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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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zu sorgen. Dad hatte gesagt, Vampire seien unsterblich, solange uns niemand einen Pflock durchs Herz jagte, uns köpfte oder in Brand steckte. Wenn ich meinen Hals vor diesem Ding schützte, dürfte mir nichts passieren. Anne war dagegen allzu menschlich. Ich musste sie in Sicherheit bringen.
    Die Fahrerkabine. Bestimmt konnte das Tier nicht durch die Fenster oder die Windschutzscheibe kommen.
    Ich traute mich nicht, eine schnelle Bewegung zu machen. Langsam streckte ich eine Hand aus, berührte Anne an der Schulter und hoffte, sie würde ruhig bleiben. „Anne? Du darfst jetzt nicht ausflippen, okay? Also hör gut zu. Ich schwöre auf Nannas Grab, dass da drüben ein riesiges Tier ist.“
    Sie sah in die richtige Richtung. „Mhm, sehe ich.“
    „Also gut. Wir machen jetzt Folgendes: Zieh ganz vorsichtig die Füße hoch. Wenn du super langsam und leise bist, greift es vielleicht nicht an. Rutsch zum Schiebefenster an der Fahrerkabine und versuch es zu öffnen.“
    „Es ist schon offen. Falls ich schnell an Pfeil und Bogen muss.“
    Wollte sie etwa das Tier erschießen? „Vergiss das erst mal. Ich will nicht, dass du die Heldin spielst. Kletter in die Fahrerkabine, damit es dich nicht erwischen kann.“
    Mit einem matten Lächeln wandte sie sich zu mir um. „Ach ja? Und was ist mit dir?“
    Ich ließ das riesige Vieh nicht aus den Augen. Es war auf der anderen Straßenseite, ein paar Meter von uns entfernt, stehen geblieben. Keine Ahnung, wie weit es springen konnte, vielleicht bis zu uns auf die Ladefläche. „Mir passiert nichts, keine Sorge. Ich bin eine Vampirin, schon vergessen? Solange es mir nicht den Kopf abreißt …“
    „Ach, sei nicht albern. Ich hole einfach Pfeil und Bogen und kümmere mich darum.“ Anne sprang auf. Sie bewegte sich viel zu schnell.
    Ich zischte: „Langsam, habe ich gesagt! Und du holst nicht deinen Bogen. Kletter einfach in die Kabine und …“ Hinter mir rauschte es. Also hatte jemand das Glasfenster zur Seite geschoben. Ich riskierte einen kurzen Blick. Sie hatte einen Arm bis zur Schulter nach innen gestreckt, aber der Rest war noch ungeschützt auf der Ladefläche. „Was ist los? Steckst du fest?“
    „Nein, alles in Ordnung“, antwortete sie in normaler Lautstärke.
    „Sei leise!“ Mein Gott, wollte sie das Biest etwa provozieren?
    Als sie aufstand, hätte ich sie am liebsten erwürgt. Sie hielt ihren Compound-Bogen mit einigen Pfeilen in der Hand und trug einen seltsamen Plastikhaken am rechten Handgelenk. „Verdammt, Anne, ich habe Nein gesagt! Geh einfach ins Auto, wo du sicher bist.“
    Noch während ich sprach, legte sie einen Pfeil an und hakte das Ding um ihr Handgelenk an die Sehne.
    „Anne, nicht!“ Was, wenn sie danebenschoss? Vielleicht würdedas Tier weglaufen. Oder es würde sich erst recht auf uns stürzen.
    „Mach dir nicht solche Sorgen.“ Sie zog den Pfeil mit einer der drei Sehnen bis zum Kinn zurück und drückte lächelnd ihre Nasenspitze dagegen. „Ich habe alles im Griff. Fertig? Auf drei. Eins, zwei …“
    Ihr rechter Zeigefinger glitt vor und drückte auf den Auslöser an dem Hakenteil. Der Pfeil löste sich. Er ging weit daneben und verfehlte das Monster um mindestens dreißig Zentimeter.
    Das Tier hob eine Tatze und fing den Pfeil so leicht auf wie eine Katze, die einen Vogel aus der Luft schnappte.
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Ein normaler Panther hätte das nie geschafft. Das musste ein Hüter sein. Jetzt hatten wir wirklich ein Problem.
    Anne kicherte. „Gut gefangen! Aber wehe, du machst mit deinen Zähnen oder Klauen Macken rein. Lass den Pfeil einfach auf dem Boden liegen, ich hole ihn mir gleich.“
    Ich hörte eine Männerstimme lachen, nicht nur in der Nähe, sondern ganz nah, als würde ich sie über einen Kopfhörer hören. Oder in meinem Kopf.
    Und sie klang vertraut. „Ron?“, rief ich leise. Ich blickte mich um und vertraute darauf, dass Anne den Panther im Auge behielt. Wenn ich Ron so lachen hörte, musste er in der Nähe sein.
    Ja? Das war ganz sicher Rons Stimme. War er auf einen Baum geklettert?
    „Wo bist du? Komm nicht her. Hier ist eine …“
    Eine riesige schwarze Katze, die euch anstarrt? Ja, ich weiß . Er klang, als wollte er mich auslachen.
    Waren denn alle verrückt geworden?
    „Ja, schon, aber diese Katze ist nicht normal. Wo bist du? Schaffst du es sicher in dein Auto? Wenn nicht, bleib, wo du bist, und wir holen dich mit Annes Wagen.“
    Anne lachte. „Genau, Ron. Wir kommen und retten

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