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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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und etwas mit Annes Ex anfangen.
    Andererseits hatte Savannah unsere Beziehung letztes Jahr auch monatelang geheim gehalten. Vielleicht hatte sie sich daran gewöhnt.
    Als es zur Mittagspause klingelte, ließ ich mir Zeit dabei, meine Sachen einzusammeln, damit Ron und Savannah zuerst gehen konnten. Ich folgte ihnen auf den Hauptflur. Vor meinem Schließfach blieb ich stehen und tat so, als müsste ich andere Bücher rausholen, während ich ihnen nachsah. Anscheinend hatte Ron etwas Witziges gesagt, denn Savannah lachte. Sie stieß ihn leicht mit der Schulter an. Vor der Bücherei blieb er stehen und hielt ihr die Tür auf, damit sie vorgehen konnte.
    Ich stand wie angewurzelt da, während das einzige Mädchen, das ich je geliebt hatte, mit einem anderen Jungen in der Bücherei verschwand. Aber dieses Mal war es noch schlimmer, sie mit einem anderen zu sehen als beim letzten Mal mit dem Spinner Greg. Jetzt wusste ich nämlich, wie es sich anfühlte, sie in den Armen zu halten, sie zu küssen, ihre geröteten Wangen zu sehen und zu wissen, dass ich der Grund dafür war. Dieses Mal bedeutete ein anderer Junge an ihrer Seite, dass ich sie wirklich verloren hatte.
    Savannah hatte einen neuen Anfang gemacht.
    Nachmittags beim Footballtraining beobachtete ich Ron. Der Typ besaß doch tatsächlich die Frechheit, mir auf dem Weg zum Sportplatz zuzunicken.
    Ich nickte nicht zurück.
    Ron spielte als Running Back, ich als Offensive Lineman. Meine Aufgabe war es, ihm zu helfen, wenn er den Ball fangen oder zu einem Touchdown tragen wollte. Nachdem ich ein halbes Jahr verpasst hatte, hatte ich mich monatelang abgerackert, um meinenPlatz im Team zurückzugewinnen.
    Auch wenn es dem Trainer nicht gefallen würde, versaute ich ein paar Spielzüge. Ich konnte nicht anders. Statt die gegnerischen Spieler zu blocken und Ron so den Weg freizuhalten, ließ ich sie durch, und Ron wurde umgerannt. Nach dem vierten Mal bekam er es endlich mit.
    „Mann, was soll das?“, knurrte er, während er Grasklumpen und Erde von seinem Gesichtsschutz klaubte.
    „Hoppla. Ich vergesse immer die Regeln. Sollte ich nach links oder nach rechts?“, fragte ich und grinste falsch.
    Er starrte mich einfach nur an. Dann zog er wütend ab.
    Als wir nach dem Training gleichzeitig das Duschhaus verließen, nickte er mir nicht mehr zu.
    Ich war so damit beschäftigt, ihm nicht durch Magie eins überzubraten, dass ich fast Bethany umgerannt hätte. Sie hatte vor der Tür auf mich gewartet.
    „Ach. Hallo.“ Verdutzt sah ich sie an. Waren wir verabredet, und ich hatte es vergessen? Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich etwas gesagt und es nachher verschwitzt hatte. Und mir war ein Rätsel, warum sie nie sauer wurde.
    „Hallo.“ Lächelnd strich sie sich das Haar zurück. „Ähm, ich frage nicht gerne, aber könntest du mich nach Hause fahren? Mein Auto springt nicht an.“
    „Ja, klar.“ Das war das Mindeste, was ich tun konnte, nachdem sie mir den ganzen Sommer über geholfen hatte. Nach dem Unfall hatte sie mir die Hausaufgaben ins Krankenhaus gebracht und mir geholfen, mich auf die Klausuren vorzubereiten. Danach hatte sie mich wochenlang zur Physiotherapie gefahren. Ich konnte die Stunden gar nicht zählen, in denen sie mich bei der schmerzhaften Reha angefeuert hatte.
    „Danke.“ Ihr verlegenes, zögerliches Lächeln wich Erleichterung.
    Wir gingen zusammen über den Parkplatz für die Trainer zum Parkplatz vor dem Sport- und Kunstgebäude, auf dem ich mein Auto seit einer Weile abstellte.
    „Sind alle anderen schon weg?“, fragte ich, um überhaupt etwaszu sagen. Bethany schien es nicht stören, wenn wir oft einfach schwiegen. Mich aber schon. Savannah und ich hatten nie Schwierigkeiten gehabt, ein Thema zu finden. An der Stille zwischen Bethany und mir trug ich die Schuld. Ich ging nicht genug auf sie ein, um zu wissen, worüber ich mit ihr reden sollte.
    „Ja. Nur Savannah müsste noch irgendwo sein. Wenn ich dich nicht mehr erwischt hätte, hätte ich sie gefragt.“
    Unwillkürlich ging ich langsamer. Ich sah zum vorderen Parkplatz hinüber, der zwischen der Cafeteria und dem Mathegebäude zum Teil zu sehen war. Und tatsächlich stand Savs kleiner grau grundierter Pick-up als einziges Auto noch auf der dämmrigen Fläche. Also war seine Besitzerin wahrscheinlich in der dritten Etage des Sport- und Kunstgebäudes und schloss die Tanzräume ab. Allein.
    Wenn nicht Ron bei ihr war …
    Als ich mein Auto erreichte, schloss ich die

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