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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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dich.“ Ihr Lachen wurde noch lauter.
    Ich sah sie böse an. „Was ist denn mit dir los? Siehst du nicht dieses riesige schwarze Tier da drüben, das uns gleich die Kehle aufreißt?“
    „Mehr als ein Knutschfleck am Hals ist da nicht drin. Er tut uns nichts.“ Sie reckte das Kinn und rief: „Hast du jetzt genug mit ihr gespielt, Ron?“
    Der Panther kam näher. Und näher. Jetzt stand er neben dem Pick-up. Ich warf alle Vorsicht über Bord und sprang schützend vor Anne.
    Wow, bist du schnell! , sagte Ron.
    Als der Panther auf die Heckklappe sprang, ging der ganze Wagen hinten in die Knie. Ich hatte die Zähne zusammengebissen, aber durch meine Nase entwich ein Schrei. Der Panther war mindestens einen Meter achtzig lang.
    „Steig in das verdammte Auto!“, schrie ich Anne an und stellte mich zwischen sie und die Riesenkatze. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich gegen sie wehren sollte. Ich konnte nur hoffen, dass ich mit meiner Vampirstärke gegen ihre Größe und Masse ankommen konnte. Steckte in diesem pelzigen Körper noch genug menschlicher Verstand, um mit dem Panther zu reden? Wenn ich mich dafür entschuldigte, dass Anne auf ihn geschossen hatte …
    „Alter, pass auf mein Auto auf“, ranzte Anne den Panther über meine Schulter hinweg an.
    Er setzte sich hin und senkte den Kopf, als würde er niesen.
    Jetzt hör aber auf , sagte Ron. Kutschiert hier hinten tote Wildschweine durch die Gegend und sagt mir, ich soll aufpassen?
    Zum ersten Mal, seit der Panther aufgetaucht war, schob ich meine Sorge um Anne beiseite und achtete wirklich auf Rons Stimme.
    „Ron?“, fragte ich.
    Ja .
    Der Panther legte den Kopf schief. Sein Schwanz wischte träge über die Heckklappe.
    „Wo bist du? Wink mal oder so was, damit ich dich sehen kann.“
    Der Panther hob langsam eine Pfote.
    Im Leben nicht… Mein Verstand stellte sich quer.
    „Ja, du warst witzig“, meinte Anne etwas gelangweilt. „Wenn du so aussiehst, klatsche ich dich trotzdem nicht ab.“
    „Das … Die Hüter sind …“, stotterte ich.
    „Gestaltwandler“, beendete Anne den Satz. Sie spielte an ihrem Bogen herum.
    Klar. Natürlich waren sie das. Warum sollte es in einer Welt mit Hexen und Vampiren nicht auch Gestaltwandler geben, die sich in Katzen verwandeln konnten?
    „Das ist also ein Hüter“, sagte ich.
    „Ja.“
    Einer von ihnen , fügte Ron hinzu.
    „Gibt es noch mehr?“
    Ja, klar. Sogar zu viele. Deswegen musste meine Familie aus Palestine wegziehen. So langsam überschwemmen die Hüter hier die Wälder. Wir müssen uns auf ein größeres Gebiet verteilen, bevor wir noch mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Hier wurden wir schon so oft gesehen, dass sie sogar das Maskottchen ihrer Highschool nach uns benannt haben!
    Stirnrunzelnd sah ich den Panther an. Nein, ich sah Ron an. „Wieso kann ich deine Stimme in meinem Kopf hören?“
    Das gehört zum Zauber des Clanns , erklärte er. So können wir mit Nachfahren oder in dem Fall mit einer halben Nachfahrin reden, wenn wir uns verwandelt haben. In Kriegszeiten dürfte das sehr praktisch sein. Nicht dass die Nachfahren uns in den letzten hundert Jahren in irgendwas eingebunden hätten. Übrigens funktioniert es in beide Richtungen. Ich kann deine Gedanken jetzt auch hören .
    Ach ja? , stellte ich ihn auf die Probe.
    Ja , antwortete er, und in seiner Stimme lag ein Lächeln.
    Cool.
    „Okay, es wird langweilig“, unterbrach Anne. „Können wir jetzt nach Hause fahren?“
    Meinetwegen , sagte Ron und sprang elegant von der Heckklappe.
    „Sav fährt mit mir“, rief Anne seiner pelzigen Rückseite hinterher. Sie verstaute ihren Bogen und die Handgelenkschlaufe auf dem Rücksitz des Trucks. Dann sprang sie über die Seitenwand auf den Boden.
    Stumm stieg ich auf der Beifahrerseite ein. Diese Neuigkeiten über die Hüter musste ich erst mal verdauen. Was der Clann mitdiesen Familien gemacht hatte, beruhte auf wirklich mächtiger alter Magie. Er hatte ihre Gene so verhext, dass der Zauber noch Jahrhunderte später bei ihren Nachkommen wirkte. Das nannte ich mal eine grundlegende Veränderung. Ich konnte mir sogar vorstellen, warum der Clann es getan hatte. In einer Schlacht waren die Hüter bestimmt großartige Verbündete. Aber warum hatten die Nachfahren das Bündnis aufgekündigt?
    Aus Größenwahn, überlegte ich schließlich. Der Clann war übermütig und arrogant geworden und hatte geglaubt, seine Magie sei in der modernen Welt mehr als genug.
    Was für eine Schande. Jetzt waren die

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