“, hebt sie trotzig ihr kleines Kinn an und drückt sich demonstrativ etwas mehr an meine Brust, was Jadens Vater sehr zu missfallen scheint.
    „Du setzt dich sofort auf deinen Stuhl“, nimmt seine Stimme deutlich an Aggressivität zu, weshalb Lilly strampelnd verlangt, dass ich sie herunterlasse, nur um bitterlich weinend, um den Tisch herumzulaufen und schwerfällig auf einen der großen Stühle zu klettern.
    „Bitte“, deutet Jadens Vater jetzt mir, mich zu setzen und sieht mich geradezu herausfordernd an.
    „Ich würde gern zuerst Jaden begrüßen“, widerspreche ich ihm mit aller Höflichkeit, die mir im Moment möglich ist. Weil ich ihm viel lieber meine ehrliche Meinung sagen würde. Schon allein der Gedanke mit diesem Typen zusammen am Tisch zu sitzen, verdirbt mir ohnehin jeglichen Appetit.
    Doch bevor er dazu kommt, eine Bemerkung zu meinem Einwand abzugeben, lenkt Jaden meine volle Aufmerksamkeit auf sich. Mit einer unsagbaren Eleganz kommt er mit einem traumhaften Lächeln auf mich zu und sieht geradewegs umwerfend aus. Mit einer schwarzen Hose, die bei jedem Schritt sanft seine Beine umschmeichelt und einem schwarzen Hemd, dessen obere zwei Knöpfe geöffnet sind, verschlägt er mir die Sprache. Seine Haare liegen glatt gefönt über seinen Schul tern und unterstreichen sein zartes Gesicht, welches auf mich noch nie schöner gewirkt hat, als in diesem Augenblick. Schwarzer Kajal und Lidschatten geben seinen Augen einen verruchten Touch und seine langen schwarzen Wimpern verzaubern mich mit jedem Wimpernschlag, den er tut. Und ich könnte schwören, aus purer Absicht. Wie mir sein verschmitztes Lächeln verrät.  
    „Na fein. Ist die Lady endlich auch mal fertig“, reißt Jadens Vater mich aus meiner Faszination und macht sich damit nicht wirklich beliebter bei mir.
    „Hi,“ wispert Jaden mir rauchig zu, als er an mir vorbei zu seinem Sitzplatz schleicht und bringt meinen Puls zum rasen . Weshalb ich mich hastig von ihm abwende, bevor ich in Versuchung komme, ihm hinterher zu starren und setze mich ebenfalls. Ihm genau gegenüber. Liebevoll haucht er Lilly einen Kuss auf ihre Löckchen und verwischt ihre Tränchen vom Gesicht, ehe er seinem Vater einen abwertenden Blick zuwirft und sich schließlich neben sie setzt.  
    „Dann können wir ja jetzt endlich essen“, winkt Jadens Vater daraufhin völlig unbeeindruckt eine etwas ältere Dame heran, die umgehend das Essen serviert. Und allein der Duft verleiht mir Übelkeit, weil ich ganz sicher bin, in Gegenwart von Jadens Vater keinen einzigen Bissen schlucken zu können. Viel lieber würde ich ihm vor die Füße spucken und ihm meine Meinung an den Kopf knallen. Was mich all meine Beherrschung kostet, es nicht zu tun.  
    „Lilly meckt niss“, erklingt das zarte Stimmchen von Lilly und entlockt mir ein Lächeln, als ich ihren süßen Gesichtsausdruck sehe, der eindeutig ihr Missgefallen an den Speisen ausdrückt.
    „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“, donnert drohend Jadens Vater über den Tisch, woraufhin Lilly sofort wieder anfängt, herzzerreißend zu weinen. Was Jaden zu einem wahren Blickduell mit seinem Erzeuger verlockt.

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